Die Ferber Methode – Wie lange Ihr warten müßt, bevor Ihr Euer Kind trösten dürft, ist im Behandlungsplan detailgenau festgelegt. Allerdings hat sie der Kinderarzt Dr. Hartmut Morgenroth, der die Ferber-Methode in Deutschland veröffentlichte, erheblich verkürzt. Bei ihm dauert die längste „Aus-Zeit“ 10 Minuten (im Original 30 Minuten). Die erste „Aus-Zeit“ beträgt bei ihm drei Minuten, die zweite Fünf Minuten, die dritte und jede weitere sieben Minuten.
Drei Minuten „Aus-Zeit“ scheinen auf den ersten Blick kurz und gut zu ertragen, können aber im Ernstfall härter werden, als Ihr glaubt. Deshalb solltet Ihr strikt nach der Uhr vorgehen und nicht die Wartezeit einfach nach Gefühl abschätzen.
Hat sich das Kind nach der vorgegebenen Zeit noch nicht beruhigt, könnt Ihr wieder zu ihm hineingehen und tröstend mit ihm sprechen. Sicherlich wird es den Inhalt der Worte noch nicht verstehen, doch es kann sicher Gefühle wie Entschlossenheit und Anteilnahme spüren, die in Euren Worten mitschwingen. Quittiert das Kind Eure Anwesenheit mit besonders wütendem Geschrei, dann solltet Ihr kürzer bei ihm bleiben.
Egal nun, ob Euer Kind sich beruhigt hat oder nicht, verlasst nach spätestens zwei Minuten den Raum und kehrt erst nach fünf Minuten Wartezeit wieder zurück. Im Wiederholungsfall steigert die „Aus-Zeit“ auf sieben Minuten.
Diese Wartezeit gilt für den Rest des Abends. Den Behandlungsplan wendet Ihr jedesmal an, wenn Ihr Euer Kind ins Bett legt, also mittags wie abends. Das beschleunigt den Erfolg. Am nächsten Tag beginnt Ihr mit einer etwas längeren Wartezeit (siehe Tabelle) und steigert diese von Mal zu Mal und von Tag zu Tag. Ihr könnt Euch mit Eurem Partner abwechseln, allerdings nicht in einer Nacht.
Tipp: Derjenige, der erfahrungsgemäß konsequenter ist, sollte die ersten zwei Tage die Behandlung übernehmen.