Ein Schuhkarton lässt ja bekanntlich besonders Frauenherzen höher schlagen, also gut, weniger der Schuhkarton an sich,als vielmehr der Inhalt. Und der nun leere Schuhkarton – den wirf bitte nicht weg, denn damit kannst Du ein Kinderherz höher schlagen lassen und das mit ganz wenig Aufwand. Denn seit bald 20 Jahren gibt es die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ und die sorgt weltweit für leuchtende Kinderaugen und das mit einem Schuhkarton, also gut – mit dem Inhalt!
Geschichte Weihnachten im Schuhkarton
Geboren wurde die Idee 1990. Der walisische Geschäftsmann Dave Cooke bringt Hilfsgüter und Schuhkartons mit Weihnachtsüberraschungen nach Rumänien und erfreut damit dort Waisenkinder. 1993 übergibt Dave Cooke die Aktion der christlichen Hilfsorganisationen Samaritan’s Purse International. 1996 beteiligt sich erstmals Deutschland an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“.
2008 erhalten 506.976 Kinder in 14 Ländern dank „Weihnachten im Schuhkarton“ eine ganz besondere Weihnachtsfreude.
Seit 1996 wurden über drei Millionen liebevoll gefüllte Schuhkartons aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an Kinder in Not verteilt.
Weltweit waren es mehr als 50 Millionen Schuhkartons.
Bericht Weihnachten im Schuhkarton 2018
So funktioniert die Aktion Weihnachten im Schuhkarton
„Weihnachten im Schuhkarton“ möchte Hoffnung schenken und Kinderaugen zum Leuchten bringen und das auf eine ganz einfache Art und Weise.
- Ein einfacher Schuhkarton ( ca. 30 x 20 x 10cm) wird mit Weihnachtsgeschenkpapier beklebt.
- Anschließend wird der Karton mit Dingen des täglichen Bedarfs und dem, was Kindern eine Freude macht, gefüllt. Angefangen von Schulsachen und Kinderkleidung über Hygieneartikel und Spielsachen bis hin zu Süßigkeiten darf alles in den Karton.
- Ist der Karton fertig gefüllt, wird er mit einem Gummiband verschlossen.
- Auf einem Aufkleber wird vom Päckchenpacker vermerkt, für welche Altersgruppe (2-4, 5-9 und 10-14 Jahre) die Geschenke im Schuhkarton geeignet sind und ob sich ein Junge oder ein Mädchen über das Geschenk freut.
- Der Schuhkarton wird dann zu einer örtlichen Sammelstelle gebracht, dort werden alle Kartons nochmal auf Einhaltung bestimmter Einfuhr- und Zollbestimmungen der einzelnen Länder, überprüft.
- Nun werden die Kartons verklebt, in Versandkartons verpackt und in Regionallagern gesammelt. Von dort werden sie dann zu den kleinen Empfängern verschickt.
- Zur Deckung der Transport und Abwicklungskosten empfiehlt Geschenke der Hoffnung e.V. eine Spende in Höhe von sechs Euro pro Karton. Die Summe kann entweder auf ein Konto eingezahlt oder bei der regionalen Sammelstelle mit abgegeben werden.
Empfängerländer z.B. 2009 Weihnachten im Schuhkarton
- Osteuropa: Albanien, Bulgarien, Georgien, Kosovo, Kroatien, Moldawien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Weißrussland
- weitere Länder: Armenien, Mongolei, Südafrika
Hinweis:
Beim Packen halte Dich bitte unbedingt an die Hinweise und Vorgaben, bestimmte Dinge dürfen nicht eingeführt werden bzw. sind einfach keine passenden Geschenke. So sind zum Beispiel gebrauchte Gegenstände nicht erlaubt, gleiches gilt für elektronische Geräte und Kriegsspielzeug. Auch bei Süßigkeiten gibt es klare Vorgaben, so darf keine Schokolade mit Nüssen oder anderen Füllungen in den Karton.
Kosten Weihnachten im Schuhkarton
Neben den sechs Euro, die für Transport etc. erwünscht sind, kostet das Füllen eines Schuhkartons im Durchschnitt zwischen 10 – 15 Euro.
