(pgk) „Engelchen flieg!“ ist bei kleinen Kindern ein sehr beliebtes Spiel. Die Eltern halten das Kind an den Händen fest, nehmen Anlauf und ziehen das Kind dann weit hoch. Ganz harmlos ist das Spiel nicht: Ist das Kind auf einen solch himmlischen Flug nicht vorbereitet, kann es schnell zu einer Verrenkung kommen. Im schlimmsten Fall rutscht aus dem Ringband am Ellenbogen das so genannte Radiusköpfchen heraus (Radiusköpfchen-Subluxation).
Im Fachjargon heißt die Verletzung Chassaignac-Lähmung, im Volksmund auch „Sonntagsarm“. Es handelt sich dabei um keine echte Lähmung. Das Kind bewegt lediglich den Arm wegen der Schmerzen nicht mehr und hält ihn im 45-Grad-Winkel vor den Körper.
Bei einer solchen Verletzung muss das Kind sofort zum Arzt. Dieser bringt durch einen ziehenden Handgriff das Radiusköpfchen wieder in Position. Die Behandlung tut nicht zusätzlich weh, und auch die Schmerzen am Arm lassen sofort nach. Nur wenn das Radiusköpfchen längere Zeit ausgerenkt bleibt, ist es möglich, dass das Einrenken nicht gelingt. Dann muss für drei Tage eine Gipsschiene angelegt werden.
Zu einem „Sonntagsarm“ kann es auch kommen, wenn die Eltern das Kind zum Beispiel bei einem Spaziergang vor einem Sturz bewahren wollen und es am Arm hochziehen oder ein Kind sich nach hinten wirft oder plötzlich fallen lässt. Betroffen sind meist Kinder im Alter von einem bis vier Jahren, selten auch Fünf- und Sechsjährige. Kinder, die einmal betroffen waren, erwischt es oft wieder. Um die Verrenkung zu verhindern, sollten Eltern ihre Kinder beim Herumwirbeln besser unter den Achseln fassen.
Bearbeiter: Krümel23
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