Mittwoch, Dezember 11, 2024
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Im Ausland heiraten muss sorgfältig vorbereitet werden 

Die Hochzeit im Ausland ist mit bürokratischen Hürden verbunden

Eine Hochzeit, die ist lustig“, wäre man fast geneigt zu frohlocken, auf jeden Fall ist es einer der wichtigsten und hoffentlich schönsten Tage in unserem ganzen Leben. Aber kann man eigentlich auch im Ausland heiraten, zum Beispiel während des gemeinsamen Urlaubs?

Ja, das ist sehr wohl möglich, allerdings geht das nicht so ganz ohne Bürokratie. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und damit ohne Gewähr möchten wir an dieser Stelle über die wichtigsten Dokumente für eine deutsche Hochzeit im Ausland berichten, damit dort auch alles klappt und keine böse Überraschung das glückliche Kartenhaus zusammenbrechen lässt.

Im Ausland heiraten bedeutet erst mal viel Papierkram

Wer im Ausland heiraten möchte, braucht viel Geduld, denn es sind vorbereitend viele Papiere zu beantragen. Für einige Dokumente musst Du Wartezeiten von einigen Wochen akzeptieren und einplanen. Und jedes Land findet andere Dokumente unentbehrlich. Betrachten wir aber zunächst die absolut obligatorischen Dokumente, die jedes Land sehen will:

  • Personalausweis und/oder Reisepass
  • Eine international gültige Geburts- beziehungsweise Abstammungsurkunde. Diese erhältst Du gegen Gebühr beim Standesamt Deines Geburtsortes.
  • Das Ehefähigkeitszeugnis – es kann beim Standesamt Deines aktuellen Wohnortes beantragt werden.
  • Falls einer der Partner geschieden ist, wird die Heiratsurkunde oder eine Familienbuchabschrift benötigt. In beiden Fällen brauchst Du hier einen amtlichen Vermerk zur Auflösung der Ehe oder gegebenenfalls die Sterbeurkunde, falls der frühere Ehepartner verstorben ist. Das Standesamt, auf dem die Ehe geschlossen worden war, stellt so etwas aus. Eine Sterbeurkunde erhältst Du auch beim Einwohnermeldeamt des Ortes, wo der Verstorbene zuletzt gelebt hat.
  • Von einigen Ländern wird ein Nachweis über den erlernten beziehungsweise ausgeübten Beruf beider Partner gefordert.

Nervlich gut vorbereitet im Ausland heiraten

Wer im Ausland heiraten möchte, muss wissen, dass jedes Land ganz andere Anforderungen an die Dokumentenauswahl stellt. Obwohl gerade Italien für seine überbordende Bürokratie bekannt ist, wird das Heiraten dort eher locker gesehen. Eine beglaubigte Kopie des Personalausweises oder des Reisepasses, eine Ehefähigkeitsbescheinigung und eine Abstammungsurkunde reichen dort zum Heiraten aus.

In Malta hängen dagegen die Hürden schon höher. Dort musst Du zu Deinem Familienstand eine eidesstattliche Versicherung vorlegen, die durch einen maltesischen Notar zu beglaubigen ist. Und die Schotten und die Dänen verlangen stets eine Meldebescheinigung.

Um im Ausland zu heiraten, ist es unbedingt ratsam, im Vorfeld den Kontakt zu dem Standesamt zu suchen, das dann vor Ort für die Eheschließung zuständig ist. Denn neben Originaldokumenten und Beglaubigungen werden oftmals beglaubigte Übersetzungen durch zertifizierte Übersetzungsbüros verlangt.

Hochzeit im Mai

Auf der anderen Seite gibt es heutzutage vorgefertigte, internationale Dokumente in englischer Sprache beziehungsweise sogar mehrsprachig, die extra für die Auslandsheirat geschaffen worden sind. Wer solche Dokumente verwendet, erspart sich etliche aufwendige Übersetzungen und Beglaubigungen, es sei denn, es wird verlangt, dass die Dokumente in der gültigen Amtssprache vorzulegen sind.

