Und wenn Dein Kind eine schmerzhafte Enttäuschung erlebt, dann leidest Du zwangsläufig mit. Doch das ändert nichts daran, dass Enttäuschungen wichtige Erfahrungen sind, auf die wir nicht verzichten können.
Eine interessante „Übersetzung“ für Enttäuschung ist „Ent-täuschung“, d.h. dass man sich in jemanden oder einer bestimmte Sache getäuscht hat. Ist die Täuschung nun weg, dann lässt sich die Realität klarer erkennen und die Person bzw. die Dinge können so gesehen werden, wie sie wirklich sind.
Du kannst, so sehr Du es vielleicht auch möchtest, Dein Kind nicht in Watte packen. Enttäuschungen und Niederlagen gehören zum Leben dazu. Deshalb ist es wichtig, wenn Kinder schon früh diese Erfahrungen machen. Kinder können umso besser mit Enttäuschungen umgehen, wenn sie solche Situationen bereits kennen.
Konfrontierst Du Dein Kind von klein auf mit kleinen Enttäuschungen, also nicht jeder Wunsch wird erfüllt oder Pläne werden auch mal geändert etc., dann lernt Dein Kind Schritt für Schritt, dass im Leben nicht alles nach „Wunsch und Plan“ läuft und es zum Leben dazugehört, enttäuscht zu werden.
Umgang mit einem enttäuschten Kind
Adeba.de hat einige Tipps, wie Du mit einem kleinen Menschen umgehst, der gerade eine Enttäuschung erlebt hat.
Rede Dinge nicht schön
Eine Enttäuschung ist und bleibt erstmal eine Enttäuschung und tut weh. Wenn wir ehrlich zu uns sind, wissen wir das.
Deshalb nimm die Enttäuschung Deines Kindes, seine Gefühle und damit das Kind als Person auch ernst.
Als Erwachsene neigen wir gern dazu, Enttäuschungen bzw. die damit verbundenen Gefühle zu verdrängen. Kinder verbergen wede Enttäuschungen noch die Gefühle, sie sind deshalb im Grunde effektiver in der Bewältigung von Enttäuschungen.
Ablenken
Das Kind einfach „abzulenken“ ist nur bedingt empfehlenswert und kommt auf die jeweilige Situation an. Hat Dein Kind zum Beispiel lange für eine Klassenarbeit gelernt oder sich große Mühe beim Lernen eines Gedichtes gemacht und trotzdem wollte es dann nicht klappen – dann kannst trotzdem ein Eis essen gehen. Das machst Du dann aber aus dem Grund, dass Du Dich über Dein gezeigten Einsatzes Deines Kindes freust auch wenn es am Ende nicht den erhofften Lohn sprich die gute Note gab.
Rede mit Deinem Kind
Bleib mit Deinem Kind im Gespräch und erkläre ihm, warum die Dinge so sind, wie sie sind, also warum Du beispielsweise bei einer bestimmten Sache „Nein!“ sagst, auch wenn das für Dein Kind eine Enttäuschung ist.
Schau zusammen mit Deinem Kind, inwieweit die Enttäuschung mit falschen/überzogenen Erwartungen zu tun haben.
Ermutige Dein Kind
Ermutige Dein Kind weiterhin mutig Entscheidungen zu treffen, auch wenn die Folgen nicht automatisch immer angenehm sind. Wichtig ist, dass Kinder lernen Verantwortung zu haben, Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen umzugehen bzw. zu leben.
Hilft Deinem Kind sich selber anzunehmen – ja zu sagen zu Stärken, aber auch zu Schwächen. Das heißt, lobe Dein Kind und korrigiere es! Beides ist wichtig.
Über den Tellerrand schauen
Hilf Deinem Kind dabei, über den Schmerz hinaus, über die Enttäuschung hinweg auch die guten Dinge in seinem Leben zu sehen, wahrzunehmen und zu schätzen. Nicht alles ist schlecht, nicht alles geht schief und neben Niederlagen gibt es auch Erfolge, neben Enttäuschungen gibt es auch freudige Überraschungen.
Kinder durchleben schwierige Situationen und schmerzhafte Momente. Das kann niemand Deinem Kind abnehmen und auch den damit verbundenen Schmerz nicht. Was Du allerdings kannst und wo Du immer bereitstehen solltest, ist
- Sei für Dein Kind da!
- Höre Deinem Kind zu!
- Tröste Dein Kind!
Autor: jb