Magst Du nicht selber einen Schuhkarton packen, dann gibt es die Möglichkeit einen Schuhkarton „zu adoptieren“ – dafür zahlst Du einfach eine beliebige Summe Geld auf das Spendenkonto von Geschenke der Hoffnung e.V. ein.
Wichtig!
Abgabezeitraum für Päckchen: 01. Oktober bis 15. November 2019 bei unseren offiziellen Abgabebestellen!
Tipp zu Weihnachten im Schuhkarton
- Beim Gestalten und Packen des Schuhkartons kannst Du Deinen Nachwuchs ganz aktiv einbeziehen.Ihr könnt zum Beispiel gemeinsam einkaufen gehen und den Inhalt des Schuhkartons besorgen. Auch beim Bekleben und Packen kann Dein Kind Dir helfen.
- Übrigens, ein kleiner geschriebenen Gruß oder ein Bild – darf gern noch mit in den Karton hinein und verleiht dem Geschenk eine ganz persönliche Note.
- Sehr gern kannst Du auch Deinen Freundes- und Bekanntenkreis über die Aktion. Jedes Jahr nehmen zum Beispiel auch ganze Schulklassen oder Kindergärten an der besonderen Geschenkaktion teil. Und das ist gut so, denn je mehr Menschen sich an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ beteiligen, desto mehr Kinder dürfen sich über ein besonderes Weihnachtsgeschenk freuen!
Mehr Informationen, Anregungen zur Aktion Weihnachten im Schuhkarton und vor allem die Sammelstelle in Deiner Nähe findest Du im Internet.
Autor: jb
Aktuelle Informationen 2019:
(Quelle: PM Weihnachten im Schuhkarton)
Die internationale Aktion
Alles begann mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1989. Damals nahm der Kommunismus in Rumänien ein blutiges Ende. Diktaor Nicolae Ceausescu und seine Frau Elena wurden hingerichtet. Im Frühjahr 1990 gingen erste Bilder von rumänischen Waisenhäusern um die Welt, die vollkommen verwahrloste Kinder zeigten.
Die Bilder des Schreckens ließen den Engländer Dave Cooke aus Wrexham, nahe Wales, nicht mehr los. Zusammen mit seiner Frau und einem lokalen Radiosender erging der Aufruf an die Bewohner, für Waisenkinder in Rumänien zu sammeln. Daves Schwester Jane kam zudem auf die Idee, Kinder zu bitten, einen Schuhkarton mit Geschenkpapier zu umwickeln und mit Dingen zu füllen, über die sich andere Kinder freuen würden.
Zusammen mit Daves Tochter Naomi entstand eines Abends der Name für die Aktion: „Operation Christmas Child“. In den nächsten Jahren packten immer mehr Menschen zu Weihnachten Schuhkartons. Die Aktion war nicht mehr zu stoppen. Um die ursprünglich zeitlich begrenzte Kampagne in professionellere Bahnen zu lenken, übergab Dave Cooke „Operation Christmas Child“ 1993 offiziell an die international tätige Organisation „Samaritan’s Purse“ (www.samaritanspurse.org).
Die nationale Aktion
In Deutschland startete die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ im Jahr 1996. Die damalige Redaktionsleiterin der Zeitschrift „Entscheidung“, Irmhild Bärend, übersetzte „Operation Christmas Child“ mit „Weihnachten im Schuhkarton“.
Ihr Aufruf brachte die ersten ehrenamtlichen Päckchen-Packer dazu, 1.600 Schuhkartons in die Redaktion zu schicken. Inzwischen werden die Päckchen bei registrierten Sammel- und Abgabestellen im deutschsprachigen Raum abgegeben. Im Jahr 2012 gab es etwa 5.000 Abgabestellen mit rund 8.000 registrierten ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org
Pro und Kontra Weihnachten im Schuhkarton
(Quelle: PM Weihnachten im Schuhkarton)
Immer wieder kommt es im Rahmen einer solch großen Aktion zu kritischen Verlautbarungen. Meist sind diese von Vorurteilen, fehlendem Wissen oder gar Gerüchten geprägt. Wir laden Sie deshalb ein, sich ein eigenes Bild von »Weihnachten im Schuhkarton« zu machen und haben Ihnen als Hilfestellung die wichtigsten kritischen Behauptungen und Gegenargumente zusammengestellt.
