Freitag, November 22, 2024
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Vorsicht bei Medikamenten aus Apotheke, Supermarkt und Co.

Stiftung Warentest hat rezeptfreie Medikamente getestet

Egal ob die Nase läuft, der Hals kratzt oder es im Kreuz sticht – der erste Gang führt viele Kranke erstmal nicht zum Arzt, warum auch. Den Hustensaft gibt es im Supermarkt, die Lutschbonbons in der Drogerie und die Schmerztablette, die findet sich in der Apotheke. Rund um mit Medikamenten versorgt und das ganz ohne Rezept und Arztbesuch. Seit 2004 müssen Patienten rezeptfreie Medikamente in der Regel eh aus eigener Tasche zahlen, da sparen sich viele den Gang zum Arzt gleich ganz.

Mittlerweile ist die Hälfte der im Jahr verkauften Arzneimittel ohne Rezept erhältlich. Von dieser Entwicklung profitieren vor allem auch die Apotheken. So haben Apotheken 2008 bereits gut 15 Prozent ihres Gesamtumsatzes mit dem Verkauf von rezeptfreien Medikamenten gemacht.

Stiftung Warentest hat sich die rezeptfreien Medikamente jetzt allerdings mal näher angeschaut. Das Ergebnis ist ernüchternd. Denn die rund 1800 meistverkauften Arzneimittel ohne Rezept erhalten zu einem Drittel eine negative Bewertung. Hinzu kommen teils erhebliche Preisunterschiede zwischen Medikamenten mit gleichen Inhaltsstoffen. Die Gründe, warum Medikamente eine negative Bewertung erhalten, sind vielfältig, so zum Beispiel :

  • weil die Wirksamkeit ist nicht ausreichend nachgewiesen,
  • es bestehen besondere Risiken und Nebenwirkungen,
  • das Mittel enthält unnötig viele Wirkstoffe.

Zu den negativ bewerteten Mitteln gehört beispielsweise das jetzt in der Erkältungszeit beliebte und oft verwendete Wick Medinait. Hier kritisieren die Experten von Stiftung Warentest, dass das Präparat eine unnötige Kombination von gleich vier verschiedenen Wirkstoffen enthalte und auf Grundlage von 18-prozentigem Alkohol hergestellt ist. Doch auch bei positiv bewerteten Medikamenten warnt Stiftung Warentest. Denn hier können Schäden aufgrund falscher Selbstmedikation bzw. Dauereinnahme entstehen. Klassisches Beispiel sind Nasentropfen bzw. -sprays. Die darfst Du nur kurzzeitig einsetzen, also maximal fünf bis sechs Tage. Sonst können die Mittel zur Abhängigkeit der Nasenschleimhaut führen. Stiftung Warentest mahnt ebenfalls zur Vorsicht von ehemals rezeptpflichtigen und jetzt rezeptfreien Medikamenten. Regelmäßig fallen Medikamente aus der Rezeptpflicht und sind dann frei erhältlich. Für die Arzneimittel kann dann auch öffentlich geworben werden und da greift man als Patient doch „gern“ zu, in der Hoffnung, Linderung zu herhalten. Doch gerade bei solchen Medikamenten (z.B. Migränemitteln) bist Du als Patient noch mehr gefordert, Dich umfassend zu informieren, um so ein Medikament wirklich richtig einzunehmen bzw. anzuwenden.

Alle genauen Testergebnisse sind im „Handbuch Rezeptfreie Medikamente“ nachzulesen. Darüber hinaus findest Du auch Informationen zu Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbehandlung und mehr als 80 Krankheitsbilder bzw. Gesundheitsstörungen werden mit Symptomen und Ursachen ausführlich dargestellt.

Tipp:

Nicht alle rezeptfreien Medikamente musst Du aus eigener Tasche zahlen. Eine umfangreiche Liste von rezeptfreien Medikamenten, für die die Krankenkassen zahlen, hat Stiftung Warentest ebenfalls zusammengestellt.

Letztendlich gilt auch weiterhin : Bei Fragen zu Risiken und Nebenwirkungen – frage Deinen Arzt oder Apotheker !

Autor: jb

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