Montag, September 30, 2024
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Wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus?

Kindgerechte Aufklärung ist wichtig

Manche können es ja schon nicht mehr hören jenes (Un)Wort des Jahres 2020. Aber es wabert nun mal täglich durch alle Nachrichten, zu Recht, wie wir meinen, und unsere Kinder bekommen es mehr oder weniger interessiert mit. Da kommen Fragen auf und Eltern müssen darauf Antworten geben, oft genug auch den ganz kleinen Kindern. Also, wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus, ohne Angst und Schrecken zu verbreiten?

Wenn Kinder Fragen stellen, sollten Eltern immer Antworten geben. Die Zeit, dass Deine Meinung nichts mehr zählt, kommt gewiss noch früh genug. Kinder haben viel Fantasie. Damit malen sie sich zuweilen schlimme Horror-Geschichten aus, schlimmer noch als die Realität, die gegenwärtig problematisch genug ist. Es ist notwendig, dass Eltern ganz sachlich mit ihren Kindern über das Coronavirus sprechen.

Wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus richtig?

Fakt ist: Täglich steigt die Zahl der infizierten Menschen nahezu exponentiell an, so auch in Deutschland. Das verunsichert die Menschen zunehmend. Kinder sind sensibel und merken das ihren Eltern an, was wiederum diffuse Ängste bei den Kindern auslöst. Das müssen Eltern auffangen.

Mit einer sachlichen und altersgerechten Aufklärung

Es geht darum, die Sorgen und Ängste des Kindes ernst zu nehmen und sogleich eine beruhigende Lösung zu bieten. Dass Du vielleicht selbst sehr besorgt bist, sollst Du nicht hinter einem Lügengebäude verbergen, aber auf altersgerechte Formulierungen Deiner Ansichten kommt es sehr wohl an. Es geht nicht um die große Politik, sondern vor allem um die Ansteckungsgefahr und die Möglichkeiten beziehungsweise die Art und Weise, wie sich das Kind genau davor selbst schützen kann. Darauf muss der Fokus liegen.

Die Botschaft ist also: „Liebes Kind, ich verstehe deine Sorgen und ich bin immer für dich da.“ Je nach Alter und Aufnahmefähigkeit des Kindes kannst Du gern etwas mehr ins Detail gehen, um Zusammenhänge zu erklären.

Wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus
Wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus. Nicht immer einfach.

Wie sollte das Gespräch mit dem Kind ablaufen?

Ja, wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus? Das folgende Schema mag Dir dafür eine Stütze sein:

  • Frage Dein Kind zunächst, was es selbst schon über Corona weiß.
  • Nur nicht sofort unterbrechen, um vermeintlich falsche Aussagen richtigzustellen.
  • Höre Deinem Kind lange geduldig zu und wirke dann beruhigend auf das Kind ein, indem Du ihm bestätigst, dass es in dieser Situation normal ist, wenn man besorgt ist und sogar etwas Angst hat.
  • Erkläre ihm nun, dass es immer Menschen gibt, die Freude daran haben, anderen Angst zu machen, und deshalb Gerüchte in die Welt setzen, die Panik schüren und an den Realitäten vorbeigehen.
  • Biete Deinem Kind an, dass es sich mit seinen Fragen und vor allem mit seiner Angst jederzeit, auch wenn das mitten in der Nacht ist, an Dich wenden kann.
  • Erläutere ihm auch noch einige allgemeine Maßnahmen, die gerade gegen die weitere Ausbreitung getroffen werden, und zeige auf, was Ihr konkret innerhalb der Familie tun könnt, um Euch vor einer Ansteckung zu schützen.

Was Dein Kind wissen sollte

SARS-CoV-2, so die offizielle Bezeichnung, ist ein Virus. Viren sind extrem klein und passen deshalb in die dünnsten Adern. Viren gab es schon immer auf dieser Welt, sie sind nicht nur böse, sondern erfüllen wichtige Aufgaben bei der Entwicklung des Lebens insgesamt. Es gibt sehr viele Sorten davon und einige machen uns eben krank, manche sind sogar sehr gefährlich.

