Freitag, April 19, 2024
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Ja, wo soll ich mein Kind bloß bekommen?

Die verschiedenen Geburtsorte auf einen Blick

Neun lange Monate heißt es geduldig warten auf den Moment der Geburt. Dann ist das Baby endlich da und Du hältst Deinen kleinen Schatz  im Arm– doch Halt, da war doch noch was.

Richtig, denn vorher gilt es noch eine wichtige Frage zu beantworten, nämlich „Wo und wie soll ich mein Kind bekommen?“. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Geburt. Wo und wie Du Dein Baby zur Welt bringst, ist Deine freie Entscheidung, aber es hängt auch vom Schwangerschaftsverlauf ab.

Adeba.de möchte Dir bei der Entscheidung helfen und hat eine Übersicht von Geburtsorten und Geburtsarten zusammengestellt. Hier stellen wir Dir erstmal vor, WO Du entbinden kannst:

Krankenhausgeburt

Für die Geburt im Krankenhaus entscheiden sich die meisten Frauen. Das muss allerdings nicht zwingend auch für Dich gelten, deshalb überlege, was Dir wichtig ist.

Vorteile einer Krankenhausgeburt

  • im Fall von Komplikationen ist die notfallmedizinische Versorgung im Krankenhaus gewährleistet
  • eine Hebamme ist ständig bei Dir und begleitet Dich während der Geburt, spätestens ab dem Zeitpunkt der Pressperiode ist dann auch ein Arzt bei Dir
  • die Schmerzbehandlung z.B. PDA (Peridualanästhesie) ist im Krankenhaus möglich
  • für Mutter und Kind gibt es die Rundumversorgung nach der Geburt, also kein Essen machen, Abwaschen oder Putzen, in der Regel bleibst Du mit Deinem Säugling noch drei bis sechs Tage im Krankenhaus

Tipp Krankenhausgeburt:

  • Viele Kliniken bieten Dir als Schwangere die Möglichkeit, vor der Geburt z.B. an Informationsabenden, die Entbindungsstation zu besichtigen. In aller Ruhe kannst Du Dich umschauen, Fragen stellen und einen Eindruck vom Umfeld bekommen und Dich so leichter für „Deine“ Geburtsklinik entscheiden.
  • Es ist sinnvoll, ein Krankenhaus zu wählen, dass gut und schnell erreichbar ist. Damit bist Du, wenn es mit der Geburt los geht, schnell im Krankenhaus und hast keine unnötigen Wege mehr.
  • Wirst Du während der Schwangerschaft von einer „freien“ Hebamme betreut, dann kann es bei der Klinikwahl für Dich wichtig sein, ob Du Deine Hebamme auch mit in den Kreissaal nehmen darfst. Erkunde Dich da vorab.

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Ambulante Geburt

Die ambulante Geburt ist eigentlich eine Krankenhausgeburt. Einziger, aber entscheidender Unterschied dabei ist, dass Du nach der Geburt nur für einige Stunden im Krankenhaus bleibst. Die ambulante Geburt ist damit ein Kompromiss zwischen Hausgeburt und Krankenhausgeburt. Vorteile sind, dass Du alle medizinischen Möglichkeiten in Anspruch nimmst, während der Geburt also medizinisch rundum versorgt bist, allerdings nach der Geburt schnell (meist nach 2 bis 6 Stunden) wieder nach Hause kannst.

Tipps zu ambulante Geburt:

  • Wichtig ist, dass Du eine Hebamme hast, die bei Dir zu Hause die wichtige Nachsorge macht.
  • Für die zweite Vorsorgeuntersuchung Deines Kindes ( U2), die findet zwischen dem 3. und 10. Lebenstag statt, musst Du eigentlich einen Kinderarzt aufsuchen. Es kann allerdings sein,dass Du dafür noch zu schwach bist, erkundige Dich vorher, ob Dein Kinderarzt in dem Fall einen Hausbesuch macht.
  • In den ersten Tagen zu Hause mit Deinem Säugling solltest Du gut versorgt sein. Im Vorfeld kannst Du Familie oder Freunde fragen und bitten, ob sie in der Zeit nicht für bestimmte Aufgaben zur Verfügung stehen, z.B. Einkaufen oder Kochen.
  • Ganz wichtig und sehr schön ist es, wenn Ihr als Paar die ersten Tage gemeinsam mit Eurem Baby verbringen könnt. Das ist für Dich als Mutter eine Entlastung, aber es ist auch ein schönes Erlebnis als junge Familie.

Die unterschiedlichen Geburtsarten auf einen Blick

Hausgeburt

Wie es der Name sagt, entbindest Du bei der Hausgeburt zu Hause in Deinen eigenen vier Wänden, begleitet wirst Du dabei von Deiner Hebamme. Die Hausgeburt war über sehr lange Zeit die übliche Geburt. Derzeit werden allerdings nur ca. 2% aller Kinder zu Hause geboren. Eltern entscheiden sich für die Hausgeburt, weil es ihnen wichtig ist, dass ihr Nachwuchs dort geboren wird wo er lebt und, dass auch die Geburt in familiärer Atmosphäre stattfindet. Statistisch gesehen sind Hausgeburten nicht gefährlicher als z.B. eine Klinikgeburt. Denn nach der Geburt versorgt die Hebamme den Säugling und steht Dir auch in den nächsten Tagen und Wochen hilfreich zur Seite. Allerdings solltest Du Dir wirklich gut überlegen, ob Du bereit bist und eine Hausgeburt wagen willst. Als Erstgebärende fühlst Du Dich wahrscheinlich im Krankenhaus, mit all den dort für den Fall der Fälle vorhandenen medizinischen Möglichkeiten, sicherer und besser aufgehoben.

Tipp zu Hausgeburt:

  • Die Hausgeburt ist nicht für jede Schwangere empfehlenswert. Besonders bei einer Risikoschwangerschaft solltest Du auf eine Hausgeburt eher verzichten, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Du oder Dein Säugling sofort weitere medizinische Unterstützung brauchen, ist erhöht.
  • Treten bei der Geburt Schwierigkeiten auf, wird die Hebamme sofort eine Verlegung ins Krankenhaus veranlassen. Deshalb ist es wichtig, dass es in der Nähe ein schnell zu erreichendes Krankenhaus gibt und die Hebamme auch ausreichend medizinisch ausgestattet ist.

Wende Dich an Deine Hebamme oder Deinen Frauenarzt.

Mehr zum Thema Geburt findest Du auch auf adeba.de.

Geburtshaus

Bei Geburtshäusern handelt es sich um selbstständige außerklinische Einrichtungen. Dort wirst Du vom Anfang der Schwangerschaft an von Deiner Hebamme begleitet und betreut. Die Geburt im Geburtshaus wird von Deiner Hebamme durchgeführt. Sie sorgt nach der Geburt für Dich und Deinen Säugling und betreut darüber hinaus auch den Wochenbettverlauf.

Autor: jb

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