Untersuchungen zur Einschulung lösen immer wieder den Alarm aus, dass viele Vorschulkinder massive Sprachprobleme haben. Im Jahre 2017 haben in Niedersachsen über 40 Prozent der Einschulungsuntersuchungen Auffälligkeiten zur Sprachentwicklung ergeben. Zwar können Therapien helfen, besser ist aber stets die Früherkennung und ein rechtzeitiges spielerisches Gegensteuern.
Sprachprobleme erkennen und bewältigen
Jeder Erwachsene weiß, dass das Erlernen einer Sprache ein komplizierter und schwieriger Prozess ist. Beim Erlernen der Muttersprache glauben wir, dass das bei Kindern immer so ganz nebenbei funktioniert. Doch das stimmt so nicht, denn bestimmte Voraussetzungen müssen zum Erlernen der Muttersprache erfüllt sein.
Zunächst einmal muss die Sensorik des Kindes gesund sein, das heißt, es muss sehen und hören können. Das Gehirn muss in der Lage sein, die von außen eintreffenden Reize richtig zu verarbeiten. Die Gesichtsmuskulatur im Bereich des Mundes muss intakt aufgebaut und über das Nervensystem ansteuerbar sein.
Eine weitere ganz wichtige Voraussetzung ist das Vorhandensein geduldiger Menschen, die sich viel Zeit nehmen, um sich mit dem Kind zu beschäftigen, die mit ihm sprechen und die Bezeichnungen für alle Dinge der unmittelbaren Umwelt preisgeben. Gerade an dieser zweiten Voraussetzung fehlt es in so vielen Familien.
Die gute Nachricht ist: Die meisten Eltern machen in puncto Spracherziehung alles richtig, sodass echte Sprachstörungen relativ selten auftreten.
Ursachen von Sprachproblemen
Die Wissenschaft hat im Wesentlichen vier Ursachengruppen für Sprachprobleme identifiziert:
- Genetisch bedingte Anlagen (Dispositionen) können die Entwicklung von Sprachstörungen befördern.
- Organische Ursachen wie eine Hörschwäche, eine Fehlbildung an den Organen, die an der Ausformung der Sprache beteiligt sind, oder das Vorliegen einer neurologischen Störung sollte unbedingt medizinisch abgeklärt werden.
- Psychische Ursachen sind im Bereich der zwischenmenschlichen Kontakte zu suchen. Sprachstörungen (zum Beispiel Stottern) können sich aufgrund von Unsicherheit, Angst und Schrecken oder Aggression herausbilden.
- Jedes Kind braucht gute Vorbilder, denen es nacheifert und dabei eine gute Sprache lernt. Das Spektrum von Bildung und Sprache ist bei den Eltern weit gefächert. Wenn Kinder nur wenig Gelegenheit bekommen, sich sprachlich zu äußern oder für jede Äußerung nur lieblos kritisiert werden, wirkt dies demotivierend und verunsichernd. In diesem Fall handelt es sich um „hausgemachte“ Sprachprobleme, die nicht selten zu beklagen und ursächlich bei den Eltern zu finden sind.
Sind Sprachstörungen ein unvermeidlicher Fluch der modernen Zeit?
Computer, Tablet, Smartphone & Co. tragen sicher ihren Anteil daran, dass unsere Kinder immer weniger sprechen, so jedenfalls argumentieren viele Pädagogen und Sprachforscher, Tendenz steigend. Sie stellen mit Besorgnis fest, dass immer weniger Schulanfänger über eine altersgemäße Sprechfähigkeit verfügen.
Als besonders eklatant gilt die stundenlange Gefangenschaft beziehungsweise Abhängigkeit unserer Kinder von den Spielekonsolen, die alle Merkmale einer Sucht erfüllt. Die „elektronische Kommunikation“ ist nur einseitig: Zwar hören die Kinder dabei zu und verfolgen optisch, was da an komplizierten Dingen oftmals in schneller Folge auf dem Display passiert, aber sie sprechen dabei nicht.
Kritik an den Eltern
Es ist leider immer wieder zu beobachten, dass sich Eltern kaum mehr mit ihren Kindern unterhalten. Zwar erklären Eltern ihren Kindern, was als nächstes zu tun ist, um einen Termin einhalten und wahrnehmen zu können, aber die meisten Eltern nehmen sich nicht die Zeit, eine Antwort des Kindes abzuwarten, geschweige denn, dem Kind bewusst geduldig zuzuhören.
Fördern und fordern ist richtig und so wird’s gemacht
- Sprich langsam und deutlich mit Deinem Kind und schaue es dabei auch an, denn die Art und Weise der Aussprache bestimmter Worte will beobachtet sein. Wenn das Kind antwortet, probiert es sehr oft eigene Formulierungsweisen aus, die fehlerhaft sein können. Anstatt dem Kind nun schimpfend oder auslachend das Gefühl zu geben, dass es schon wieder etwas falsch gemacht hat, sprichst Du den Satz des Kindes lieber fehlerlos nach. So kann Dein Kind leicht lernen.
- Anstatt Kritik, Tadel oder gar Auslachen solltest Du Dein Kind öfter dafür loben, wenn es Worte oder ganze Sätze richtig formuliert hat.
- Bei allem Bemühen um eine gute Sprache muss das, was Dein Kind Dir inhaltlich eigentlich sagen will, unbedingt stets im Mittelpunkt Deines Interesses stehen.
