Dienstag, November 26, 2024
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Kinder entdecken den Glauben

Dein kleiner Schatz ist Dir der wichtigste Mensch auf der Welt. Damit dieser kleine Mensch seinen Weg findet und das Leben meistert, dafür möchtest Du ihm das nötige Rüstzeug mitgeben. Du möchtest ihm also Werte vermitteln, mit denen Dein Kind das Abenteuer Leben besteht. Klar, es ist Dir also wichtig, dass Dein Kind Respekt vor anderen hat, ehrlich ist, nicht lügt oder stiehlt, hilfsbereit ist usw. Aber das Kostbarste, was Du Deinem Kind weitergeben möchtest ist – der Glaube an Gott.

Nun hört sich das so einfach an, aber wie stellst Du das praktisch an. Nur weil Du an Gott glaubst, muss Dein Kind das noch lange nicht automatisch übernehmen. Du kannst Glauben eben nicht eben mal „überstülpen“ und auch nur schwer „anerziehen“. Schließlich gilt „Eine Maus, die in der Keksdose groß wird, ist noch lange kein Keks!“. Um so wichtiger ist es Dir, doch um so größer ist Deine Hilflosigkeit.

Kinder besitzen ein Urvertrauen und das ganz besonders ihren Eltern gegenüber. So verlassen sie sich komplett auf das Gute und erwarten erstmal nichts Böses oder Schlimmes. Je mehr ein Kind kann und und von seiner Umwelt begreift, desto größer wird der Wunsch und das Drängen die Welt zu entdecken und zu erobern. Dabei, aber auch bei der persönlichen Entwicklung, brauchen Kinder Hilfe und vor allem Orientierung. Das geschieht z.B. durch bestimmte Werte, wie eben Ehrlichkeit, Respekt, Mitgefühl, Verantwortungsgefühl etc.

Dankbarkeit und Wertschätzung

Die kleinen Zauberworte „bitte“ und „danke“ sollen keine leeren Floskeln sein. Ein Weg Kindern Gott und Glaube nahe zu bringen ist – dankbar zu sein für das, was Ihr habt.

So helfen ein Tischgebet oder ein kleines Lied vor dem Essen z.B. dabei, dass schon Kinder erkennen, wie schön es ist, etwas zu Essen zu haben. Kindern werden damit die eigenen Bedürfnisse, wie Hunger, Durst etc. bewusst, aber sie lernen auch, wie wichtig die Befriedigung dieser Bedürfnisse ist. Gleiches gilt z.B. auch für Bewahrung auf einer Autofahrt.

So kannst Du mit Deinem Kind am Ende des Tages für die schönen Dinge danken und das kann auch ganz einfach sein, wie z.B. das es nicht geregnet hat, als Ihr auf dem Spielplatz unterwegs wart.

Beim Beten mit Deinem Kind kannst dabei gern auf Verse wie vorformulierte Tisch– bzw. Abendgebete zurückgreifen, aber Du kannst Deinem Kind auch die Freiheit geben, selbst die Worte zu wählen. Ermutige Dein Kind und frag einfach mal nach „Was war heute schön?“ bzw. auch das andere „Was war heute doof?“. So lernt das Kind Dinge und Situationen zu reflektieren und auch dankbar zu sein.

Ganz wichtig ist, dass Du Dank und Wertschätzung vorlebst.

Gott in der Natur entdecken

Auf dem Weg zum Kindergarten oder auf dem Sonntagsspaziergang durch den Park da gibt es soviel zu entdecken, denn die Welt um uns herum ist voller kleiner Wunder. Die gilt es zu entdecken und wahrzunehmen. Gehst Du mit wachen Augen durch die Natur und das Leben, dann lernt auch Dein Kind bewusster Dinge wahrzunehmen. Wie schön ist das bunte Laub im Herbst oder die ersten Blumen im Frühling, wie schön ist das Vogelgezwitscher am Morgen oder der erste Schnee des Winters. Hilf Deinem Kind, die Schöpfung um sich herum wahrzunehmen und zu schätzen. Gleichzeitig wird damit auch der Wunsch nach Bewahrung der Umwelt geweckt.

Beten – Gespräche mit Gott

Wir allen haben den Wunsch, dass uns jemand zuhört. Diesen Wunsch haben auch schon die Kleinsten. Auch für sie ist es wichtig, dass sie Aufmerksamkeit bekommen,wenn sie etwas erzählen bzw. bestimmte Dinge einfach rauslassen und loswerden können. Als Eltern könnt Ihr zusammen mit Euren Kindern Ängste, Sorgen und Freuden in Worte fassen und im Gebet Gott anvertrauen. Da haben aber auch Wünsche und Hoffnungen ihren Platz. Ermutigt Euer Kind so mit Gott zu sprechen,wie sie es mit Euch oder einem guten Freund tun. Da darf alles raus und „so wie einem der Schnabel gewachsen ist“. Ihr werdet staunen, was Euren  Kinder da so wichtig ist und in einem Gebet formuliert wird.

Ganz wichtig auch hier, geht mit gutem Beispiel voran und zwingt Euer Kind nicht. Schließlich gibt es auch das stille Gebet bzw. auch Zeiten des Schweigens in Beziehungen.

Rituale

Ein fester und regelmäßiger Tagesablauf gibt bereits den aller Kleinsten das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Gleiches bewirken Rituale, sie vermitteln Kindern das Gefühl von Regelmäßigkeit, Verlässlichkeit, Vertrautheit und Geborgenheit. So ist es für Kinder etwas Schönes jeden Morgen auf die gleiche Art geweckt zu werden, oder abends ins Bett gebracht zu werden. Die gemeinsame Zeit am Essenstisch mit den Fragen nach dem „Wie war Dein Tag?“oder die gemeinsame Familienandacht – all das sind Pfeiler, die dem Kind Halt und Orientierung geben. Darüber hinaus lässt sich der Glaube so praktisch in das Leben einbauen und anschaulich für das Kind leben und gestalten, z.B. mit dem sonntäglichen Gottesdienstbesuch oder dem abendlichen Vorlesen aus der Kinderbibel oder dem bewussten Begehen von Feiertagen.

