Donnerstag, Oktober 17, 2024
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Kinder und Medikamente – so gewinnst Du den Kampf

Medikamente kindgerecht verabreichen

Gegen das nervige Hämmern im Kopf gibt es Kopfschmerztabletten, das Kratzen im Hals lässt sich mit Halsschmerztabletten bekämpfen und der Schnitt mit dem Tomatenmesser, der wird gekonnt mit einem Pflaster behandelt. Was bei Dir allerdings so einfach funktioniert und vor allem ohne Diskussionen, Jammern oder gar einem endlosen Klagelied – das sieht bei Deinem Nachwuchs ganz anders aus. Kinder und die Einnahme von Medikamenten keine ganz einfache Kiste.

Dabei müssen besonders Kinder öfter mal ein Medikament neben, treten doch Infektionen durch Bakterien oder Viren viel häufiger bei ihnen auf. Allerdings wehren sich vor allem Kleinkinder teilweise vehement gegen fremd riechende oder schmeckende Sachen. Da ist auch Dein Kind keine Ausnahme. Stur bleibt der Mund zu und ist dann doch mal etwas im Mund gelandet, wird es wieder ausgespuckt , ganz schlimm, wenn sich Dein Kind übergibt und das mühsam eingeflößte Medikamente ruckzuck wieder draußen ist. Ja, da hast Du es nicht leicht. Einige Tipps bekommst Du hier von adeba.de.

Wichtig!

Grundsätzlich gilt, Medikamente heilen Krankheiten und lindern Beschwerden, doch Medikamente können auch Nebenwirkungen haben. Deshalb Medikamente nie leichtfertig einnehmen und bei Kindern nie ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt. Selbst Dir harmlos erscheinende Medikamente wie Kopfschmerztabletten oder Magentropfen, können bei Kindern eine ganz andere Wirkung entfalten und schwere Nebenwirkungen haben.

  • Günstiger als Tabletten sind Medikamente in Saftform. Schmeckt der Saft dann noch gut, hast Du meist recht leichtes Spiel.
  • Bestimmte Wirkstoffe lassen sich auch mit Saft, Tee oder Wasser mischen und der „unangenehme“ Medizingeschmack ist weg. Allerdings niemals Medikamente mit Milch, auch nicht mit Muttermilch vermischen.
  • Medikamente möglichst im Sitzen verabreichen. Im Liegen ist die Gefahr größer, dass sich das Kind verschluckt.
  • Ohren- und Nasentropfen vorher anwärmen, dafür die Flasche einfach eine kurze Zeit in der Hand festhalten und so auf angenehme Körpertemperatur bringen.
  • Zäpfchen kannst Du ebenfalls vorher in der Hand anwärmen oder mit ein wenig Wasser anfeuchten, dann gleiten sie besser. Cremes und Salben solltest Du nicht verwenden, sie könnten die Wirkstoffaufnahme behindern.
  • Ist Dein Kind schon etwas älter, dann erkläre Deinem Kind, warum es das Medikament einnehmen muss. Als kleinen Anreiz kannst Du ihm z.B. anbieten, das Medikament mit dem Lieblingssaft nachspülen zu dürfen.
  • Manchmal hilft es, wenn zuerst das Lieblingskuscheltier das Medikament „verabreicht bekommt“.
  • Ist z.B. das Medikament sehr bitter oder hat einen anderen unangenehmen Geschmack, so kannst Du Deinem Kind kurz und ganz leicht die Nase zuhalten, dann wird der Geschmack nicht so stark wahrgenommen.
  • Tabletten kannst Du zerkleinern und z.B. mit etwas Süßem vermischen und dann dem Kind geben. Sirup, Säfte oder andere flüssige Medikamente kannst Du mit einem Löffel oder einer Pipette geben.
  • Auf jeden Fall rede mit Deinem Kind, zwinge es nicht bzw. verabreiche Medikamente nie mit Gewalt, aber sei konsequent und lobe Dein Kind, wenn es die Tablette oder den „unangenehmen“ Saft geschluckt hat.
  • Frag am besten den Kinderarzt oder Apotheker, nach der richtigen Form, wie Du das Medikament kindgerecht geben kannst. Darüber hinaus frage unbedingt auch:
  • Wie viel muss das Kind einnehmen?
  • Wie oft muss das Medikament gegeben werden?
  • Wann muss das Medikament gegeben werden?
  • Wie lange muss das Kind das Medikament einnehmen?
  • Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wichtig: Halte Dich an die Vorgaben und ändere niemals eigenmächtig die Dosierung.

  • Hast Du das Medikament einmal vergessen oder hat Dein Kind das Medikament wieder erbrochen, dann frag bei Deinem Kinderarzt nach, wie Du Dich nun richtig verhältst. Ganz wichtig, auf keinen Fall beim nächsten Mal die doppelte Dosis geben – das könnte eine gefährliche Überdosierung zur Folge haben.
  • Bewahre die Medikamente unbedingt so auf, dass Dein Kind selbst keinen Zugriff hat. Gleiches gilt übrigens auch für Deine Medikamente und die Hausapotheke.

Alternativen

  • Bei kleinen Beschwerden, wie Kopfweh oder Problemen beim Einschlafen wirkt eine Kuscheleinheit oft wahre Wunder.
  • Und auch bei Kindern kannst Du bei Beschwerden wie Bauch- oder Halsweh auch erstmal auf bewährte Hausmittel zurückgreifen.
  • Ist Dein Kind aber krank bzw. verschlimmern sich die Beschwerden, dann solltest Du unbedingt den Kinderarzt aufsuchen.

Autor: jb

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