Freitag, März 29, 2024
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So findet Ihr den richtigen Kinderautositz

Worauf geachtet werden sollte

Wenn Ihr Euer Kind im Auto transportieren möchtet, kommt Ihr um den Kauf eines Kinderautositzes nicht herum. Das Angebot ist riesig und die Verwirrung oft groß – wonach den passenden auswählen? Sind nicht alle gleichermaßen geeignet?

Gewichtsgruppen für den Kinderautositz

Als allererstes müßt Ihr Euch für die richtige Sitzgruppe, also Größe, entscheiden. Kindersitze gibt es in 5 Gewichtsgruppen:

Gruppe 0 = bis 10 kg; bis ca. 9 Monate

Gruppe 0+ = bis 13 kg; bis ca. 18 Monate

Gruppe I = 9 bis 18 kg; ca. 8 Monate – ca. 4 Jahre

Gruppe II
= 15 bis 25 kg; ca. 3,5 Jahre – ca. 7 Jahre

Gruppe III = 22 bis 36 kg; ca. 6 – 12 Jahre

Kauft für Euer Kind erst einen neuen Kindersitz, wenn dessen Kopf an den oberen Schalenrand reicht. Altersangaben und Gewicht dienen zur Orientierung; entscheidend für die Zuordnung ist allein die Größe des Kindes

Kriterien für die Kaufentscheidung eines Kinderautositzes

Vor dem Kauf solltet Ihr folgende Punkte klären bzw. beim Kauf darauf achten:

  • Größe und Körpergewicht Eures Kindes feststellen.
  • Welchen PKW haben Ihr (Modell, Baujahr, Besonderheiten)?
  • Wo soll der Sitz in Eurem Auto montiert werden?
  • Beachtet unbedingt die Bedienungsanleitung Eures Pkws.
  • Lasst Euch den Einbau genau erklären. Der beste Sitz nützt nichts, wenn bei der Handhabung Fehler gemacht werden.
  • Macht in Eurem Fahrzeug auf jeden Fall einen Probeeinbau!
  • Passt der Sitz auch in andere Fahrzeuge (z.B. Zweitwagen oder Fahrzeug der Großeltern)?
  • Fahren mehrere Kinder im Auto mit, und habt Ihr in Eurem Fahrzeug einen Beckengurt? Dann achtet bei gleichzeitiger Verwendung mehrerer Systeme auf die Beckengurttauglichkeit.
  • Kind zum Probesitzen in den Fachhandel mitnehmen. Durch Mitbestimmungsmöglichkeiten Eures Kindes, z.B. über die Farbe des Kindersitzes, könnt Ihr eine gute Akzeptanz des Sitzes fördern.
  • Andere Personen/Kinder sollten noch genug Platz daneben habe.
  • Der Bezug sollte nach Möglichkeit atmungsaktiv und pflegeleicht sein.
  • Änderungen am Sitz (z.B. Gurtlänge ändern, Sitz in Liegeposition bringen) sollten mühelos erledigt werden können.
  • Die Bedienungsanleitung sollte verständlich und gut im oder am Sitz angebracht sein.
  • Kindersitz sollte unbedingt orangefarbene ECE-Plakette besitzen – ansonsten Finger weg!!

Wie viel darf Sicherheit/ein Kinderautositz kosten?

Der Kindersitz ist das wichtigste, weil einzige Bindeglied zwischen Kind und Auto. Sein Schutzpotenzial ist enorm – auch bei höheren Geschwindigkeiten und ungünstigen Aufprallsituationen kann ein Kindersitz Leben retten. Dies zeigen die Tests der Automobilclubs, Verbraucherschutzorganisationen und des europäischen Neuwagenbewertungsprogramms EuroNCAP.

Peter Jahn, Berater des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie in Sachen Kindersicherheit fragt provokant: „Was ist wichtiger – Geld oder Leben? Wie viel darf es kosten, wenn unsere Kinder einen Verkehrsunfall unbeschadet überstehen sollen? Wenn wir alles dafür gäben, sie vor lebenslangen oder gar tödlichen Unfallfolgen zu bewahren, dann tun wir es auch! „Alles“ ist dabei nicht viel: Bescheidene vier Euro pro Monat kostet hochqualitative Kindersicherung im Pkw – von der Babyschale bis zum Sitz für maximal 150 cm große Kinder. Da schlagen modische Kleidung oder elektronisches Spielzeug im Laufe eines Kinderlebens bei weitem mehr zu Buche – und sind von wesentlich geringerer Bedeutung für das (Über-)Leben des Kindes.“

Häufige Fragen zum Thema Kinderautositz

Was ist beim Einbau eines Kinderautositzes zu beachten?

