Donnerstag, November 28, 2024
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Wie viel Schokolade ist wirklich gut? Studie ob Schokolade gesund ist.

Gesunde Sünde?

(pgk) Vollmilch oder Zartbitter, gefüllt oder pur, als feiner Überzug beim Kuchen oder zu Pralinen verarbeitet. Schokolade gibt es in tausenderlei Varianten. Jeder Deutsche, vom Kleinkind bis zum Greis, verzehrt pro Jahr etwa acht Kilo dieser köstlichen Mischung aus Kakaobutter, Zucker und Milch. Der zarte Schmelz ist für viele Menschen Seelenfutter, Belohnung oder besondere Wonne. In der Winterzeit, wenn es früh dunkel wird, greifen viele Menschen zur schokoladigen Waffe gegen das Stimmungstief.

Und das soll auch noch gesund sein? Entgegen der allgemeinen Auffassung, dass alles was gut schmeckt, eigentlich schlecht für uns ist, zeigen einige Forschungsergebnisse, dass Schokolade ein wahrer Cocktail aus potentiellen Schutzsubstanzen sei. Kakaoprodukte wurden im 19. Jahrhundert noch in Apotheken verkauft.

Ihre Inhaltsstoffe wirken nämlich anregend und stimmungsaufhellend. Dass sie wundersam positive Effekte auf die Psyche haben kann, lässt sich nicht bestreiten.

Was ist nun wirklich dran an der Schokolade?

Studien zeigen zwar, dass Kakaoprodukte einen (wenn auch leichten) blutdrucksenkenden Effekt haben. Tipp: Zartbitter hat einen besonders hohen Kakaoanteil. Bitterschokolade biete außerdem Rauchern einen gewissen Schutz vor Herzinfarkten. Der Verzehr von 40 Gramm schwarzer Schokolade mit einem Kakaoanteil von 74 Prozent verbessere einer Studie am Universitätsspital Zürich zufolge die Funktion der Gefäßinnenwände sowie den so genannten antioxidativen Status.

Wer sich in Büchern über Schokolade informiert, stößt dort fast immer auf die These, dass Schokolade vor Karies schütze. Die meisten Autoren berufen sich dabei auf Vincent J. Paolino, einen amerikanischen Zahnmediziner.

Er stellte fest, dass in der Kakaobohne Fluor und Tannin enthalten sind. Beides sind Stoffe, die die Zähne stärken. Daraus den Schluss zu ziehen, dass Schokolade den Zähnen gut tue, ist allerdings völlig verkehrt. Schokolade besteht zum größten Teil aus Zucker. Und selbst bittere Schokoladen, die vermehrt Kakaobestandteile enthalten, weisen immer noch einen hohen Zuckeranteil auf.

Wahr ist, dass in Schokolade Stoffe wie Koffein, Anamid und Polyphenole enthalten sind, die das zentrale Nervensystem stimulieren, das Glücks- und Lustempfinden anregen und im Ruf stehen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Um jedoch eine wirksame Konzentration dieser Stoffe zu erreichen, müssten ganze 20 Kilogramm Schokolade auf einmal verspeist werden. Diese Menge wäre dem Glücks- und Lustempfinden gewiss nicht zuträglich.

Zudem müssen die „Schokoholics“ wissen, dass der regelmäßige Genuss von Praline, Schokoriegel oder Tafelschokolade direkt auf die Hüfte geht: Bei einem Gehalt an 35 Prozent Fett und bis zu 50 Prozent Zucker ist eine 100-Gramm-Tafel Milchschokolade eine Energiebombe von etwa 550 Kalorien. Somit ist es ratsam, lieber weniger Schokolade zu essen, die dann aber wirklich zu genießen. Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose oder erhöhten Blutfetten sollten beim Genuss von Schokolade noch zurückhaltender sein.

Tipp für den bunten Weihnachtsteller

Im Adventskalender oder im Nikolausstrumpf darf für die Kleinen Schokolade dennoch nicht fehlen. Eltern sollten nicht allzu viel Bedenken haben. Dort, wo Kindern erlaubt wird, einen Riegel Schokolade zu essen, brauchen sie nicht heimlich die ganze Tafel aufzufuttern. Strategien und Vorbildfunktion der Erwachsenen für einen maßvollen Umgang mit Schokolade und Süßigkeiten sind langfristig sicher die besseren Alternativen als die Entwicklung kalorienarmer Schokoriegel.

Quellen:

Chocolate is very good for you. Arts. I. The Lancet, 7th August 1999. Stimulating thoughts: caffeine and food. Chan W. British Nutrition Foundation, Nutrition Bulletin 85, Volume 23, 226 – 233. Chocolate and Cocoa Health and Nutrition Edited by Ian Knight, Blackwell Science, 1999. Morrissey, R. (1986): „Subchronic effects of feeding graded levels of cocoa butter to rats“, in: Nutr. Resch., 6, 319-326.

Source(pgk)

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