„Spende Blut – Rette Leben“ den Slogan kennst Du – seit Jahren wird damit zur Blutspende aufgerufen. Blut – der rote Lebenssaft ist unendlich kostbar. In Deinem Körper fließen zwischen fünf und sechs Liter Blut und Dein Herz vollbringt die Meisterleistung innerhalb von einer einzigen Minute diese Menge umzupumpen.
Blut erfüllt eine ganze Reihe von lebenswichtigen Funktionen, so transportiert das Blut zum Beispiel Sauerstoff und wichtige Nährstoffe zu den Zellen und anschließend werden von dort die Stoffwechselendprodukte wieder abtransportiert.
Blut kann jedoch noch viel mehr. Bereits wenige Tropfen Blut im Labor untersucht, geben Aufschluss über mögliche Erkrankungen bzw. Mangelerscheinungen. In dem Zusammenhang fallen eine Reihe von Fachbegriffen, wie Blutbild, Blutsenkung, weiße und rote Blutkörperchen. Was sich dahinter verbirgt, dass liest Du hier.
Woraus besteht Blut?
Blut setzt sich jeweils zur Hälfte aus Flüssigkeit (Plasma) und Zellen zusammen. Es werden drei verschiedenen Zelltypen unterschieden.
So gibt es die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die sogenannten Blutplättchen (Thrombozyten).
Erythrozyten
90 Prozent aller Blutzellen sind Erythrozyten, also rote Blutkörperchen. Die Farbe stammt vom roten Blutfarbstoff (Hämoglobin). Hämoglobin ist ein eisenhaltiges Eiweiß, das Sauerstoff und z.B. auch Kohlendioxid binden kann. Die Konzentration von Hämoglobin lässt sich mit einer Blutprobe feststellen. Konzentration von Hämoglobin und Anzahl der roten Blutkörperchen geben wichtigen Aufschluss über mögliche Erkrankungen. Liegen beide Größen zum Beispiel unter dem Normalwert, kann eine sogenannte Anämie, das heißt eine Blutarmut vorliegen. Ursache dafür können Blutverlust, eine gestörte Bildung bzw. eine verkürzte Lebenszeit der roten Blutkörperchen sein. Häufige Ursache für eine Anämie ist Eisenmangel.
Leukozyten
Die weißen Blutkörperchen sind extrem wichtig für die Abwehr und werden gern auch als „Körperpolizei“ bezeichnet. So bekämpfen die Leukozyten ständig unerwünschte Eindringlinge wie Pilze, Viren und Bakterien, aber auch entartete körpereigene Zellen.
Ist die Zahl der Leukozyten stark erhöht, kann das beispielsweise auf durch Pilze oder Bakterien hervorgerufene Entzündungen deuten. Weitere mögliche Ursachen sind Stress, Schwangerschaft und andere Erkrankungen, wie bösartige Erkrankungen des Knochenmarks.
Niedrige Leukozytenwerte hingegen werden oft von Viren oder Störungen der Körperabwehr verursacht.
Neben der Gesamtzahl ist auch der Anteil der verschiedenen Leukozytentypen im Verhältnis zueinander und die Form der weißen Blutkörperchen aussagekräftig.
Thrombozyten
Thrombozyten sind die sogenannten Blutplättchen. Sie sorgen mit den Gerinnungsfaktoren im Plasma und der Funktion der Gefäßwand dafür, dass sich bei Verletzungen die Blutgefäße wieder verschließen und die Blutung zum Stillstand kommt. Je niedriger die Zahl der Blutplättchen, desto größer die Blutungsgefahr.
Was ist eine Blutsenkung?
Besteht Verdacht auf z.B. eine entzündliche Erkrankung, so ordnet der Arzt eine Blutsenkung an. Die Blutsenkung ist eine orientierende Untersuchung. Sie bringt zwar keine endgültige Diagnose, zeigt dem Arzt aber an, inwieweit weitere Untersuchungen erforderlich sind.
Für die Blutsenkung wird Dir Blut abgenommen. Das wird in speziellen Röhrchen aufgezogen. Nach einer bzw. zwei Stunden in aufrechter Stellung wird gemessen, auf welche Höhe sich die Blutkörperchen abgesenkt haben. Die Strecke, bezogen auf die dafür benötigte Zeit, ergibt die sogenannte Blutkörperchen-Senkungs-Geschwindigkeit (BSG). Eine erhöhte BSG kann auf eine Entzündung im Körper deuten. Wohingegen eine verzögerte Blutsenkung zum Beispiel auf Veränderungen in der Zusammensetzung der Bluteiweiße oder eine Vermehrung der Blutzellen hindeuten kann. Auf jeden Fall wird der Arzt bei auffälligen Ergebnissen weitere Untersuchungen anordnen.
Was ist ein Blutbild?
Für ein Blutbild wird Dir Blut abgenommen und anschließend im Labor genau untersucht. Neben dem sogenannten kleinen, gibt es auch ein großes Blutbild.
Für das „kleine Blutbild“ braucht der Arzt nur wenige Milliliter Blut. Das kleine Blutbild umfasst die Untersuchung der im Blut vorhandenen Konzentrationen von
- Blutzellen,das heißt von Erythrozyten, Retikulozyten (Vorstufe der Erythrozyten) Leukozyten und Thrombozyten
- Hämoglobin
- Hämatokrit (Anteil der Blutzellen am Gesamtblut)
Beim „großen Blutbild“ (Differentialblutbild) werden die weißen Blutkörperchen in ihre Unterarten differenziert und anhand von Anzahl und Verteilung können Rückschlüsse auf mögliche Krankheiten gezogen werden. Die Zellen werden dafür mit einem speziellen Farbstoff angefärbt, so dass sie besser zu unterscheiden sind.
Untersuchungen des Blutes gehören zu den Standarduntersuchungen und dienen der Früherkennung bzw. helfen Deinem Arzt auf dem Weg zu einer abschließenden Diagnose. Und auch in der Schwangerschaft gehören Blutuntersuchungen mit dazu.
Tipp
- Du kannst auch mit der richtigen Ernährung Deinem Blut gut tun. So wird Dein gesamter Körper und damit auch das Blut ausreichend mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgt.
- Wichtig auch, unbedingt ausreichend viel zu trinken.
Autor: jb