Zusammenfassung für eilige Eltern.
- Wann ein Kind laufen lernt, ist individuell verschieden. Manche sind erst neun Monate alt, andere brauchen die doppelte Zeit.
- Kinder sollen nicht zum Laufen gedrängt werden. Es genügt, wenn Eltern ihnen die entsprechenden Möglichkeiten einräumen.
- Lauflernhilfen, die sparsam eingesetzt werden, können eine spielerische Unterstützung sein.
- Wenn ein Kind mit rund eineinhalb Jahren noch nicht läuft, sollte es beim Arzt vorgestellt werden. Dieser Zeitpunkt liegt genau zwischen der U6 und der U7. Ansonsten gilt: Einfach Geduld haben!
Laufen lernen: Meilenstein in der kindlichen Entwicklung
Wenn man ein Baby unter den Achseln hält und auf eine Unterlage stellt, dann beginnt es zu schreiten – es sieht beinahe so aus, als würde es laufen. Es handelt sich um einen Reflex, der nach den ersten drei Monaten wieder verschwindet. Denn zunächst hat das Kind motorisch sehr viele Herausforderungen zu bewältigen, bevor es mit rund zwölf Monaten wirklich auf den eigenen Füßen steht.
Laufen Lernen: Alle Entwicklungsschritte sind wichtig
Sich drehen, rollen, robben, sitzen, krabbeln – jeder einzelne Schritt zu mehr Körperbeherrschung ist wichtig, denn dadurch werden die körperlichen und die Gehirnfunktionen trainiert. Manche Kinder überspringen einzelne Schritte oder brauchen besonders lange bei einem bestimmten. Manche Kinder krabbeln nie, sondern rollen sich über den Boden, manche stehen eines Tages einfach auf und laufen los. Die Entwicklung ist stets individuell, sodass Eltern sich keine Sorgen machen müssen, wenn sie ihr Kind mit anderen vergleichen. Auf keinen Fall sollten Kinder zum Laufen gedrängt werden, sie lernen es in der Regel von selbst, wenn die eigene Zeit dafür reif ist.
Laufen lernen: Hochziehen und stehen
Einer der wichtigsten Schritte vor dem freien Laufen ist das sich hochziehen und stehen. Auf einmal sieht die Welt ganz anders aus und das Baby kann Dinge erreichen, die vorher unerreichbar waren. Jetzt gilt es noch einmal, für Sicherheit in der Wohnung zu sorgen und auch solche Bereiche abzusichern, die für ein krabbelndes Baby keine Gefahr darstellten (zum Beispiel Kommoden und Schränke vor dem Kippen schützen, Kantenschutz an Möbeln anbringen und die Knöpfe am Herd abdecken).
Das Hochziehen und Stehen stärkt die Muskeln der Beine und schafft die Voraussetzung für das spätere, freie Gehen.
Diese Hilfsmittel sind sinnvoll zum Gehen lernen
Laufstall
Er ist etwas aus der Mode gekommen aber immer noch ungemein praktisch: der Laufstall. Während die Betreuungsperson etwas anderes tut, kann das Kind im Laufstall dabei sein und ist dennoch sicher und geschützt. Am praktischsten sind Modelle mit Rollen, die von einem Zimmer zum anderem transportiert werden können. Handelt es sich um einen Laufstall aus Holz, der Gitterstäbe hat, kann sich das Kind daran hochziehen und im geschützten Rahmen das Laufen trainieren.
Lauflernhilfe
Lauflernhilfen sollte man nicht ununterbrochen einsetzen, da das Kind darin seine Muskeln weniger trainiert, als wenn es ohne diese Unterstützung steht. Zudem muss man darauf achten, Treppenabgänge zu sichern, damit das Kind nicht hinunterstürzen kann. Mit Bedacht eingesetzt sind Lauflernhilfen eine gute Unterstützung, denn das Kind hat viel Freude daran, die Welt aus der neuen Perspektive zu betrachten. Zudem ist es in der Hilfe sicher, wenn es mit seiner Betreuungsperson zusammen in verschiedenen Räumen des Hauses ist.
Schiebbare Babywalker oder Puppenwagen
Diese Utensilien stützen das Kind etwas ab, während es auf eigenen Beinen steht und können geschoben werden, wenn es läuft. Es fällt damit also leichter, die Balance zu halten und das freie Laufen zu üben. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Bereifung und der Bodenbelag zusammenpassen. Wird das Gefährt nämlich von selbst zu schnell, während das Kind es schiebt, besteht eine Verletzungsgefahr.
In diesem Alter laufen 75 Prozent aller Babys
Ist mein Kind normal oder zu spät dran? Ab wann sollte es unbedingt allein laufen können? Wie schnell sind die anderen Kinder in dieser Sache? Solche und ähnliche Gedanken machen sich wohl alle Eltern, doch es gibt keinen Grund zur Sorge. Im Alter von 13 Monaten können 75 Prozent aller Babys laufen, das restliche Viertel beginnt einfach etwas später damit.
Nach dem freien Gehen kommen dann die ersten Schritte zu Seite, die eine weitere motorische Herausforderung sind. Dann wird geübt, aus dem Sitzen direkt aufzustehen, und wenn das gelingt, ist der Weg zum Tanzen und dem Treten nach
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einem Ball nicht mehr weit. Im Alter von zwei bis drei Jahren wird das Gangbild dann annähernd perfekt sein.
Bei all diesen Schritten kann man sein Baby unterstützen, indem man es animiert, aber nicht drängt. Eine helfende Hand oder ein Elternteil, der mit offenen Armen vor dem Kind wartet, macht die Freude am selbstständigen Laufen noch etwas größer. Viele Kinder strahlen vor Freude, wenn sie die ersten Schritte schaffen, denn sie haben eine wichtige Herausforderung gemeistert.
Ab diesem Zeitpunkt braucht ein Baby Schuhe
Es ist nur zu verständlich, dass die stolzen Eltern den Zeitpunkt kaum erwarten können, dem Kind die ersten eigenen Schuhe zu kaufen. Diese sehen nicht nur süß aus, sondern sind auch der Beweis dafür, dass das Baby jetzt zum Kleinkind wird und den wichtigen Meilenstein des Laufenlernens passiert hat. Allerdings braucht es die Schuhe erst, wenn es bei nassem oder kaltem Wetter draußen läuft. Barfuß oder in Socken unterwegs zu sein sollte bei gutem Wetter und in der Wohnung immer die erste Wahl sein, denn so können sich die Füße am besten entwickeln und es werden alle Muskeln und Bänder in der richtigen und gesunden Weise beansprucht.