Behauptung: »Weihnachten im Schuhkarton« bewirkt keine langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen notleidender Kinder.
Die Verteilung von »Weihnachten im Schuhkarton« ist für viele Kinder, die noch nie ein Geschenk erhalten haben, ein prägendes Erlebnis. Oft entstehen langfristige Beziehungen zu den Verteilpartnern, die die Empfänger auch nachhaltig unterstützen, u. a. durch Lebensmittel und Kleiderausgaben, Bildungs- oder Arbeitsprojekte und Suchtbegleitung. Viele Kinder und ihre Familien bekommen durch die Aktion neue Perspektiven für ihr Leben.
Behauptung: »Weihnachten im Schuhkarton« ist in erster Linie eine evangelikale Aktion.
Die Aktion ist nicht konfessionell gebunden. Sowohl in den Sammel- als auch Empfängerländern wirken Christen aller Konfessionen mit. Mitunter trägt die Aktion zu einem besseren Miteinander der unterschiedlichen christlichen Strömungen bei und wird zu einer dynamischen Kraft der praktizierten Ökumene. So werden Barrieren abgebaut und Potenziale gemeinsam genutzt, um den Menschen vor Ort zu dienen.
Behauptung: Mit »Weihnachten im Schuhkarton« wird offensiv missioniert.
Durch »Weihnachten im Schuhkarton« können Familien den Grund für Weihnachten entdecken. Genauso wie hierzulande Kirchen zu Weihnachtsfeiern und –gottesdiensten jeden einladen und dabei über den Hintergrund des christlichen Festes informieren, bietet »Weihnachten im Schuhkarton« dieselbe Möglichkeit. Dort, wo die Verteilungen in eine Weihnachtsfeier eingebettet sind, geschieht dies entsprechend der Kultur und konfessionellen Tradition der beteiligten Partner.
Behauptung: »Weihnachten im Schuhkarton« fördert in erster Linie die deutsche Wirtschaft.
Der Umsatz des deutschen Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft 2015 lag bei rund 75 Milliarden Euro. Der Wert der gesammelten Schuhkartons lag bei ca. 22,26 Millionen Euro. Die Aktion hat somit keine messbare Auswirkung auf die hiesige Wirtschaft. Ebenso würde auch die Verlagerung des Einkaufs für die Schuhkartons in die Empfängerländer keine messbare Auswirkung haben.
Behauptung: Das Geld für die Geschenkpakete könnte anders sinnvoller ausgegeben werden.
Viele Unterstützer nehmen die Aktion als Möglichkeit wahr, um direkt im Leben eines Kindes eine Wirkung zu erzielen und verzichten dafür bspw. auf eigene Geschenke. Ebenso bietet die Aktion die Chance, neu für die Nöte anderer Menschen sensibilisiert zu werden und in der Folge durch wachsendes Vertrauen zu Spendenprojekten/-organisationen weitergehende Unterstützung zu leisten.
Die Entscheidung, wie die eigenen Ressourcen verteilt werden, obliegt jedem einzelnen Spender. Die Sinnfrage, welches Projekt unterstützenswert ist und welches nicht, beantwortet jede Person individuell.
Genauso wie die Menschen unterschiedlich geprägt sind, verschiedene Vorlieben und Wertvorstellungen haben, genauso differenziert fällt auch die Beantwortung dieser Sinnfrage aus. Sie von außen beantworten zu wollen, ist eine Bevormundung des Spenders und missachtet dessen Willen und Motivation.
Beitragsbild:
Fotodokumentation, Begleitreise von Weihnachten im Schuhkarton Verteilungen mit Geschenke der Hoffnung in Litauen 2017. Foto: David Vogt/GdH.