Der Kindersitz muss sich fest in das Auto installieren lassen und darf nicht verrutschen: Je fester, desto besser!

Darf ich mein Kind auf dem Beifahrersitz mitnehmen?

Bei aktivem Beifahrerairbag darf niemals ein Kindersitz entgegen der Fahrtrichtung montiert werden. In Fahrtrichtung kann der Beifahrersitz benutzt werden, er muss jedoch in die hinterste Position gebracht werden. Der Kindersitz muss aufrecht sein (keine Liegeposition)!

Bei meinem Fahrzeug kann ich die Gurte in der Höhe verstellen, brauche ich dann trotzdem einen Kindersitz?

Ja, es ist genauso wichtig den Beckengurt richtig zu platzieren. Dieser würde ohne Sitzerhöhung zu hoch im Bauchbereich liegen und könnte schwerste Unterleibverletzungen verursachen.

Ich habe in meinem Fahrzeug Beckengurte.
Was für einen Kindersitz nehme ich da?

Keinesfalls eine Sitzerhöhung – sie darf nur zusammen mit dem Dreipunktgurt verwendet werden. Für Beckengurte gibt es spezielle Sitzsysteme (wie etwa Fangkörpersysteme), die für Kinder bis 25 kg Körpergewicht geeignet sind.

Mein Kind wiegt mehr als 36 kg – die Größe beträgt jedoch unter 150 cm und es ist noch keine 12 Jahre alt.

Wenn das Kind noch Platz in und auf dem Sitz hat, muss er weiter verwendet werden. Nach der Ansicht des ACE und nach Meinung vieler Hersteller, kann das angegebene Prüfgewicht überschritten werden. Der Kindersitz hat keine eigentliche Haltefunktion. Er dient dazu, den Fahrzeuggurt kindgerecht zu führen.

Mein Auto hat hinten keine Kopfstützen und das Kind ragt mit dem Kopf über die Lehne hinaus, soll ich dann besser auf eine Sitzerhöhung verzichten?

Nein, auf keinen Fall: Der Gurt würde ohne Sitzerhöhung keinen ordnungsgemäßen Gurtverlauf gewährleisten. Im Fachhandel gibt es Kopfstützen, die in den meisten Fahrzeugen problemlos nachgerüstet werden können.

Immer ist von Prüfnormen wie ECE 44-01, 44-02, 44-03, 44,04 die Rede. An was erkenne ich die Prüfnorm?

Jeder Kindersitz sollte das orangefarbene Etikett aufweisen, auf dem man die Prüfnormen erkennt.
Modelle mit dem Prüfsiegel 44-02 verloren ihre Gültigkeit am 8. April 2008 und sind nicht mehr zugelassen. Die Siegel 44-03 und 44-04 entsprechen den aktuellsten Prüfnormen!

Was ist von gebrauchten Kindersitzen zu halten?

Es kommt in erster Linie auf den Zustand des Sitzes an. Wir empfehlen aber dringend, keine Kindersitze zu benutzen, von denen die Vorgeschichte unbekannt ist.

Dicke Kleidung kann gefährlich sein – stimmt das?

Dicke Kleidung trägt auf und verhindert, dass die Gurte eng am Körper anliegen. Oft, besonders in Babyschalen oder Sitzen der Gruppe I ist gar kein korrekter Gurtverlauf möglich, da die Gurte von der Schulter rutschen. Dies bedeutet, dass es bei einem Unfall zu einer großen Vorverlagerung mit entsprechend höherer Belastung kommt. Daher: Bitte auf dicke Kleidung verzichten und lieber eine Wolldecke über das Kind legen!

Autor: AM

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Auf Deine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse darüber sind wir natürlich sehr gespannt, sagt uns Eure Meinung:
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