Donnerstag, November 14, 2024
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Hände weg von Lauflernhilfen

Eine der schädlichsten Erfindungen für Kinder

Die unter den Namen „Gehfrei“, „Babywalker“, „Lauflernschule“ oder „Lauflernhilfe“ im Handel erhältlichen,  praktisch wirkenden Geräte können Unfälle verursachen, bei denen Kinder zum Teil schwere Kopfverletzungen erleiden. Stürze mit Lauflernhilfen zählen neben Stürzen aus dem Kinderbett, vom Hochstuhl und vom Wickeltisch zu den häufigsten Heimunfällen kleiner Kinder. Der Unterschied zu unverzichtbaren Möbelstücken: Lauflernhilfen muss man nicht haben, denn sie bringen für die Kinder keinerlei Vorteile.

Lauflernhilfen sind eine der schädlichsten Erfindungen für Kinder. Sie verursachen jedes Jahr zahlreiche schwere Unfälle, manche davon enden sogar tödlich.“ Mit diesen Worten äußerte sich der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Dr. med. Wolfram Hartmann, über Lauflernhilfen.

Lauflernhilfen sind Gestelle auf Rädern, die es Kleinkindern, die noch nicht frei laufen können, erlauben, sich mit Hilfe der Füße fortzubewegen. Die auf den Zehenspitzen laufenden Kinder können sich weit über ihre altersentsprechenden motorischen Fähigkeiten hinaus bewegen und kurzfristig bis zu zehn Stundenkilometer erreichen. Jährlich erleiden damit Tausende von Kleinkindern Unfälle. Sie stürzen mit den Geräten Treppen hinunter, sie kippen um, wenn sie versuchen, sich über Türschwellen oder Teppichkanten zu bewegen. Besonders häufig verletzen sie sich damit am Kopf, denn das Kind kann sich nicht abrollen und fällt daher meistens auf den Kopf. Viele Kinder bekommen durch die Geräte auch die Möglichkeit, nach gefährlichen Dingen zu greifen, etwa heißen Getränken. Immer wieder kommt es dadurch zu schweren Verbrühungen und Verbrennungen.

Auch im Bereich der Entwicklungsförderung halten die gefährlichen Geräte nicht, was sich mancher Käufer, der es gut meint, davon verspricht. Die Experten sind sich einig: Werden Kleinkinder in Lauflernhilfen gesteckt, hemmt das die Ausbildung des Stützapparates und schadet der motorischen Entwicklung, denn die Kinder üben falsche Bewegungsmuster ein. Es tritt also genau das Gegenteil von dem ein, was Ihr erreichen möchtet – Euer Kind wird beim späteren Laufen unsicherer. Kinder lernen laufen, wenn dies ihrer individuellen Entwicklung entspricht. Nach einem bis anderthalb Jahren können fast alle Kinder frei laufen. Lauflernhilfen sind also völlig überflüssig. Von ihrer Verwendung ist dringend abzuraten, auch wenn es sich um ein Geschenk der Oma oder der Patentante handelt.

Autor: AM

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