Montag, April 15, 2024

Chronische Verstopfung

Ballaststoffe, Bewegung und viel Trinken häufig nicht ausreichend

25 Prozent der westlichen Bevölkerung leiden unter der Krankheit chronische Verstopfung. Diese Volkskrankheit führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität und erzeugt bei den Betroffenen einen hohen Leidensdruck.

Die gängigen Empfehlungen, das heißt mehr Ballaststoffe, mehr Bewegung und viel Trinken, führen insbesondere bei Menschen mit chronischer Verstopfung nicht immer zum Erfolg. Experten raten dann zum Einsatz von Abführmitteln.

Diese sollten aber keine Nebenwirkungen haben und nicht abhängig machen.

Was ist ein normaler Stuhlgang?

Von normalem Stuhlgang sprechen Ärzte, wenn man dreimal täglich bis dreimal wöchentlich auf die Toilette kann. Wer also nicht täglich Stuhlgang hat, leidet noch lange nicht unter einer Verstopfung. Eine chronische Obstipation (chronische Verstopfung), wie es in der medizinischen Fachsprache heißt, liegt erst dann vor, wenn mindestens zwei der folgenden Beschwerden über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten auftreten:

  • weniger als drei Stühle pro Woche,
  • heftiges Pressen beim Absetzen des Stuhls nötig,
  • harter oder knolliger Stuhl,
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung sowie die Notwendigkeit einer manuellen Hilfe beim Stuhlabsetzen, wie zum Beispiel ein Einlauf.

Ursachen: chronische Verstopfung?

Zu einer Verstopfung führen können Erkrankungen, Medikamente oder geänderte Lebensumstände; nicht selten wird allerdings keine Ursache für die Stuhlprobleme gefunden. Dann spricht man von einer funktionellen Obstipation.

Ernährungsumstellung und Sport immer hilfreich?

Chronische Verstopfung: Empfehlungen zur Hilfe

Die Empfehlungen bei Verstopfung lauten immer gleich: mehr Ballaststoffe, mehr körperliche Bewegung und viel Trinken. In allen Fällen reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus, um das Problem zu lösen.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich die Beschwerden bei weniger als der Hälfte der Patienten verbessern, wenn sie mehr Ballaststoffe zu sich nehmen. Ähnlich verhält es sich mit dem Tipp, sich mehr zu bewegen: Die Studienlage hierzu ist nicht eindeutig. Bei bettlägerigen Personen verbessern sich die Beschwerden der Verstopfung, wenn sie ihre normalen Alltagsaktivitäten wieder aufnehmen.

Noch unbewiesen ist allerdings, ob zusätzliche sportliche Aktivitäten einer Obstipation entgegen wirken können. Kein Ratgeber für Patienten verzichtet auf den Hinweis, dass eine gesteigerte Flüssigkeitsaufnahme die Verstopfung lindern kann.

Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Daten, die nachweisen, dass eine Steigerung der täglichen Trinkmenge um ein bis zwei Liter sich günstig auf die Obstipation auswirkt.

Chronische Verstopfung ein Problem vieler Frauen.
Chronische Verstopfung ein Problem vieler Frauen.

Abführmittel erst, wenn nichts anderes hilft!

Empfehlungen zur Ernährungs– und Bewegungsumstellung

Dennoch sollte man die Empfehlungen zur Ernährungs- und Bewegungsumstellung zunächst befolgen. Erst wenn diese Maßnahmen mittelfristig nicht helfen, empfiehlt sich der Griff zu Abführmitteln. Dabei sollte man darauf achten, dass es wirksam und gut verträglich ist. Vor allem sollte eine Langzeitanwendung ohne Gewöhnung möglich sein.

Ferner dürfen keine Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sowie sollten keine Blähungen und Krämpfe auftreten. Insbesondere sollten dem Körper weder Wasser noch Mineralstoffe entzogen werden, denn dies kann der Gesundheit auf Dauer erheblich schaden und eine Verstopfung noch verstärken.

Diese Vielzahl von Bedingungen erfüllen nur wenige Abführmittel. Eine Ausnahme stellen Makrogole in Kombination mit Mineralstoffen dar. Präparate wie zum Beispiel Movicol beeinflussen den Wasser- und Elektrolythaushalt nicht und werden deshalb von vielen Experten als Abführmittel der Wahl empfohlen.

Makrogole werden zusammen mit Wasser aufgenommen, erweichen und verdünnen den Stuhl im Dickdarm und bewirken so, dass er leichter abgesetzt werden kann.

Selbsttest bringt Klarheit

Wer wissen möchte, ob es sich bei seinen Beschwerden um eine Verstopfung handelt, kann gegen Einsendung eines mit der eigenen Anschrift versehenen und mit 0,55 Euro frankierten DIN lang-Rückumschlags beim Deutschen Grünen Kreuz einen Selbsttest für zu Hause anfordern.

Die Adresse:
Deutsches Grünes Kreuz e.V.
Stichwort Selbsttest Verstopfung,
Schuhmarkt, 4
35037 Marburg

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