Feiertage bewusst feiern

Das Jahr ist voll mit Feiertagen und die meisten haben ihren Ursprung in der Religion. So sind Ostern, Pfingsten, der Advent und Weihnachten eine gute Gelegenheit, die Kinder bewusst mit dem Hintergrund der Feste vertraut zu machen. Hilfe und Unterstützung findet Ihr in vielen kindgerechten Büchern, aber auch in Kinderstunden und Kindergottesdiensten erfahren die Kleinen worum es eigentlich geht, wenn wir z.B. Weihnachten feiern.

Gemeinschaft

Niemand ist gern allein – jedenfalls nicht auf Dauer. So brauchen wir Menschen unsere Familie, unsere Freunde – wir alle brauchen Gemeinschaft und damit das Gefühl „irgendwo dazu zugehören“. In der Gemeinschaft erleben wir Halt, aber auch Unterstützung. Wichtig ist das auch schon für Kinder. Deshalb kann der Besuch der Mutter-Kind-Gruppe, der Spielgruppe oder der Kinderstunde für ein Kind von großem Vorteil sein. Zusammen mit Gleichaltrigen heißt es dort lernen und spielen, sich austauschen und Konflikte austragen. So entwickeln sich die Kinder und kommen auch in Sachen Glauben zu neuen und wichtigen Erkenntnissen.

In solchen Kreisen wird Dein Kind aber auch ermutigt, wenn es sich sonst vielleicht als „einziges“ Kind fühlt, das Gott kennt bzw. an ihn glaubt. Auch das ist für Kinder wichtig, zu sehen und zu erleben, Glauben ist etwas normales und sie sind kein Exot.

Kinderfragen

Kinder sind direkt und das solltest Du nicht abwürgen. Deshalb nimm Dein Kind und seine Fragen ernst. Dein Kind wird dabei querbeet durch alle Themen und Gebiete des Glaubes fragen, das was ihm gerade durch den Kopf geht, wird es laut aussprechen. Also von „Warum beten wir?“ über „Wenn wir Geld in die Kollekte geben, dann haben wir doch aber weniger Geld?“ bis zu „Warum geht mein Freund nicht zur Kirche“ und „Wenn ich tot bin, bin ich dann im Himmel?“.

Grundsätzlich sollten die Fragen sofort, möglichst einfach und konkret und ehrlich beantwortet werden.

Es gibt reine Wissensfragen,also z.B. „Wer war Noah?“ oder „Gibt es ein Christkind?“. Da sind Informationen bzw. Fakten gefragt. Kennst Du die Antwort, dann beantworte Deinem Kind die Frage. Du kannst aber auch mit einem „Ich weiß nicht!“ reagieren und dann die Informationen in einem Buch oder im Internet in Erfahrung bringen. Gern könnt Ihr das dann auch zusammen machen.

Kinder fragen aber auch Glaubensfragen. Die Antworten findest Du (leider) in keinem Buch. Hier wird abgefragt, was Du glaubst, wie Deine Überzeugung ist. Typische Fragen sind „Warum beten wir vor dem Essen?“, „Hat Gott mich noch lieb, wenn ich böse bin?“ etc. Auch Glaubensfragen solltest Du offen und ehrlich beantworten. Hier gibt es kein „falsch“ oder „ richtig“, sondern nur ein ehrlich oder unehrlich. Hüte Dich dafür unehrliche Antworten zu geben oder besonders fromm zu klingen, dass kann Dein Kind entweder gar nicht oder nur schwer verstehen, rückt den Glauben in ein falsches Licht und am Ende, hilft es Deinem Kind überhaupt nicht weiter.

Übrigens sind diese Kinderfragen auch gute Gelegenheiten dem Kind „vom Glauben zu erzählen“. Nutze diese Chance!

Vorbilder sind wichtig

Kinder brauchen Vorbilder, Menschen an denen sie sich orientieren können. Das heißt eben auch,dass ihnen Werte und damit der Glauben von den Eltern vorgelebt werden.

Sei Dir dabei durchaus darüber bewusst,dass Dein Kind ganz genau beobachtet und hinhört. Sachen, die Dir klein und unwichtig erscheinen, sind für Dein Kind das ganze Gegenteil. Und da kann es dann auch zu unangenehmen Nachfragen kommen „Mama, warum hast Du gesagt …. das stimmt doch nicht!“ . Hier bist Du gefordert mit wirklich gutem Beispiel voran zu gehen, also nicht nur zu reden, sondern dementsprechend auch zu tun. Da heißt es also praktisch helfen und Gutes tun, gerecht sein, zuhören und mit Gott reden, in guten wie in schlechten Zeiten, Gott danken, aber auch Frust und Not ablassen – all das wird Deinem Kind helfen, Zugang zu Glauben und Gott zu finden.

Ganz wichtig dabei ist aber auch Dein eigenes Vertrauen zu Gott. Das Vertrauen, dass Er Dein Kind sieht, liebt und sich kümmert. Dein Kind wird nicht vor allem bewahrt werden, es wird Enttäuschungen und schwierige Zeiten erleben, aber es wird auch in den Zeiten von Gott geliebt sein.

Anregungen zum Thema christliche Erziehung findest Du ebenfalls auf adeba.de.

Autor: jb

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