- Vorlesen und das Erzählen der Geschichte in einem Bilderbuch sind die ersten wichtigen Eckpfeiler für die Ausbildung eines reichhaltigen Wortschatzes des Kindes. Ebenso sollte hier das gemeinsame Spielen zum Beispiel mit Memory-Karten erwähnt sein. Was allem gemeinsam ist, und das hast Du an dieser Stelle bestimmt selbst bemerkt, ist die gemeinsam verbrachte Zeit – und möglichst viel davon.
- Frage Dein Kind ganz konkret nach dem, was es zum Beispiel im Kindergarten erlebt hat und lausche dann aufmerksam seiner Geschichte. Auf diese Weise übt Dein Kind, Zusammenhänge so zu präsentieren, dass ein anderer die Inhalte der Schilderung gut verstehen kann.
- Dass Vorlesen überaus wertvoll ist, haben wir bereits gesagt. Dazu gehört aber auch, dass das Kind genügend Zeit bekommt, über die Geschichte zu reflektieren und dazu Fragen zu stellen. Du selbst kannst ebenfalls Deinem Kind Fragen zur Geschichte stellen. Bei sehr kleinen Kindern dergestalt, dass oft nur ein einfaches Ja oder Nein als Antwort ausreichen mag. Ist das Kind schon ungefähr vier Jahre alt, kannst Du es mit Deiner Frage dazu anregen, eigene, längere Ausführungen zu machen.
Last, but not least
Ein bisschen schauspielerisches Talent vorausgesetzt, kannst Du versuchen, die Geschichten so vorzulesen, dass jede darin vorkommende Figur seine ganz spezielle Stimmlage hat. Dem Mäuschen verleihst Du also eine eher piepsige Stimme und der Brummbär hat einen entsprechend tiefen Bass. Das macht die Geschichte sehr lustig und lebendig, das Kind bringt den einzelnen Figuren, die es sofort erkennt, sehr viel mehr Verständnis und Liebe entgegen, seine Empathie und sein Charakter werden gestärkt. Probier es aus, Du wirst an dieser Aufgabe wachsen und Dein Kind wird diesem Beispiel bald folgen, was sehr amüsant sein kann. Dieser letzte Hinweis ist auch ein gutes Mittel, um bei Aussprachefehlern auf spielerische Art Sprechübungen mit dem Kind zu machen.
Es hat sich ganz klar herausgestellt, dass durch den Besuch des Kindergartens Sprachstörungen vermieden beziehungsweise abgebaut werden können. Die Erzieherin oder der Erzieher wird die Eltern auf Sprachprobleme eines Kindes hinweisen, sodass frühzeitig eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann, sofern die Eltern solche Hinweise ernst nehmen und nicht als „Beleidigung“ abtun. Gleiches gilt übrigens auch für Bewegungsabläufe bei Kindern, die zum Beispiel in der Koordinierung gestört sein können.
Sprachprobleme Forum
Erfahrungen und Berichte der Mütter zum Thema Sprachprobleme
- Ratlos, 2-jähriger spricht in Kita nicht Thema in Kleinkind-Forum.
..Deshalb gibt es rein objektiv mehr Kinder mir Sprach-/ Sprachproblemen. Und zusätzlich hat das auch was mit unserem Med - Sprachproblem Thema in Kleinkind-Forum
Ich kenne viele Kinder mit Sprachproblemen. Es ist sogar schon früh, mit 3 Jahren Logo zu bekommen. Bei uns wird es meist nicht vor dem 4. Geburtstag verschrieben…ich nehme aber an das es sich da eher um das Budget der Ärzte handelt. eine Ärztin hat das sogar an alle Kindergärten geschickt. Genere… - Probleme mit dem Pflegekind!!! Thema in Familien-Forum…Die werden in dem speziellen Kindergarten ja auch viele Kinder mit mehr als „nur „Sprachproblemen betreuen… vielleicht wissen die Rat. Passiert ihm da
- Wie strukturiert ist euer Kindergarten? Thema in Kindergarten-Forum
Hi, ich weiß von unseren Freunden die jetzt in Spanien leben (davor aber in der Nähe von Chicago) das denen ihre älteste Tochter auch nur 2 Tage die Woche im Kiga war. Jetzt leben sie ja in Spanien und da geht die Tochter mit 4 Jahren schon zur Schule. Die Kinder haben da auch schon richtig Mathe un… - Kinderarzt, KK, Logopädin, Sprachheilkindergarten…..? Alles Mist! Thema in Kindergarten-Forum
…ich kenne übrigens kein kind mit sprachproblemen dieser art, dessen geschwister die gleichen probleme (oder andere) bekamen. da scheint jedes kind die gleiche „chance“ zu haben, da die ursachen nicht genetisch oder erziehungsbedingt zu sein scheinen. wichtig ist, dass die kleinen immer gut hören kö… - Kinderarzt, KK, Logopädin, Sprachheilkindergarten…..? Alles Mist! Thema in Kindergarten-Forum
hallo sandra, wollte dir mit einem weitern beispiel noch mal mut machen. ich bin ja selber erzieherin von beruf: in meiner letzten kita war ein junge, der auch extreme sprachdefizite zeigte. als ich das kind kennenlernte, war er bereits 5 jahre alt und sprach in ein max. zweiwortsätzen. man vermutet… - Mein Kind will nicht sprechen Thema in Mein Baby vom 1. bis 3. Jahr
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