Sonntag, Dezember 22, 2024
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Fremdeln

Warum Fremdeln wichtig ist

Neulich hat Euer Kind die Verkäuferin beim Bäcker noch angestrahlt – und auf einmal ist es wie ausgewechselt und sehr zurückhaltend gegenüber fremden Personen. Doch keine Sorge, das Fremdeln ist völlig normal – mehr noch, es ist ein wichtiger Entwicklungsschritt.

Statt dem freundlichen Lächeln, gibt es plötzlich ein erstarrtes Gesicht oder gar lautes Heulen. Dein bis eben noch fröhliches Kind reagiert mit Abweisung und ja regelrecht mit Angst auf eine andere Person. Doch kein Grund zur Panik – Dein Kind fremdelt. Fremdeln ist ein Verhalten, was Dein Nachwuchs meist zwischen dem 4. und 8. Monate zeigt. In dieser Phase beginnt der Säugling fremden Personen mit starkem Misstrauen, Abneigung oder gar Angst zu begegnen.

Andere Kinder reagieren sogar mit Panik beim Verlust des Kontaktes zur Bezugsperson (Mutter). Die Reaktion wird um so heftiger, je fremder die Umgebung für Dein Nachwuchs ist.

Was ist Fremdeln?

Auf den Anblick einer fremden Person reagiert das Baby mit einer heftigen emotionalen Reaktion, wie zum Beispiel Versteifen oder laut Schreien. Die Reaktion tritt meist um den achten/neuten Lebensmonat ein. Nicht alle Kinder zeigen ein so heftiges Fremdeln, manche reagieren eher milder, zum Beispiel durch Blickabwenden oder Anstarren des Fremden. Fremdeln lässt sich mehr oder weniger stark bei allen Kindern irgendwann zwischen dem sechsten und 14. Lebensmonat beobachten. Fremdeln ist ein wichtiger Entwicklungsschritt Deines Kindes.

Warum fremdeln Kinder?

In Alter von sechs bis acht Monaten macht Dein Säuglinge große Fortschritte in der Entwicklung, so auch in ihrer Wahrnehmung. Er kann erstmals zwischen vertrauten und fremden Gesichtern unterscheiden. Reagierte das Kind bisher immer mit einem lächelnden Gesicht, wird es nun zurückhaltender, mustert mit kritischem Blick und reagiert mit heftigen Gefühlen auf Fremde. Kinder von kontaktfreudigen Müttern/Vätern reagieren verhältnismäßig weniger stark mit Fremdeln. Sie sehen und spüren, wie entspannt und locker die Mutter mit Fremden umgeht und erleben gleichzeitig, wie angenehm das Miteinander mit anderen ist. Wahrscheinlich eine der ersten Prägungen des kindlichen Sozialverhaltens.

Umgang mit dem Kind in der Fremdelphase

Fremdeln ist ein total normales Verhalten in der Entwicklung Deines Kindes. Und Ihr als Eltern könnt beruhigt sein, denn das Fremdeln verschwindet nach einigen Monaten wieder.

  • Wichtig, zwingt Eure Kinder nicht zur Kontaktaufnahme mit unbekannten Personen oder zieht das Verhalten des Kindes ins Lächerliche.
  • Erklärt den fremden Personen das Verhalten Eures Kindes und empfehlt eine sehr behutsame Kontaktaufnahme. Meist schöpfen Kinder nach kurzer Zeit mehr Vertrauen und reagieren bald mit einem freundlichen Blick oder einem Lächeln.
  • Als Mutter ist es in dieser Zeit besonders wichtig, dass Du Deinem Kind totale Rückendeckung gibt’s, also zu ihm hälst und es beschützt. Achte auf die Ängste Deines Kindes, nimm sie ernst und beschütze Dein Kind.
  • Wenn Du den Raum verlassen musst, dann kannst Du vorher Deinen Nachwuchs direkt ansprechen, damit er weiß, dass Du nicht „aus der Welt“ bist.
  • In fremder Umgebung, z.B. beim Arzt, halte Dein Kind erstmal auf dem Arm, so hat das Kind die nötige Nähe und Sicherheit. Langsam kannst Du das Interesse dann auf Vorgänge und Menschen in der Umgebung lenken.
  • Mit dem bekannten „Guck-Guck“ Versteckspielen kannst Du zusammen mit Deinem Kind schon vorher üben, wie es ist, wenn Mama oder Papa kurz mal „weg“ ist.

Autor: jb

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