Kleidung selber machen ist wieder ganz modern. Allein in Deutschland sind es schätzungsweise knapp drei Millionen Menschen, die sich in ihrer Freizeit mehrmals pro Woche mit Nähen, Häkeln oder Stricken beschäftigen.
Die Statistik weist weiter aus, dass 6,7 Millionen mehrfach pro Monat solchen Beschäftigungen nachgehen, Tendenz immer weiter steigend. Insbesondere während der letzten drei Jahre hat das Nähen einen Spitzenwert im Beliebtheitsgrad erklommen, das heißt, sogar das Stricken wurde überrundet. Anführer beim gemütlichen Arbeiten mit den Stoffen sind die Nordlichter der Hansestadt Hamburg.
Nähen hat sich zum unschlagbaren Hobby gemausert
Das Selbermachen ist inzwischen für viele Menschen zu einem echten Lifestyle avanciert. Unter Handarbeit wird heute Qualitätsarbeit und nicht mehr großmütterliches Zeittotschlagen verstanden. Dass selbst gemachte Ware oftmals deutlich kostengünstiger als gekaufte Ware ist, spielt eine eher untergeordnete Rolle.
Wer etwas mit Liebe und großem Geschick selbst anfertigt, produziert etwas sehr Individuelles in hoher Qualität und hat einen sehr persönlichen Bezug zu seinem Produkt. Daher ist in diesem Zusammenhang auch von „Selfmade Luxus“ die Rede.
Zum Beispiel die Sendung „Geschickt eingefädelt“ mit Guido Kretschmer im Verein mit ungezählten DIY Büchern haben den Do-it-yourself-Boom maßgebend befördert. Sogar das Frankfurter Zukunftsinstitut hat sich mit dem Phänomen beschäftigt und in diesem Zuge die folgenden fünf Gründe dafür herausgefunden, dass Selbstgemachtes zu einem Statussymbol wurde:
- Handarbeit hebt sich deutlich ab von dem „globalen Einheitsbrei“ an Industriewaren. Sie drückt in gewisser Weise auch den „Künstler“ aus, der in uns allen steckt, und befriedigt das tiefe Bedürfnis, mit eigenen Händen ein Unikat zu schaffen.
- Ein weiteres Bedürfnis, das durch Handarbeit in Ansätzen bedient werden kann, ist die Suche nach Entschleunigung in immer hektischer werdenden Zeiten.
- Qualität statt Quantität hat Achtsamkeit im Gepäck, soll heißen: Mit selbst gemachter Mode findet man garantiert Beachtung.
- “Selfmade luxury“ besticht durch den Wert des Wertvollen. Aus der eigenen Entscheidung über die Qualität seiner selbst hergestellten Sachen ergibt sich das Maß der erforderlichen Investition, die oftmals sogar höher liegt als beim Kauf eines Massenprodukts.
- Kreative Köpfe sind gesucht. Mit selbst gemachter Garderobe zeigt man zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort, was man kann, und verschafft sich unmittelbar Anerkennung und Prestige.
Kreativ sein mit Kindern
Es war einmal ganz normal und harmlos: Da waren gekaufte Kleidungsstücke, die nicht richtig passten. Vielleicht war es ja nur die schicke Hose, die ein bisschen zu lang war, aber die kleine Änderung erwies sich als Zündfunke zum Selbernähen. Denn es gibt so viele schöne Stoffe und Motive, die aber der Handel leider nur selten anbietet. Wer über etwas Fantasie und vielleicht auch ein bisschen Ehrgeiz verfügt, dem juckt es geradezu in den Fingern, vor allem die Kleider der Kinder liebevoll selbst zu gestalten.
Daher sind in der Tat die Kinder dafür verantwortlich, dass dieses Hobby in den letzten Jahren so aufgeblüht ist. Abgesehen davon, dass Kinder schnell wachsen und ständig neue Kleidung brauchen, sind da noch Karneval, Halloween, Ballett, Schul- und Freizeitaufführungen, die zuweilen gar keine andere Möglichkeit lassen, als die eigenen Entwürfe bestimmter Kostüme selbst umzusetzen.
Zum einen liegt im Selbermachen eine praktische Problemlösung und zum anderen generieren wir damit eine tolle Möglichkeit, mit den Kindern etwas gemeinsam zu gestalten, was die Kreativität und das Selbstbewusstsein der Kinder enorm bestärkt. An die lustige Zeit, die wir auf diese Weise gemeinsam mit unseren Kindern verbringen, werden wir uns immer mit viel Freude erinnern.
Die Nähmaschine als Quelle des Erfolges
Für den riesigen DIY Bereich gibt es ungezählte, inspirierende Anleitungen, Vorlagen und Schnittmuster. Um schnell zu überzeugenden Erfolgserlebnissen zu kommen, bedarf es einer guten, robusten und leicht zu bedienenden Nähmaschine. Zwar wird die sogenannte „Overlock“ immer beliebter, aber eine herkömmliche Nähmaschine kann gerade für den Anfänger die bessere Wahl sein.
Weitere Informationen über beide Varianten sind zum Beispiel hier ausführlich zusammengestellt:
Tipps für die Nähmaschine
Die Overlock-Nähmaschine hat ihre Wurzeln in der Industrie, denn sie ist in der Lage, in einem einzigen Arbeitsschritt zusammenzunähen, zu versäubern und den Stoff akkurat abzuschneiden.
Das erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern beschleunigt den Gesamtprozess, insbesondere mit Blick auf das Bündel zusätzlicher professioneller Nähtechniken, die hier zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite kann eine Overlock-Nähmaschine eine normale Maschine nicht vollständig ersetzen.
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