Wir hoffen sehr und wünschen Dir von ganzem Herzen, dass Du jung und gesund bist, wobei wir hier den Fokus etwas auf den Bewegungsapparat und die Wirbelsäule legen. Gerade Letztere ist ganz maßgeblich für unser Wohlbefinden insgesamt verantwortlich. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch kann Dir dabei helfen gesund zu bleiben.
Um die Gesundheit so lange wie möglich erhalten zu können, musst Du einiges tun, insbesondere dann, wenn Du beruflich ein Schreibtischtäter bist, womit wir auch schon beim wichtigsten Stichwort angelangt sind. Hast Du eigentlich mal zusammengezählt, wie viel Zeit Du an einem Durchschnittstag am Schreibtisch
verbringst?
Trauriger Fakt ist, dass die meisten Menschen heute in unserem Land jeden Tag im Durchschnitt etwa zehn Stunden sitzen.
Den Löwenanteil davon macht der Arbeitsplatz aus, wo wir unentwegt und weitgehend bewegungslos auf einen Bildschirm starren, an endlosen und langweiligen Besprechungen teilnehmen und zwischendurch in der Kantine artig am Tisch sitzen. Nach langer Autofahrt endlich zu Hause angekommen, fläzen wir uns dann zum Fernsehen noch paar Stunden auf die Couch und/oder sitzen wieder am Computer, um unsere E-Mails zu checken und den ganz normalen Social-Media-Wahnsinn zu bedienen.
Aber was lässt sich dagegen tun?
Eigentlich müssten wir ja an dieser Stelle die zehn besten Tipps für körperliche Bewegung bringen. Da wir aber wissen, dass Du Deine tägliche Arbeit trotzdem machen musst und deshalb um langes Sitzen gar nicht herum kommst, legen wir den Schwerpunkt hier auf gesundheitlich optimales Sitzen, das die Bezeichnung ergonomisch verdient, und das geht gar nicht ohne einen Schreibtisch, der eben höhenverstellbar ist.
Die Dynamik moderner Schreibtische, die höhenverstellbar sind, ist so bemessen, dass Du sogar im Stehen arbeiten kannst. Die Hersteller der Büromöbel wissen, dass dies ein sehr wichtiger Punkt für viele Rückenpatienten ist. Trotzdem gilt es, ein gut ausgewogenes Verhältnis zwischen sitzender und stehender Arbeit zu finden. Du ahnst es vielleicht schon: Dieses ist individuell sehr unterschiedlich, eine allgemeingültige Formel lässt sich dafür nicht festlegen.
Auf jeden Fall ist es nicht gut, die gesamte Arbeitszeit stehend zu verbringen, so lautet zumindest die Einschätzung von Experten, denn auch das zu lange Stehen ist eine Belastung für die Wirbelsäule. Zudem muss Dein Herz die ganze Zeit die Blutsäule etwas weiter nach oben pumpen und wer unter Krampfadern leidet, muss wegen des erhöhten Thromboserisikos ohnehin langes Stehen unbedingt vermeiden.
Falsches Sitzen am Bildschirm hat eine wirtschaftliche Dimension
Es ist inzwischen evident und durch viele Studien belegt, das Büro- und Bildschirmarbeit zu nachhaltigen Rücken- und Nackenschmerzen führen kann. In der Folge kommt es zu krankheitsbedingten Ausfällen, die sich allein in einem Betrieb so weit aufsummieren können, dass sich die gesamte Produktivität deutlich verringert und das wirtschaftliche Überleben schon für so manche Firma auf der Kippe stand.
Diese Zusammenhänge haben sowohl die Arbeitgeber als auch die Krankenkassen erkannt. In der Konsequenz wurden die Arbeitsschutzbestimmungen deutlich erweitert. Während unter Arbeitsschutz früher eher die Sicherung eines Baukrans vor dem Umfallen verstanden wurde, gehen die Arbeitsschutzbestimmungen heute sehr viel weiter, indem zum Beispiel klare Regeln für die Gestaltung eines Schreibtischarbeitsplatzes aufgestellt worden sind, an die sich alle Arbeitgeber strikt halten müssen.
Diese gelten übrigens auch für das Homeoffice. Die Unfallkasse des Bundes (UK-Bund) mit Sitz im schönen Wilhelmshaven bietet zum Beispiel für die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst im Rahmen des großen Themas Arbeitsschutz regelmäßig umfangreiche Schulungen über die optimale Arbeitsplatzgestaltung an. Dabei wird unter anderem auch darauf hingewiesen, dass gerade jene Mitarbeiter, für die Rückenprobleme kein Fremdwort ist, das Recht haben, ihren Arbeitsplatz mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch ergonomisch ausrüsten zu lassen, der einen beliebigen Wechsel zwischen Arbeiten im Sitzen und im Stehen ermöglicht.
