Sonntag, Dezember 22, 2024
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Mineralwasser im Test – Keimbelastung inklusive

Stilles Mineralwasser fällt bei Stiftung Warentest durch

Mineralstoffarm, teuer und dann auch noch mit Keimen belastet, das ist stilles Mineralwasser in Deutschland. Kein Geringerer als die Stiftung Warentest hat das untersucht und gefunden. Mit Blick auf den Gehalt an Mineralstoffen kann stilles Wasser aus dem Supermarkt kaum mit Wasser aus der Leitung mithalten. Gerade das Fehlen der Kohlensäure macht die stillen Wässer für Keime anfällig.

Welche Sorten dabei besonders schlecht abgeschnitten haben, das wollen wir hier verraten. Außerdem zeigen wir auf, wie Du aus gutem Leitungswasser das leckere, trendige „Infused Water“ selbst schnell herstellen kannst. Das ist zugleich das Ende des schweren Schleppens.

Stille Wasser sind tief und voller böser Überraschungen

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass das Wasser aus deutschen Wasserleitungen gar nicht mal so schlecht ist. Dennoch kaufen die Deutschen unentwegt schwere Wasserflaschen, aber warum eigentlich? Stilles Mineralwasser liegt geradezu im Trend. Seit vielen Jahren jagt ein Umsatzrekord den anderen und der klassische Sprudel schaut nur noch neidvoll hinterdrein.

Vergiftungen im Haushalt

Doch die Qualität der stillen Mineralwässer lässt zu wünschen übrig. Weniger als die Hälfte der Sorten wird von Stiftung Warentest als gut befunden und ausgerechnet zwei „Bio-Wässer“ haben den Test nicht bestanden. Wie jene Keime ins Wasser gekommen sind, darüber darf wild spekuliert werden. Aber eines gilt grundsätzlich: Kohlensäure hemmt das Keimwachstum. Dieser Schutzmechanismus fehlt dem stillen Wasser komplett.

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Gewinner und Verlierer des Tests

Der Keim-Cocktail der „Rheinsberger Preußenquelle“ mit dem Biosiegel kann Menschen mit einem schwachen Immunsystem, Babys gehören dazu, richtig gefährlich werden. Ebenfalls mit der Note „Mangelhaft“ musste sich das Wasser „Biokristall“ zufriedengeben, weil es von radioaktivem Radium geschwängert ist.

Klar darf man an dieser Stelle mit dem Argument abwiegeln, dass die daraus resultierende Strahlenbelastung gemäß EU-Grenzwerte noch nicht als akut gesundheitsgefährlich eingestuft wird, aber immerhin sehen die Richtlinien für Bio-Wasser doch schon etwas andere Voraussetzungen vor.

„Christinen“ heißt ein anders Bio-Wasser, das mit Stäbchenbakterien brillierte, auch nicht so ganz angenehm für geschwächte Menschen. Da Gesunde damit einigermaßen klarkommen, gab man hier ein großzügiges „Ausreichend“.

Wer jetzt immer noch stilles Mineralwasser kaufen möchte, darf getrost die ganz billigen Flaschen einpacken, denn die besten Bewertungen erhielten Sorten in der Preisklasse um 13 Cent pro Liter:

  • „Gut & Günstig Still“ aus dem Baruther Johannesbrunnen, bei Edeka zu haben.
  • „Quellbrunn Naturell“ aus der Brandenburger Urstromquelle bei Aldi Nord
  • „Ja still“ aus dem Fontanebrunnen bei Rewe.
  • „K-Classic still“ bei Kaufland

Babywasser ist Quatsch

Die drei getesteten „Babywässer“ waren nur mittelmäßig. Andere Mineralwässer erfüllen die Anforderungen mindestens ebenso gut, wenn sie lediglich folgenden Hinweis im Kleingedruckten tragen: „Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“. Überdies sollte Babynahrung während der ersten drei Monate stets mit abgekochtem Wasser zubereitet werden.

Wie verhält es sich bei Mineralwasser?

Das Verbrauchermagazin Ökotest beschäftigte sich mit 53 Classic-Mineralwässern. Mit „Gut“ oder „Sehr gut“ wurde immerhin jedes zweite bewertet, neun waren nur „ausreichend“, weil Arsen, Bor, Reste von Pestiziden und Uran darin schwammen. Ein „Ungenügend“ kassierte „Apollinaris Classic“, weil Bor und Arsen die Tester einfach nicht überzeugen konnten.

Stiftung Warentest hat Apfelsäfte getestet

Mineralwasser wird von Trinkwasser überholt

Wenn Wasser aus tiefen, geschützten Quellen stammt und praktisch nicht weiter behandelt werden musste, darf es als Mineralwasser bezeichnet werden. Trinkwasser wird aus Grundwasser, Flüssen, Seen und Talsperren gewonnen und vom Wasserwerk aufbereitet, um schließlich bei uns aus der Leitung zu plätschern.

