Regelblutungen mit einer Dauer von sieben Tagen oder mehr, bei denen der monatliche Blutverlust doppelt so hoch ist wie bei normalen Blutungen, nennt man in der Medizin Menorrhagie. Die Folgen einer solch exzessiven Periode sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Betroffenen, immerhin ca. 20% aller Frauen zwischen 30 und 49 Jahren, fühlen sich in ihrer Mobilität und Lebensqualität stark beeinträchtigt und trotzdem sucht nur ein Teil ärztlichen Rat.
Die Ursachen für eine Menorrhagie können organische Veränderungen im Bereich der Gebärmutter oder hormonelle Störungen sein. Selten sind auch Bluthochdruck, Nieren- und Herzerkrankungen sowie Blutgerinnungsstörungen dafür verantwortlich. Die Therapie orientiert sich an der Ursache. So behandelt man hormonelle Störungen zunächst mit Hormonpräparaten und würde erst nach Ausbleiben einer zufriedenstellenden Wirkung operative Verfahren anwenden. Liegen organische Veränderungen wie Myome oder Polypen vor, gilt es zunächst mit Hilfe einer Kürettage, also der Ausschabung der oberen Schicht der Gebärmutterschleimhaut, eine Gewebeprobe zu gewinnen, die dann auf möglicherweise bösartige Veränderungen überprüft wird. Auch bei einer gutartigen Veränderung wird Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch unnötig oft eine Entfernung der Gebärmutter als Therapie vorgeschlagen. Im Ergebnis wird immer noch ein großer Teil der jährlich rund 150.000 Gebärmutterentfernungen in Deutschland nur aufgrund von Blutungsstörungen vorgenommen.
Inzwischen gibt es aber Alternativen, die schonender sind, den Erhalt der Gebärmutter gewährleisten und sich im europäischen Ausland bereits als Standard etabliert haben. So können gutartige Polypen und Myome in vielen Fällen auch bei Erhalt der Gebärmutter entfernt werden. Eine moderne Möglichkeit, eine Menorrhagie ohne vorhandene Polypen oder Myome zu behandeln, ist die bipolare Endometrium-Ablation. Ohne hormonelle oder chirurgische Vorbehandlung der Gebärmutter, auch während der Regelblutung und ohne einen einzigen Schnitt wird die blutungsverursachende Gebärmutterschleimhaut (das Endometrium) verödet. Der Vorgang der Verödung erfolgt durch die so genannte Goldnetz-Elektrode und dauert nur 90 Sekunden, die gesamte Durchführung mit Vorbereitungszeit benötigt nur etwa 15 Minuten. Der Eingriff kann je nach Situation statio-när oder auch ambulant durchgeführt werden und bietet somit in der Summe seiner Eigenschaften den betroffenen Frauen eine sehr hohe Flexibilität.
Die Methode ist nur für Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch geeignet und auch bei Hoch-Risikopatientinnen mit Blutgerinnungsstörungen und Herzerkrankungen möglich. Die Genesungs-zeit von ca.1 bis 2 Tagen ist deutlich geringer als bei einer Hysterektomie, bei der sie bis zu sechs Wochen dauern kann.