Was ist unter Individualergonomie zu verstehen?
Ein ergodynamischer Büroarbeitsplatz ist dadurch gekennzeichnet, dass auf eine feste Vorgabe bestimmter Normmaße für alle verzichtet wird. Stattdessen wird den individuellen Bewegungsbedürfnissen des jeweiligen Mitarbeiters ein hohes Maß an Beachtung entgegengebracht. So stellt der gesamte Arbeitsplatz eine Art dynamische Einheit dar.
Dies drückt sich darin aus, dass alle Komponenten der Möbelsysteme leicht verstellbar sind und die einzelnen Module maximal flexibel angeordnet werden können. Dabei wird nicht nur der Höhenverstellbarkeit des Schreibtisches eine hohe Priorität eingeräumt, auch und gerade der Schreibtischstuhl hat hier viele wichtige Voraussetzungen wie zum Beispiel die (serienmäßige) Lumbalunterstützung zu erfüllen.
Ist-Stand am bisher üblichen Arbeitsplatz
Für den durchschnittlichen Normalbürger hat sich eine Tischhöhe von 72 Zentimetern gut bewährt. Diese Erkenntnis wurde sodann in die geltenden Normen für die Möbelproduzenten geschrieben. Keine Rücksicht wurde dabei auf besonders kleine oder große Menschen genommen, die signifikant von der Norm abweichen und sich so auf Dauer „kranksitzen“ müssen.
Daher werden viele Arbeitsmediziner nicht müde, darauf hinzuweisen, dass insbesondere Bürostühle und Arbeitstische unbedingt an die Körpermaße des Mitarbeiters angepasst werden müssen. Ob wir Rücken- oder Nackenschmerzen aufgrund von Muskelverspannungen** bekommen, ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Frage der Einstellung.
Additive Stehlösung vs. höhenverstellbarer Schreibtisch
Die Verbesserung des Wohlbefindens der Mitarbeiter bringt übrigens auch dem Arbeitgeber große Vorteile, weil sich dadurch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter messbar steigern lässt. Zwar gibt es schon lange die „additive Stehlösung“, also den zusätzlichen Stehtisch neben dem eigentlichen Schreibtisch, aber diese Variante hat sich insbesondere wegen des deutlich größeren Platzbedarfs als ungünstig mit Blick auf die langfristigen Kosten erwiesen.
Empfehlungen zum Wechsel zwischen Sitzen und Stehen
Auch zu diesem Thema haben sich schon Experten zu Wort gemeldet. Für gesund erachten sie die Fifty-fifty-Lösung, wobei der Wechsel in etwa alle 15 bis 30 Minuten erfolgen sollte. Solche Zahlen sind nicht nur einfach aus der Luft gegriffen. Ärzte wissen, dass unser Stoffwechsel nach ungefähr 30-minütigem Sitzen ganz deutlich herunter fährt, was unter anderem bedeutet, dass unser Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt wird.
Wer in seinem Job vertieft konzentriert arbeitet, bemerkt es meistens gar nicht, dass er schon seit drei Stunden unbewegt auf seinem Stuhl sitzt. Um hier Abhilfe zu schaffen, gibt es spezielle „Smart-Controller“, die in den höhenverstellbaren Schreibtisch integriert werden können. Ein solcher „Steh-Sitz-Reminder“ erzeugt nach einstellbaren Zeitintervallen eine leichte Vibration des Tisches, um den Mitarbeiter daran zu erinnern, dass es nun wieder Zeit für einen Positionswechsel ist.
Gerade in der wärmeren Jahreszeit bietet es sich an, die Besprechung nach draußen zu verlegen. Viele Behörden oder Betriebe verfügen ja über ein größeres, parkähnliches Gelände. Der zusätzliche Aufwand des Heraustragens von Stühlen lässt sich vermeiden, wenn es möglich ist, das Meeting auch mal bei einem gemeinsamen langsamen Spaziergang abzuhalten.
Wie bekommt man einen höhenverstellbaren Schreibtisch?
In den meisten Betrieben oder Behörden können die Mitarbeiter derartige Spezialmöbel bei der Personalstelle mit Hinweis auf anstehende Rückenprobleme beantragen. Oftmals ist dafür die Fachkraft für Arbeitssicherheit (Fasi) oder der Betriebsarzt mit einzubeziehen. Weniger oft verlangt die Personalabteilung eine kurze Stellungnahme des Hausarztes, da dies datenschutzrechtlich fragwürdig ist.
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https://www.bmj.com/content/363/bmj.k3870 [BMJ 2018; 363 doi:
https://doi.org/10.1136/bmj.k3870 (Published 10 October 2018)]
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