Die wohlklingende Benamung „Natürliches Mineralwasser“ wird jedenfalls faktisch durch Rückstände von Pestiziden oder Korrosionsschutzmitteln ziemlich konterkariert, wenngleich die aufgefundenen Mengen noch nicht so richtig gesundheitsgefährdend sein sollen.

Bei einem Mineralwasser sind übrigens seit 1980 keine Mindestgehalte an Mineralstoffen mehr vorgeschrieben und stilles Wasser zeichnet sich heute gern durch die nahezu totale Abwesenheit von Mineralstoffen aus. Rühmliche Ausnahmen bildeten allerdings Produkte von Extaler und Contrex.

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Leitungswasser unter der Lupe

Stiftung Warentest nahm sich daraufhin das Leitungswasser aus 20 deutschen Standorten vor und prüfte die Proben unisono auf 126 Verunreinigungen mit dem erfreulichen Ergebnis, dass alle Wässer den strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung entsprachen. Dennoch gab es Mängel wie Spuren von Pestiziden beziehungsweise deren Abbauprodukte. Drei Proben enthielten winzige Reste von Medikamenten, die aber noch weit unter homöopathischen Verdünnungsgraden lagen.

Sogar minimale Mengen einer Chromverbindung, die als krebserregend eingestuft wird, wurden in weiteren drei Proben nachgewiesen. Zu betonen sei aber, dass keine einzige Leitungswasserprobe zu gesundheitlichen Bedenken Anlass gab. Auf Nachfrage sind die Wasserversorger stets gern bereit, entsprechende Analyseergebnisse bereitzustellen.

Infused Water

Gerade im Sommer ist es immens wichtig, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Doch wer mag schon immerzu langweiliges Wasser trinken? Vermeintlich gesunde Fruchtsäfte sind deshalb keine gute Alternative, weil sie oft viel Zucker und Säure enthalten.

Dünner Bauch

Aus diesen Überlegungen hat sich eine Art Kompromiss mit der Bezeichnung „Infused Water“ oder „Detox-Water“ entwickelt. Dabei geht es um gutes Wasser mit ein bisschen Geschmack, das jeder leicht und in Windeseile selbst zubereiten kann.

Das Geheimnis dahinter steckt in den frischen, klein geschnittenen Obst- und Gemüsestückchen, die Du mit Mineralwasser oder eben einfach nur mit Leitungswasser wiederholt aufgießen kannst. Zum Durchziehen stellst Du das Getränk ein paar Stunden in den Kühlschrank, wobei es möglichst noch an demselben Tag verbraucht werden sollte.

Neben Obst und Gemüse haben sich auch Kräuter sehr bewährt. Beliebt sind unter anderem Ingwer, Minze, Zitrone und Gurke. Was da nicht hinein gehört sind Zucker oder Süßstoff sowie Alkohol. Ansonsten kannst Du Deiner Kreativität völlig freien Lauf lassen.

Woraus soll Dein Baby trinken und wieviel

Die erfrischende Zitrone liefert Energie und regt den Stoffwechsel sowie die Verdauung an. Obst- und insbesondere Beeren bringen etwas Süße ins Wasser. Außerdem befördern sie Dein Immunsystem. Rosmarin, so die einhellige Meinung, soll regenerierend und muskelentspannend wirken, was sich positiv auf Deine Konzentration und Dein Gedächtnis auswirkt. Und die Minze macht schöne Haut und beugt Allergien vor.

Mein Lieblings-Rezept

Zutaten für 2 Liter (Leitungs)Wasser:

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Infused Water mit Himbeere und Zitronenmelisse, eigenes Bild
  • 1/2 unbehandelte Zitrone
  • 2 – 3 Zweige frische Zitronenmelisse
  • 75 – 100 Gramm gefrorene Himbeeren

Zubereitung:

  1. Die Zitrone in Scheiben schneiden.
  2. In eine Karaffe geben und mit Wasser auffüllen.
  3. Himbeeren und Zitronenmelisse dazugeben.
  4. Bis zu 5 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.

Schon fertig, es darf getrunken werden. Salute!

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Infused Water mit Himbeere und Zitronenmelisse, eigenes Bild
Wie sollen ätherische Öle angewandt werden.
Fachredaktion Adeba
Fachredaktion Adebahttps://magazin.adeba.de/author/fachredaktion/
Ich bin eine Diplom-Psychologin mit Lehrbefähigung, die gerne Texte rund um zwischenmenschliche Beziehungen, Gesundheit und Ernährung schreibt. Manchmal auch über Kultur und Reisen und hin und wieder sogar über Geschichte. Ich freue mich sehr über Eure Kommentare und hoffe, Ihr mögt meine fachlichen Texte, die immer ein wenig meine persönliche Handschrift tragen. Ich möchte Euch rund um die großen Themen Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung informieren, wichtige Anregungen geben und gern auch mal zu einer kontroversen Diskussion provozieren.

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