Zur Durchführung der Hochzeitszeremonie verlangen einige Länder die Anwesenheit eines Dolmetschers, manchmal muss es sogar ein speziell zertifizierter Übersetzer sein. Diesen Punkt solltest Du unbedingt klären, falls Du (oder Dein Partner) der Amtssprache des ausgewählten Landes nicht in ausreichendem Maße mächtig bist. Dann ist da noch die Frage nach dem Erfordernis eines Visums für Dich und Deinen Partner. Zuweilen ist auch eine befristete Aufenthaltsgenehmigung ausreichend.

Alle wichtigen Informationen zum Thema „Heiraten im Ausland“ stellen folgende Institutionen bereit:

  • das deutsche Konsulat im jeweiligen Land
  • die entsprechende Beratungsstelle des Bundesverwaltungsamtes
  • das Auswärtige Amt

Wenn Dir der organisatorische Aufwand zu hoch erscheint, Du dennoch im Ausland heiraten willst, dann solltest Du in Erwägung ziehen, eine darauf spezialisierte Hochzeitsagentur zu beauftragen.

Hochzeit

Nachträgliche Anerkennung der Ehe in Deutschland

Was Du noch unbedingt vor Eurer Heimreise, also vor Ort im Reiseland erledigen solltest, das ist die Erstellung der Beglaubigung der Heiratsurkunde zum Beispiel durch eine einheimische Behörde, die deutsche Botschaft oder das deutsche Konsulat. Wir empfehlen, möglichst noch vor der Abreise ins Ausland, sich im Standesamt des deutschen Wohnsitzes danach zu erkundigen, ob die ausländischen Heiratsdokumente dann übersetzt werden müssen. Dokumente in englischer Sprache werden zum Beispiel oftmals akzeptiert.

Eine im Ausland geschlossene Ehe, bei der alle Regeln und Formalitäten korrekt beachtet worden sind, ist grundsätzlich in Deutschland rechtskräftig und es zählt dabei das Datum Eheschließung im Ausland. Dennoch ist in Deutschland eine formale Nachbeurkundung der Eheschließung sehr zu empfehlen, um sicherzustellen, dass kein Eheverbot nach deutschem Recht übergangen wurde. Verhindert werden soll damit zum Beispiel eine gemäß §1306 BGB in Deutschland verbotene Bigamie.

Ein Ehevertrag schafft Sicherheit

Darüber hinaus ist der Eintrag ins heimische Eheregister relevant für den Wechsel der Lohnsteuerklasse. Falls noch eine Namensänderung erfolgen soll, ist der Eintrag im Eheregister ebenfalls eine Voraussetzung. Du siehst, die Kontaktaufnahmen mit dem heimischen Standesamt und mit dem Finanzamt sind nach der Hochzeit im Ausland unumgänglich.

Fazit:

Gründe für eine Hochzeit im Ausland gibt es viele. Aber das Heiraten in einem anderen Land will sorgfältig geplant sein. Die bürokratischen Hürden sind zahlreich und die Latten hängen zuweilen hoch. Wer dennoch im Ausland heiraten will, braucht echt Nervenstärke und vor allem viel Zeit und Geduld.

Fachredaktion Adeba
Fachredaktion Adebahttps://magazin.adeba.de/author/fachredaktion/
Ich bin eine Diplom-Psychologin mit Lehrbefähigung, die gerne Texte rund um zwischenmenschliche Beziehungen, Gesundheit und Ernährung schreibt. Manchmal auch über Kultur und Reisen und hin und wieder sogar über Geschichte. Ich freue mich sehr über Eure Kommentare und hoffe, Ihr mögt meine fachlichen Texte, die immer ein wenig meine persönliche Handschrift tragen. Ich möchte Euch rund um die großen Themen Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung informieren, wichtige Anregungen geben und gern auch mal zu einer kontroversen Diskussion provozieren.

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