Wie Ihr die ersten Tage und Wochen mit Eurem Neugeborenen meistert, dafür hat Adeba.de einige Anregungen.
Vor der Geburt
„Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf … nach der Geburt!“
- Zwar kannst Du vor der Geburt noch keinen Antrag auf Kindergeld und Elterngeld stellen,dafür brauchst Du nämlich die Geburtsurkunde, aber Du kannst Dir bereits die Anträge besorgen und sie soweit es möglich ist schon mal ausfüllen.
- Das Babyzimmer mit allem, was Dein Kind in der ersten Zeit so braucht und die Baby-Grundausstattung, kannst Du schon vorbereitet, also angefangen vom Babybett, über Kleidung, Pflegemittel und Nahrung.
- Wenn möglich, dann organisiere auch für die ersten Tage und Wochen Hilfe von Freunden bzw. Familie, zum Beispiel fürs Einkaufen, Kochen usw.
Die ersten gemeinsamen Wochen
Chaos in der Gefühlswelt
Neben Freude, Glück und Stolz wird es auch Stress geben und auch das Gefühl von Angst bzw. Hilflosigkeit. Besonders, wenn es Dein erstes Kind ist bzw. wenn das Baby viel schreit und nur schwer zu beruhigen ist. Dann ruhig und gelassen zu bleiben – ist nicht einfach.
Nicht selten stellt sich nach der Geburt auch eine sogenannte postpartale Depression ein, die durch Hormone hervorgerufen wird. Dann empfindet die Mutter statt Freude und Glück eher unendliche Traurigkeit. In der Regel kommt es innerhalb der ersten vier Wochen zu dieser Art von Depression und sie endet oft spontan nach drei bis sechs Wochen nach der Geburt.
Kennlernen und aneinander gewöhnen
- Die erste Zeit ist für alle Beteiligten, also für Euch als Eltern, aber auch für Euer Kind eine aufregende Zeit. Ihr müsst Euch Kennenlernen und auch der neue Erdenbürger muss erstmal ankommen. Das dauert seine Zeit. So schwer es sicherlich auch fällt und so sehr Ihr Euch wünscht, dass von Anfang an alles reibungslos und gut klappt – habt Geduld und seit nachsichtig, auch mit Euch selber.
- Ihr müsst und dürfte lernen (!) Eltern zu sein.
- Mit der Zeit lernst Du Dein Kind kennen – kannst das Schreien einordnen und weißt, wann es wirklich dringend ist, wann Dein Kind Hunger hat und wann es einfach nur nach Aufmerksamkeit schreit.
- Wenn möglich solltet Ihr die ersten zwei bis vier Wochen gemeinsam verbringen, also auch der Partner/Vater sollte zu Hause sein.
- So groß der Wunsch von Freunden und Familie auf einen Besuch vorbeizukommen auch ist – scheut Euch nicht, Besuche erstmal „abzusagen“ bzw. auf später zu verschieben. Dann seid Ihr entspannter und für alle Beteiligten ist der Besuch dann wirklich etwas Schönes.
- Dein Neugeborenes hat seinen ganz eigenen Rhythmus und der richtet sich nach den Grundbedürfnissen – Hunger, Müde, Aufmerksamkeit, Windel voll. Und dabei ist es Deinem Nachwuchs total egal, ob die Sonne lacht, der Mond scheint, Du müde bist oder Dir alles zu viel ist. Deshalb gönne Dir zwischendurch und soweit möglich auch Ruhepausen, sonst bist Du körperlich und seelisch recht schnell am Ende. Das heißt auch, lade Dir keinen zusätzlichen Stress auf.
- Der Haushalt – kann warten, setz Dich nicht unter den Druck einen Säugling zu versorgen und gleichzeitig den Haushalt perfekt zu führen. Hier ist einer von vielen möglichen Punkten – wo Du auch Hilfe annehmen kannst, wenn Sie Dir angeboten wird.
Tagesablauf einüben
Gewöhne Dich und Dein Baby an den neuen Tagesablauf und sei einmal mehr nachsichtig mit Dir selber. Mit einigen kleinen Tricks und natürlich viel Geduld, kannst Du auch Dein Neugeborenes an gewisse Abläufe und Zeiten gewöhnen.
- Stillen ist sehr zeitaufwendig und die Zeit solltest Du Dir auch ruhig nehmen. Stillen ist eine der intensivsten Zeiten, die Du mit Deinem Baby verbringst – für Eure Bindung ist sie sehr wichtig.
- Hilfreich ist ein Zubettgeh-Ritual, immer in gleicher Art und Weise bereitest Du Deinen Säugling auf das zu Bett gehen vor, das gibt ihm Orientierung. Also, Füttern, Windeln wechseln, Schlafanzug anziehen, leise ein Lied singen oder die Spieluhr aufziehen, ein Küsschen, über die Wange streicheln. Das alles immer in der gleichen Abfolge. Solche festen Abläufe verinnerlicht das Kind und bringt es dann bewusst in Verbindung mit der Schlafenszeit.
- Stillen nach Bedarf ist richtig, dennoch kannst Du zum Beispiel Deinem Kind vermitteln, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt. Beim Stillen bzw. Füttern in der Nacht sollte es besonders ruhig und zurückhaltend sein, gedämpftes Licht und ohne viel Geräusche. Auch das Wickeln in der Nacht wenn möglich nur, wenn das Kind laut wegen der vollen Windel protestiert.
- Ansonsten gilt ein strikter Rhythmus ist mit einem Neugeborenen einfach nicht möglich.
Auszeit erlaubt!
Erlaube Dir „Auszeiten“ – einen Kaffee mit einer Freundin trinken, Bummeln gehen, der Spaziergang im Park etc. Das ist wichtig! Ihr könnt Euch da als Paar abwechseln
Wichtig auch, behaltet Euch als Paar im Blick. Ihr müsst Euch in die neue Rolle als Mutter bzw. Vater zunächst hinein finden und die Bedürfnisse als Mann und Frau stehen erstmal hinten an. Anfangs ist das normal, aber auf Dauer ist es auch Eure Aufgabe darauf zu achten, dass Ihr als Paar nicht zu kurz kommt und Zeit miteinander verbringt. Zum Beispiel mit einem„Paar“Abend – also einmal ein der Woche einen „kinderfreien“ Abend nur für Euch. Dafür lässt sich sicherlich ein Babysitter organisieren und Ihr als Paar profitiert ganz sicher von dieser Zeit zu zweit.
Nimm Hilfe an!
Wichtig in dieser Zeit sei nachsichtig mit Dir selber und lass Dich entlasten. Wenn Freunde und Familie Hilfe anbieten, dann nimm sie auch an bzw. fordere sie auch ein. Klappt es mit dem Stillen nicht und treten dort Probleme auf, dann kannst Du Dich an Deine Hebamme wenden oder eine Stillgruppe aufsuchen.
Austausch ist wichtig!
Andere Eltern, Mutter-Kind-Gruppen, Hebammen und Familienberatungsstellen – es gibt zahlreiche „Anlaufstellen“ für Euch als junge Eltern. Hier gibt es oft wirklich ehrliche und praktische Tipps und vor allem Verständnis.
Ganz wichtig !
Und trotz all dem Stress, lass Dir die Freude an und über Dein Baby nicht nehmen!
Autor: jb
Quelle: