Donnerstag, November 21, 2024
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Starke Zähne mit Fluoriden

Vorbeugung verhindert Zahnschäden


(dgk) „Die tägliche Anwendung von Fluoriden ist neben einer sorgfältigen Mundhygiene und einer zahngesunden Ernährung ausgesprochen wichtig für die Prävention von Karies“, betont Professor Dr. Joachim Klimek, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Präventive Zahnheilkunde an der Universität Gießen und Sprecher des wissenschaftlichen Beirats der Sektion Zahngesundheit im Deutschen Grünen Kreuz e.V.

Tägliches Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta beugt durch die Essigsäure Karies wirkungsvoll vor.

Jeder kann es selbst an einem Ei ausprobieren: Die untere Hälfte (Linie einzeichnen) wird mit einem Fluoridzahngel eingepinselt, das drei Minuten einwirken sollte. Danach das Ei für
mindestens eine halbe Stunde in ein Glas mit Essig geben.

Ergebnis: Auf der ungeschützten Eihälfte wird die Oberfläche „aufgeweicht“ und kann mit dem Fingernagel weggekratzt werden. Die fluoridierte Eihälfte bleibt relativ glatt und kann nur wenig angekratzt werden: Sie ist durch die Fluoride geschützt.

Wie beim Ei wird auch am Zahnschmelz die Oberfläche „aufgeweicht“, wenn Kariesbakterien nach dem Verzehr zuckerhaltiger Lebensmittel Säuren bilden oder die Zähne längere Zeit mit sauren Getränken umspült werden. Fluoride hingegen „versiegeln“ die Zahnsubstanz und schützen sie vor dem Angriff der Säuren. Außerdem können Fluoride aus dem Zahn ausgelöste Mineralien teilweise ersetzen und so eine angegriffene Zahnsubstanz wieder härten. Und schließlich hemmen sie das Wachstum der Kariesbakterien.

Die sachgerechte Anwendung von Fluoriden lässt sich in fünf Regeln zusammenfassen:

1. Erwachsene und Schulkinder sollten zwei Mal am Tag die Zähne mit einer fluoridhaltigen
Zahnpasta putzen (Fluoridgehalt 1.000 bis 1.500 ppm). Bei Kleinkindern beginnt
die Vorbeugung mit dem Durchbruch der Milchzähne: Eltern putzen zunächst ein Mal
am Tag die Zähnchen mit einer erbsengroßen Menge Kinderzahnpaste, ab dem
zweiten Geburtstag dann zwei Mal täglich (Fluoridgehalt bis maximal 500 ppm). Bis
zum Schulbeginn müssen die Zähne der Kinder von den Eltern nachgeputzt werden.

2. In jedem Haushalt sollte fluoridiertes Jodsalz verwendet werden. Es bietet gleich
doppelten Nutzen: Die Fluoride schützen vor Karies, Jod beugt Schilddrüsenerkrankungen
vor. Eine neue, ebenso empfehlenswerte Variante ist ein Jodsalz mit Fluorid
plus Folsäure.

3. Fluoridtabletten für Kinder kommen nur noch zum Einsatz, wenn kein fluoridiertes
Speisesalz im Haushalt verwendet und keine fluoridhaltige Zahnpasta benutzt wird.
Die Dosierung hängt von der Höhe des Fluoridgehalts im Trinkwasser ab und muss
individuell vom Zahnarzt festgelegt werden, um einer Überdosierung vorzubeugen.

4. Ab dem Alter von sechs Jahren kann Fluorid zusätzlich in Form von Lacken, Gelen
oder Mundspüllösungen örtlich angewendet werden. Das ist bei kariesgefährdeten
Menschen zwei- oder mehrmals jährlich sinnvoll.

5. Für alle Fragen zur Fluoridierung ist der Zahnarzt der geeignete Ansprechpartner!

Weitere Informationen sowie einen „Fluorid-Fahrplan“, Informationen zu den Themen Fluoridirung, Kariesprophylaxe und vieles mehr finden Sie auf www.rundum-zahngesund.de, der Homepage der Sektion Zahngesundheit im Deutschen Grünen Kreuz e.V.

Bearbeiter: Kerstin Tesch

SourceDGK

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