Wie es zur Ansteckung von Mensch zu Mensch kommt, das ist bekannt. Man spricht hier von der sogenannten Tröpfchen-Infektion, das bedeutet: Wenn jemand hustet oder niest, fliegen ganz viele kleine Tröpfchen aus seinem Mund oder aus seiner Nase in den Raum hinaus.

Jedes dieser winzigen Tröpfchen enthält eine ganze Menge Viren. Und wer da in der Nähe steht, kriegt sie eben ab, und schon ist es passiert. Aber das ist noch nicht alles. Viele dieser Tröpfchen bleiben unsichtbar auf irgendwelchen Oberflächen wie Türklinken oder Treppengeländern haften. Wer dort anfasst, hat die Viren dann an der Hand.

Deshalb darf jetzt niemand seine Hand zum Mund führen und sollte stattdessen immer wieder, sozusagen bei jeder Gelegenheit, gründlich seine Hände waschen.

Kinder sind eher selten betroffen

Was die bisherigen Statistiken sagen: Kinder sind deutlich weniger von einer COVID-19-Infektion betroffen (Spiegel Artikel Corona Virus – Die Gefahr steigt wenn du älter als 50 und ein Mann bist). Das ist doch mal eine gute Nachricht. Sag Deinem Kind, dass eine Corona-Infektion meistens ungefähr so verläuft wie eine Erkältung und in den heftigeren Fällen wie eine Grippe, und die kennt ja das Kind schon.

Die Menschen, die daran gestorben sind, waren schon etwas älter und litten bereits an schweren Vorerkrankungen. Aber diese Erkenntnis ist für uns alle sehr wichtig, denn falls wir die Krankheit kriegen sollten, dürfen wir auf keinen Fall Opa und Oma damit anstecken.

Weiterführende Erklärungen insbesondere zu den Hygiene-Maßnahmen

Für gesunde Menschen ist dieses Virus nicht lebensgefährlich. Durch verschiedenste Vorsichtsmaßnahmen wie leere Fußballstadien wird die Zahl der Ansteckungen drastisch reduziert. Durch einen ausreichenden Abstand zu anderen Personen kann die Tröpfchen-Infektion nicht greifen. Es ist jetzt auch nicht unhöflich, bei der Begrüßung nicht die Hand zu geben.

Wer sich krank fühlt, und das muss ja nicht gleich das Coronavirus sein, sollte zu Hause bleiben, denn jeder Mensch, der jetzt mit einem simplen Schnupfen angesteckt wird, hat schlechtere Karten, auch noch gegen Corona anzukämpfen.

Richtiges Händewaschen bedeutet, die Hände mindestens 20 Sekunden lang gründlich einzuseifen und mit warmem Wasser zu waschen. Das machen wir gleich, wenn wir nach Hause kommen, vor dem Essen und auch nach dem Essen, wenn wir auf Toilette waren und ab und zu zwischendurch auch noch mal.

Fazit: Wie spreche ich mit meinem Kind über das Coronavirus, diese Frage bewegt aktuell viele Eltern. Dabei geht es um Beruhigung, das Gefühl der Geborgenheit und ehrliche Information. Letztere muss kindgerecht vermittelt werden, um eventuelle Ängste auf ein Maß zu bringen, das der Situation angemessen ist.

Tagesaktuelle Informationen zum Coronavirus

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html

Fachredaktion Adeba
Fachredaktion Adebahttps://magazin.adeba.de/author/fachredaktion/
Ich bin eine Diplom-Psychologin mit Lehrbefähigung, die gerne Texte rund um zwischenmenschliche Beziehungen, Gesundheit und Ernährung schreibt. Manchmal auch über Kultur und Reisen und hin und wieder sogar über Geschichte. Ich freue mich sehr über Eure Kommentare und hoffe, Ihr mögt meine fachlichen Texte, die immer ein wenig meine persönliche Handschrift tragen. Ich möchte Euch rund um die großen Themen Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung informieren, wichtige Anregungen geben und gern auch mal zu einer kontroversen Diskussion provozieren.

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