Die Empfindung der allerersten Geburtswehen ist individuell sehr verschieden. Lest hier, woran ihr echte Wehen erkennt, wie Ihr Euch bei einem Blasensprung am besten verhaltet und welche anderen Zeichen für den Beginn der Geburt es gibt.
„echte“ Wehen
Die Empfindung der allerersten Geburtswehen ist individuell sehr verschieden. Ihr werdet dies zunächst als harten Bauch verspüren. Bei manchen Frauen sind die Wehen nicht so sehr im Bauch spürbar, sondern eher als Ziehen im Kreuzbeinbereich. Die Wehen können sich aber auch nur im Bauch bemerkbar machen, dabei von oben nach unten oder ausgehend von der Nabelgegend zur Seite ziehen. Genausogut ist es aber auch möglich, daß die Wehen nur in der Schambeingegend zu empfinden sind, oder aber von dort über die Leistenbeuge zum Rücken ziehen.
Irgendwann werden die Abstände zwischen den einzelnen Wehen eine Regelmäßigkeit entwickeln und das Ziehen in Schmerz übergehen. Jetzt werdet Ihr den Nutzen einer gezielten Bauchatmung schnell erkennen. Sobald Ihr die Wehen richtig beatmen müsst, könnt ihr sicher sein, daß die Geburtsphase des Kindes begonnen hat. Ein weiterer Unterschied zu den Vorwehen liegt in ihrer Dauer. Erst wenn die Wehen länger als 40 Sekunden andauern, haben sie genug Kraft für die Geburt.
Tipp: Wenn Ihr nicht sicher seid, ob es sich um „echte“ Wehen handelt oder nicht, steigt in die Badewanne. Im warmen Wasser verstärken sich „echte“ Wehen, Vorwehen lassen nach.
Bei einem Wehenabstand von 5 Minuten, wobei immer vom Beginn einer Wehe an gerechnet wird, solltet ihr in die Klinik fahren, bzw. die Hebamme informieren.
Blasensprung
Ein sehr häufiges Zeichen für den Geburtsbeginn ist der Abgang von Fruchtwasser, also der Blasensprung, der ohne jede Vorankündigung eintritt. Dabei geht das Fruchtwasser tröpfchenweise oder schwallartig ab. Es riecht leicht süßlich und fühlt sich seifig an. Fruchtwasser kann auch nicht wie Urin zurückgehalten werden. Wenn die Fruchtblase platzt, heißt das immer, daß durch Wehen ein gewisser Druck entstanden ist, auch wenn diese selbst noch nicht spürbar sind. In den meisten Fällen setzt nach dem Blasensprung eine starke Wehentätigkeit ein, da der Kopf des Babys nun direkter auf den Muttermund drückt. Aber auch wenn keine Wehen da sind, muß das Kind innerhalb von 24 Stunden auf die Welt kommen, da es nun ungeschützt vor Keimen im Mutterleib liegt.
Bei einem vorzeitigen Blasensprung solltet Ihr Euch wirklich hinlegen und nach Möglichkeit nicht mehr laufen, wenn bekannt ist, daß das Köpfchen noch nicht fest im Becken ist. Das Problem beim Laufen ist, daß die Nabelschnur nach vorne fallen kann, durch die Sogwirkung beim Ausfließen des Fruchtwassers und durch die Schwerkraft. Dadurch kann es zum gefürchteten Nabelschnurvorfall kommen und das Köpfchen des Kindes rutscht hinterher, drückt es dabei die Nabelschnur ab, ist die Sauerstoffversorgung unterbrochen und das Baby kann innerhalb kürzester Zeit sterben!
Wenn Ihr also gezwungen seid dennoch aufzustehen, sollte der Notarzt eigentlich sofort vaginal untersuchen.
Andere Anzeichen
„Es zeichnet“ sagen Hebammen, wenn ein mit leichten Blutspuren durchsetzter, schleimiger Ausfluß auftritt. Dies bedeutet, daß sich der Muttermund ein wenig geöffnet hat, so daß sich der Schleimpfropf löst, der ihn während der Schwangerschaft verschlossen hielt. Wenn der Schleimpfropf abgeht, kann es noch eine ganze Weile dauern – manchmal noch mehrere Tage – bis die Wehen richtig einsetzen. Trotzdem wißt Ihr: Die Geburt steht unmittelbar bevor.
Ihr solltet jedoch beachten, daß jede Blutung, die mehr ist als mit Blutfäden durchzogener Schleim, in der Klinik bzw. von der Hebamme zuhause abgeklärt werden muß. Besonders hellrotes Blut, daß annährend periodenstark ist, könnte ein Hinweis auf eine vorzeitige Plazentalösung oder andere Probleme sein.