Unweit der Hohenwarte-Staumauer treffe ich an der Anlegestelle Falko Tiesel, Geschäftsführer der Fahrgastschifffahrt Hohenwarte. Seine drei Schiffe bieten insgesamt 650 Personen Platz und sind auf dem 27 km langen und bis zu einem km breiten Hohenwarte-Stausee unterwegs. Er gehört zu der 80 km langen und fünf Mal hintereinander gestauten Saalekaskade, dem „Thüringer Meer“. So wird das größte Stauseegebiet Deutschlands gern genannt.
„Wir starten in der prächtigen fjordähnlichen Landschaft drei Mal am Tag zu jeweils 1,5 stündigen Rundfahrten ab Sperrmauer Hohenwarte“, so Falko Tiesel. Seine MS Saaleland, MS Saaletal und MS Hohenwarte sind aber auch zu Sonder- und Erlebnisfahrten auf dem „Thüringer Meer“ unterwegs.
So gab’s auch in diesem Jahr wieder das Highlight „Stausee in Flammen“. Los geht‘s mit den schmucken Fahrgastschiffen an der 75 m hohen Sperrmauer, wo sich bei Vollstau mit 68 m auch die tiefste Stelle des Stausees befindet. Vorbei an der Presswitzer Spitze (hier befand sich einst der gleichnamige Ort) geht es vorüber an gutbesuchten Campingplätzen bis zur „Portenschmiede“. Hier und später auch in der imposanten Bucht „Am Alter“ kann bei Bedarf aus- und zugestiegen werden.
Thüringer Meer statt Mittelmeer
An Bord der „Saaleland“ habe ich Ehepaar Schulze aus Dortmund kennengelernt. Sie hatten wegen Corona das „Thüringer Meer“ statt des eigentlich geplanten Mittelmeers als Urlaubsziel gewählt und sind begeistert, was sie hier im „Grünen Herzen Deutschlands“ so alles erleben können. „Mit einem Fahrgastschiff inmitten der Thüringer Berge und am Nachmittag im nur 15 km entfernten Saalfeld mit seinen zahlreichen Baudenkmälern unterwegs zu sein, das macht Spaß“, so ihr Kommentar.
Während der Schifffahrt haben sie auch vom Wassersportzentrum Saalthal-Alter mit seinen Angeboten vom Wasserski, Stand up Paddle und sogar Tauchausfahrten erfahren. „Da werden wir im nächsten Sommer gern wiederkommen“, so Herr Schulze, dem auch die herzhafte Thüringer Küche besonders mundet. Ihren sportbegeisterten Freunden im Ruhrgebiet werden sie den abwechslungsreichen Saale-Radweg empfehlen. Er führt von der Quelle der Saale im Fichtelgebirge durch das Stausee-Gebiet über insgesamt 403 km bis zur Mündung der Saale bei Barby in die Elbe. An einem der abwechslungsreichsten Fluss-Radwege Deutschlands kann man viel entdecken.
Die Leuchtenburg bei Kahla mit ihrem Porzellanmuseum (hier wurde in diesem Jahr 260 Jahre Thüringer Porzellan gefeiert), Jena und der Naumburger Dom gehören dazu.
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Urlaub für Familien in Thüringen: