Freitag, März 29, 2024
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Die Befreiung von der Zuckersucht und Abnehmen gehen Hand in Hand

Zucker hat wie Alkohol ein hohes Suchtpotenzial

Bald geht sie wieder los, die traditionelle Fastenzeit, Grund genug, sich schon mal in Verzicht zu üben. Zu des Deutschen „Lieblings-Laster“ gehören Alkohol und Süßigkeiten. Gerade Letztere sind hauptverantwortlich für so manchen ungeliebten Schwimmring, weil sie schlimmer noch als der Alkohol eine weithin unbekannte, fatale Sucht in uns auslösen. Die süßen Verführungen der Weihnachtszeit haben nun schon längst ihre nachhaltige Rechnung präsentiert. Die Fastenzeit ist eine hervorragende Gelegenheit, der Zuckersucht endlich die Stirn zu bieten.

Zu diesem Zweck möchten wir Dir einen einfachen 4-Wochen-Plan vorstellen, der Dich für immer aus dem Bann des Zuckers befreit. Brooke Alpert und Patricia Farris haben die Hintergründe und das Vorgehen in ihrem populären Buch „The Sugar Detox: Lose the Sugar, Lose the Weight / Look and Feel Great“ sehr einleuchtend und überzeugend zusammengefasst. Dein Körper braucht diese Zeit sowohl für die erforderliche interne (biochemische) Umstellung als auch für die mentale Gewöhnung, die dafür wichtig ist, dass Du die neue Lebenseinstellung nicht als lästige Diät empfindest.

Zucker – süß, aber auch gefährlich?

Auch wenn Du davon überzeugt bist, gar nicht der Riege der Zuckersüchtigen anzugehören, gilt dennoch: Durch Auslassen zuckerhaltiger Produkte purzeln immer überflüssige Pfunde, Du fühlst Dich wohl und sendest diese frohe Botschaft durch Dein Auftreten nach außen. Durch die konsequente Elimination aller zuckerhaltigen Zusatzstoffe wirst Du in jeglicher Hinsicht profitieren.

Die Befreiung von der Zuckersucht hat einen wirklich tollen Nebeneffekt: Du wirst abnehmen. Aber es geht hier nicht um eine Diät, sondern um eine Lebensumstellung, die Deine innere Überzeugung braucht.

Ist das Wort Zuckersucht wirklich berechtigt?

Ja, denn die paar niedlichen Süßigkeiten mal eben so nebenbei im Verein mit dem vielen versteckten Zucker in unserer Nahrung haben Deinen Körper schon längst in eine tiefe Zuckerabhängigkeit verstrickt und bestimmt hast Du das noch nicht einmal bemerkt. Industriezucker trägt in der Tat ein hohes Suchtpotenzial in sich.

Gerade in den höher entwickelten Industrienationen ist ein viel zu hoher Zuckerkonsum zu beklagen. Ernährungsexperten sind sich darin einig, dass Zucker eine der größten Gesundheitsgefahren dieses 21. Jahrhunderts ist, denn die Zuckersucht ist für schwerwiegende Erkrankungen wie Diabetes verantwortlich.

Jeder Deutsche nimmt jeden Tag im Durchschnitt 100 Gramm Zucker zu sich, in der Jahressumme also 36,5 Kilogramm. Der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ausgewiesene Grenzwert ist kleiner als die Hälfte davon, für Kinder sogar weniger als ein Drittel dessen. Gemäß der WHO-Richtlinien aus dem Jahre 2015 sollte die auf Zucker basierende Kalorienaufnahme höchstens fünf Prozent betragen. Wenn uns dies gelingt, würden zum Beispiel Adipositas und Karies der Vergangenheit angehören.

Zucker in Getränken verringert den Erfolg einer künstlichen Befruchtung

Dass Limonaden wie Coca Cola aus hochkonzentriertem Zuckerwasser bestehen, hat sich schon weit herumgesprochen, es sind aber auch viele Lebensmittel, insbesondere Fertigprodukte, die ein hohes Maß an verstecktem Zucker enthalten. Insofern gelangen wir automatisch zu einer ganz anderen Art der Ernährung, nämlich zur gesunden Ernährung, wenn wir uns dazu entschließen, unsere Zuckersucht abzustellen.

Zuckersucht ist leider traurige Realität

Zucker beeinflusst die Biochemie im Gehirn, weil dadurch verschiedene körpereigene Botenstoffe freigesetzt werden. In der Folge fühlen wir uns leicht, entspannt und glücklich. Neben der Entstehung einer körperlichen Sucht spielt daher die psychische Abhängigkeit möglicherweise eine noch größere Rolle.

Zwischen seltenem Genuss und beginnendem Missbrauch kann keine klare Grenze gezogen werden. Fakt ist, dass die Intervalle des Zuckerkonsums nur eine Richtung kennen, sie werden immer kürzer. Fällt das süße Häppchen dann mal aus, melden sich umgehend Unkonzentriertheit, Abgeschlagenheit, Gereiztheit und zuweilen sogar eine Depression zu Wort.

An der „University of California“ in San Francisco arbeitet und lehrt der Professor für klinische Pädiatrie Robert Lustig. Er ist ein Experte für Übergewicht und Hormonstörungen bei Kindern und auf YouTube inzwischen bekannt wie ein „bunter Hund“.

Das liegt daran, dass er am 26. Mai 2009 seinen öffentlichen Vortrag „Sugar: The Bitter Truth“ (Zucker: die bittere Wahrheit) hielt, ohne zu wissen, dass er dabei gefilmt wurde. Etwa zwei Monate später stellte die Universität das Video auf YouTube. Seither wurde der circa 90-minütige Vortrag über die Feinstruktur des menschlichen Zuckerstoffwechsels etliche Millionen Male angeklickt.

Prof. Lustigs 90-Minuten-Vortrag:

Die Aussage, die Lustig darin macht, lässt sich so zusammenfassen: Zucker ist Droge und Gift zugleich, er schädigt die Leber und bringt den gesamten Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Wer abnehmen möchte, weil er die vielen gesundheitlichen Nachteile des Übergewichts bereits zu spüren bekommt, muss dem Zucker den Rücken kehren.

Einen interessanten 15-Minuten-Beitrag über die Zuckersucht findest Du hier:

Wer sich dem 4-Wochen-Programm unterwerfen sollte

Angesprochen fühlen sollte sich jeder, der aus der Zuckersucht heraus will, eine gesunde Ernährung anstrebt und auf Dauer abnehmen will. Starkes Übergewicht beziehungsweise Fettleibigkeit, die im Fachjargon als Adipositas bezeichnet wird, ist vielfach die Folge ungesunder, fett- und zuckerreicher Ernährung in Kombination mit Bewegungsmangel. Gerade Frauen, die unter Adipositas leiden, betrifft ein deutlich erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, insbesondere während der Schwangerschaft. Falls Du in diesem Moment bereits schwanger bist, solltest Du aber mit dem Beginn des 4-Wochen-Plans noch abwarten, bis Dein Kind auf der Welt und die Stillzeit beendet ist. Dieser Hinweis gilt übrigens für jede Diät.

Mehr Karies bei weniger Sozialstatus von Kindern

Je nach Ausprägung Deiner Zuckersucht könnten sich echte Entzugserscheinungen ergeben. Typische Begleiterscheinungen sind dann starke Müdigkeit, hohe Reizbarkeit, eine Art Benebelung und Konzentrationsschwäche. Informiere also Deine Familienmitglieder, wenn Du das Ding durchziehst, denn Du brauchst bestimmt ihre moralische Unterstützung. Noch besser ist es, wenn gleich die ganze Familie an demselben Strang zieht. Falls aber jemand bestimmte Medikamente einnehmen muss, sollte der Zuckerentzug zunächst mit dem Arzt besprochen werden.

In unserem nächsten Beitrag gehen wir dann ganz konkret auf das eigentliche Programm ein. Zusätzlich geben wir Dir nützliche Tipps darüber, wie Du langfristig Dein Wunschgewicht erreichen und halten kannst.

Abnehmen war und ist seit eh und je ein heiß diskutiertes Thema, woran Du Dich gern in unserem Forum Abnehmen beteiligen kannst.

Fachredaktion Adeba
Fachredaktion Adebahttps://magazin.adeba.de/author/fachredaktion/
Ich bin eine Diplom-Psychologin mit Lehrbefähigung, die gerne Texte rund um zwischenmenschliche Beziehungen, Gesundheit und Ernährung schreibt. Manchmal auch über Kultur und Reisen und hin und wieder sogar über Geschichte. Ich freue mich sehr über Eure Kommentare und hoffe, Ihr mögt meine fachlichen Texte, die immer ein wenig meine persönliche Handschrift tragen. Ich möchte Euch rund um die großen Themen Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung informieren, wichtige Anregungen geben und gern auch mal zu einer kontroversen Diskussion provozieren.

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