Ein Bandscheibenvorfall kann jeden treffen, doch eine schwache Rückenmuskulatur und Übergewicht fördern eine Fehlbelastung der Bandscheiben. „Daher ist es wichtig, die Rückenmuskulatur durch regelmäßige körperliche Betätigung zu kräftigen und damit die Bandscheiben zu entlasten.
Besonders gut geeignet sind dafür Schwimmen, Wassergymnastik, Skilanglauf und Wandern“, rät Prof. Christian Bischoff von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin. Auch auf das Körpergewicht sollte geachtet werden, da ein zu hohes Gewicht den Rücken und damit die Bandscheiben belastet. „Wer häufig sitzt, sollte aufrecht sitzen, die Sitzposition häufig wechseln sowie weiche und tiefe Sitzmöbel meiden“, empfiehlt der in München niedergelassene Neurologe. „Beim Heben schwerer Lasten ist es wichtig, dass die Wirbelsäule gestreckt bleibt und die Last aus den Beinen heraus gehoben wird. Lasten sollten möglichst dicht am Körper getragen werden.“
Bei einem Bandscheibenvorfall verrutscht der gallertartige Kern einer Bandscheibe und durchbricht deren Hülle. Der Druck der hervortretenden Gallertmasse auf umliegende Nerven führt dann zu Schmerzen, Gefühlsstörungen und mitunter zu Lähmungen. „Diese Verschiebung wird durch den natürlichen Alterungsprozess des Bindegewebes sowie durch anhaltende Fehl- oder Überbelastung begünstigt“, erklärt Prof. Bischoff.
„Ab einem Alter von etwa 30 Jahren wird der Gallertkern unelastischer und kann dadurch leichter verrutschen. Bei älteren Menschen hingegen ist der Kern so dickflüssig, dass er nicht mehr so leicht vortreten kann. Daher tritt ein Bandscheibenvorfall am häufigsten bei Menschen zwischen 30 und 50 auf.“ Die meisten Bandscheibenvorfälle sind ohne Operation mit Krankengymnastik und muskelentspannenden und schmerzlindernden Medikamenten behandelbar. Bei fortdauernden Schmerzen und Lähmungen kann jedoch ein chirurgischer Eingriff erforderlich werden.
Weitere Informationen zum Bandscheibenvorfall und anderen neurologischen Themen finden Sie auf der Internetseite www.neurologen-im-netz.de