51 Prozent aller Deutschen würden im Ruhestand gern in einem Mehrgenerationenhaus leben. Das hat jetzt eine repräsentative Studie der BHW Bausparkasse herausgefunden. 39 Prozent der Befragten können sich zudem gut vorstellen, mit Gleichgesinnten eine Alters-WG zu gründen.
Mit dem Bild vom Seniorenpaar, das auf sich allein gestellt den Alltag meistert und später ins Altersheim zieht, wollen sich viele Deutsche nicht anfreunden. Die neue Generation der jungen Alten schickt sich an, das Wohnen in den reifen Jahren deutlich dynamischer zu gestalten. 57 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer favorisieren das Leben in einem Mehrgenerationenhaus gegenüber konventionellen Wohnformen im Ruhestand, so die aktuelle BHW Umfrage. Auch 49 Prozent der über 60-Jährigen suchen die Gemeinschaft unter einem Dach, bei den über 50-Jährigen sogar 60 Prozent.
Politik erkennt Wohntrend
Die Bundesregierung fördert inzwischen über 500 Mehrgenerationenhäuser mit einem speziellen Programm. Der weitere Ausbau hat sogar Eingang in den GroKo-Koalitionsvertrag gefunden. „In gemischten Hausgemeinschaften können die Generationen durch gemeinsame Aktivitäten und ebenso durch geteilte Kosten profitieren“, sagt Dr. Jörg Koschate, Mitglied des Vorstandes der BHW Bausparkasse. „Wir erleben einen tiefgreifenden Wandel bei den Vorstellungen vom Leben und Wohnen im Alter.“ Als Folge der seit langem sinkenden Geburtenrate braucht es ohnehin mehr Miteinander. „Mehrgenerationenhäuser öffnen dafür eine soziale Infrastruktur“, erläutert Koschate.
Alters-WG kommt gewaltig
Auffällig ist, wie viele Frauen über Wohnmodelle der Zukunft nachdenken. „Sharing Economy“ beim Wohnen ist bei ihnen stark gefragt: 44 Prozent der weiblichen Befragten gegenüber 34 Prozent der männlichen können sich das Leben in einer gemeinschaftlichen Senioren-WG gut vorstellen.