Mittwoch, Dezember 18, 2024
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Sehstörungen bei Kindern

Nasenfahrrad, Lesehilfe oder Augengläser. Egal wie man sie auch nennt – die Brille ist und bleibt eine Sehhilfe und ist bei Sehstörungen oft unverzichtbar. Und Sehstörungen gibt es in jedem Alter. So haben auch schon viele Kinder Probleme mit dem Sehen. Fast ein Drittel aller Kindern im Alter von vier Jahren hat Sehstörungen, allerdings wird nicht mal bei der Hälfte der betroffenen Kinder die Störung erkannt und behandelt. Dabei gilt auch hier, je früher die Sehstörung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen für eine Heilung.

Werden zum Beispiel die Augen eines schielenden Kindes im Alter von zwei Jahren korrigiert, sind die Chancen mehr als gut, dass das Kind später die volle Sehschärfe entwickelt. Liegt die Heilungsquote bei einem zweijährigen Kind noch bei 80%, sinkt sie bei einem sechsjährigen deutlich auf nur noch 20%. Im Rahmen der Kinderuntersuchungen U5, U8 und U9 werden vom Kinderarzt die Augen und das Sehvermögen des Kindes untersucht. Allerdings raten Augenärzte Eltern verstärkt dazu, dass zwischen der U5 und U8 eine zusätzliche augenärztliche Untersuchung erfolgen sollte. Denn der zeitliche Abstand zwischen den Kinderuntersuchungen sei zu groß, immerhin liegt er bei fast 3 Jahren. Neben der Schielkrankheit können auch Weit- und Kurzsichtigkeit bei Kindern auftauchen.

Damit Du erkennst, ob Dein Kind einen Sehfehler hat, achte auf folgende ernstzunehmenden Anzeichen:

  • häufige Kopfschmerzen
  • Augenbrennen
  • vermehrtes Blinken
  • Lichtempfindlichkeit
  • das Kind hält zum Beispiel Bücher beim Anschauen sehr nah an das Gesicht

Bei diesen Anzeichen solltest Du mit Deinem Kind unbedingt einen Augenarzt aufsuchen. Er wird die Augen untersuchen und dabei den Grad der Sehstörung feststellen.

Auswahl der Kinderbrille

Vom Augenarzt bekommst Du ein Rezept mit den genauen Dioptrie Werten. Nun kannst Du mit Deinem Kind zusammen beim Optiker eine passende Brille aussuchen. Dabei muss eine Kinderbrille andere Anforderungen erfüllen als eine Erwachsenenbrille. Eine Kinderbrille muss nicht nur gut sitzen, sondern muss stabil, robust und auch schön sein. Wichtig ist auch, dass Du Deinem Kind eine positive Einstellung zur Brille vermittelst. So ist eine Brille keine reine Sehhilfe, sondern ein Schmuckstück.

Bei der Auswahl solltest Du auf folgende Punkte besonders achten:

  • Lass Dein Kind seine Brille ohne Zeitdruck selbst aussuchen. Natürlich müssen dabei die Empfehlungen des Optikers berücksichtigt werden, aber wichtig ist, dass Dein Kind sich mit der Brille gefällt und wohl fühlt. Dann wird es sich schnell an die Brille gewöhnen und sie ohne Probleme jeden Tag tragen.
  • Wichtig ist der Sitz der Brille. Die Fassung sollte sich der Gesichtsform Deines Kindes anpassen und nicht zu groß sein.
  • Wichtig ist auch, dass die Brille leicht und stabil ist.
  • Eine Kinderbrille sollte weichen Bügel haben, die bis zu den Ohrläppchen reichen. Dadurch hat die Brille einen guten und sicheren Halt. Besonders geeignet sind deshalb Imperial-, Gespinst- Sport – oder Gliederbügel.
  • Für den Nasensteg ist eine möglichst große Auflagefläche wichtig. Dadurch wird einmal das Gewicht der Brille gut verteilt und gleichzeitig hat die Brille einen guten Halt.
  • Eine Kinderbrille sollte eher Seitenstege als Rundstege haben, sie passen sich der individuellen Nasenform besser an.
  • Die Brille muss exakt zentriert sein. Das heißt, der optische Mittelpunkt der Brillengläser muss genau mit den Durchblickspunkten der Augen übereinstimmen. Deshalb muss die Brille unbedingt gut sitzen und darf nicht rutschen.
  • Für eine Kinderbrille sollten Kunststoffgläser verwendet werden, die sind leicht und bruchfest.
  • Eine Entspiegelung ist nicht zwingend erforderlich, allerdings ab dem Schulalter bieten die entspiegelten Gläser den Vorteil, dass zum Beispiel das Lesen unter künstlicher Beleuchtung problemloser ist.
  • Eine Tönung der Gläser ist nicht erforderlich.

Ermutige Dein Kind und sag ihm, wie hübsch es mit der Brille aussieht. So hilfst Du ihm, sich an die Brille zu gewönnen.

Autor: jb

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