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Alptraum oder Nachtangst?

Kinder und Baby Alpträume

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Er wohnt schon seit Wochen dort unten unter dem Bett, der hässliche, glubsch- und rotäugige Troll mit seinen riesigen Vampirzähnen. Jede Nacht wandert er durchs Kinderzimmer und versucht den fünfjährigen Max zu beißen, mit seinen spitzen langen Zähnen durch den Lattenrost nach unten zu ziehen, um ihn dann zu fressen. In dem Moment, wo das Monster ganz nah ist und zubeißen will, wacht Max auf. Ein herzzerreißender Schrei ertönt durchs ganze Haus. Max liegt völlig durchgeschwitzt und mit rasendem Herzchen in den Kissen und ist starr vor Angst. Er wimmert nur noch leise vor sich hin.

Alpträume sind für Kinder furchtbar, sind aber in der Kindheit häufig, besonders im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Alpträume treten meist in der zweiten Nachthälfte, nie im Tiefschlaf und fast immer mit identischen Inhalten als furchterregende, lebhafte Angstträume mit Verfolgung oder Bedrohung auf. Die Kinder erwachen oft voller Angst und erinnern sich auch tagsüber genau an das Geträumte.

Das ist der größte Unterschied zum Nachtschreck, von dem Kinder nach dem Aufwachen nichts mehr wissen. Das auch Nachtangst oder Pavor Nocturnus genannte psychologische Phänomen taucht meist im ersten Drittel der Nacht auf. Nach kurzem Schlaf wacht das betroffene Kind plötzlich auf, schreit, sitzt aufrecht im Bett mit weit aufgerissenen Augen, kaltem Stirnschweiß und fliegendem Puls. Erschreckt nicht, wenn das Opfer der nächtlichen Ungeheuer orientierungslos wirkt, nicht ansprechbar ist oder nicht reagiert: Nach fünf bis zehn Minuten ist der Spuk meist wieder vorbei, am nächsten Morgen ist jegliche Erinnerung an den nächtlichen Schrecken wie weggeblasen.

Sowohl für den Nachtschreck als auch für den Alptraum gilt: So lange sie nicht öfter als höchstens einmal in der Woche auftauchen, gibt es für Eltern keinen Grund zur übertriebenen Sorge. Nach einem Alptraum ist es sinnvoll, das Kind so zu beruhigen, dass es wieder einschlafen kann. Oft hilft schon der Satz „Ich bin ja bei Dir“. Auch ein Glas warme Milch mit Honig, eine Taschenlampe am Bett oder ein „geheimer Zauberspruch“ zum Verscheuchen der Monster wirken manchmal Wunder. Während des Nachtschrecks sollte man das Kind nicht wach rütteln. Am besten bleibt am Bett sitzen, streichelt es und wartet, bis es wieder eingeschlafen ist.

Wenn sich die nächtlichen Horrorvisionen häufen, könnten die Ursachen in starkem Stress – etwa durch übertriebenen Leistungsdruck -, Verlustängsten, wenn es in der Ehe der Eltern kriselt, aber auch traumatischen Ereignissen, die dauerhaft aufs Gemüt drücken, liegen. Inwieweit das Fernsehen Einfluss auf die Häufigkeit von Alpträumen hat, ist noch nicht erforscht. Gegebenfalls ist professionelle Hilfe in der Erziehungsberatungsstelle oder einer Kinder- und Jugendpsychotherapeutischen Praxis sinnvoll.

Quelle: www.dgk.de

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