Freitag, März 29, 2024
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Abenteuerspielplatz Wohnung – Vergiftungen im Haushalt

So schützt Du Dein Kind vor Gefahren in den eigenen vier Wänden

In Deutschland vergiften sich jedes Jahr gut 80.000 Kinder bis 14 Jahre. Besonders gefährdet sind dabei die Zwei- bis Dreijährigen. Sie sind voller Neugier und Entdeckerdrang und nichts ist vor ihnen sicher. Das kann für Dein Kleinkind schnell gefährlich werden, denn in dem Alter stecken Kinder erstmal alles in den Mund. Dann wird gekaut oder gelutscht und das kann böse Folgen haben. Denn die Gefahr von Vergiftungen lauert überall. Das heißt für Euch als Eltern – aufmerksam sein, Euren Nachwuchs im Blick behalten und vor allem, Wohnung und Umwelt soweit möglich kindersicher machen. Einige Tipps hat adeba.de für Dich zusammengestellt.

Giftige und gefährliche Substanzen wegschließen !

Medikamente

  • Medikamente grundsätzlich verschlossen und für den Nachwuchs unzugänglich aufbewahren, die Nachttischschublade ist kein sicherer Ort, denn Dein Kind bekommt die Schublade in einem unbeobachteten Moment schneller auf, als Du denkst.
  • Medikamente nicht in der Gegenwart von Kinder einnehmen, sie könnten so zum Nachahmen angeregt werden.
  • Medikamente für Erwachsene und Kinder getrennt aufbewahren, und bevor Du Deinem Kind ein Medikament gibst, versichere Dich davon, dass Du das richtige Medikament hast, schnell können Tabletten oder Tropfen auch mal verwechselt werden.

Kosmetika

  • Kosmetika immer für Kleinkinder unzugänglich aufbewahren.
  • Ganz besondere Vorsicht gilt bei Produkten, die an Lebensmittel erinnern optisch (z.B. Seife in Apfelform ) oder vom Duft her ( z.B. Creme mit Schokoladenduft).
  • Vorsicht auch bei speziellen Kinderprodukten, die einen besonders attraktiven und damit für Kinder interessanten Geruch haben.

Putzmittel, Lösungsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel etc.

  • Putzmittel und Co. sollten unbedingt verschlossen und für Dein Kind unzugänglich aufbewahrt werden.
  • Ganz wichtig – Produkte unbedingt in Originalverpackung aufbewahren und niemals in für Kinder vertraute Behälter, wie Marmeladengläser oder Saftflaschen, umfüllen.

Giftige Pflanzen

  • Auch außerhalb der Wohnung lauern Gefahren, deshalb ist auch dort Vorsicht geboten bekannte giftige Pflanzen sind Kirschlorbeer, Maiglöckchen, Herbstzeitlose und teilweise der Weihnachtsstern. Laut der „Informationszentrale gegen Vergiftungen“ ist beim Weihnachtsstern allerdings bisher nur die Wildform der Pflanze als gefährlich einzustufen, welche in südlichen Ländern in der freien Natur wächst. Alle Organe, insbesonders der Milchsaft, sind giftig. Dieser Milchsaft der Pflanze führt zu Reizerscheinungen an Haut und Schleimhäuten, er kann ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen. Nach Verzehr von Blättern ist mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz zu rechnen. Es kann sehr selten zu Schläfrigkeit und Benommenheit kommen. Bei Kleintieren sind vereinzelt schwerwiegende Verläufe beschrieben.In den handelsüblichen Zuchtformen konnten laut Informationszentrale diese hautreizenden Stoffe jedoch noch nicht nachgewiesen werden.Gefährlich sind auch die „roten“ Beeren der Eibe bzw. die Beeren der Schwarzen Heckenkirsche (sehen den kleinen blauen Heidelbeeren sehr ähnlich) und die Früchte des roten Holunders.
  • Im Garten ist es wichtig, dass Du weißt, was dort wächst.
  • Zusammen mit Deinem Kind kannst Du dann einen Rundgang machen und auf Gefahren hinweisen, z.B. „Wenn Du davon isst, dann bekommst Du Bauchschmerzen!“ oder Du stellst die Regel auf „Nur zusammen mit Mama oder Papa darf „geerntet“ werden!“.
  • Tipp: Am sichersten ist, sprich mit Deinem Kind und verbiete ihm unbekannte Pflanzen und Beeren zu essen.

Giftige Substanzen gehören nicht in Kinderhände!

Erste Hilfe bei Vergiftungen

  • Ganz wichtig: Ruhe bewahren!
  • Auf keinen Fall Erbrechen herbeiführen, denn dabei könnten die reizenden Stoffe in die Atemwege geraten.
  • Bei spontanem (!) Erbrechen helfen.
  • Bei Bewusstseinsstörungen – unbedingt freie Atemwege sicherstellen (stabile Seitenlage) – sofort den Notarzt unter 112 anrufen!
  • Bei Stillstand der Atmung oder des Herzens – sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen und unverzüglich den Notarzt unter 112 rufen!
  • Bei Augenkontakt mit giftigen, ätzenden oder reizenden Stoffen 15 Minuten das Auge mit Wasser spülen und anschließend sofort einen Augenarzt aufsuchen.
  • Beim Verschlucken von giftigen Substanzen nur kohlensäurefreies Wasser zu trinken geben, niemals Milch oder Wasser mit Salz verabreichen,das kann lebensgefährliche Folgen haben.

Anruf bei der Giftzentrale

Vor dem Anruf unbedingt klären:

  • Wer hat was, wann und in welcher Menge verschluckt!?
  • Wie alt und wie schwer ist die betroffene Person?
  • Muss sich die Person erbrechen bzw. hat sie Durchfall?

Tipp:

  • Frischt regelmäßig Eure Ersten Hilfe Kenntnisse auf. Besonders für junge Eltern bietet sich da auch ein Erste Hilfekurs für Säuglinge bzw. Kleinkinder an. Zeit und Geld sind sinnvoll investiert und im Notfall könnt Ihr Eurem Kind oder einem anderen Kind helfen und vielleicht das Leben retten!
  • Wichtige Telefonnummern wie zum Beispiel Notruf 112 und die Nummer des zuständigen Giftnotrufzentrums solltest Du im Telefon abgespeichert oder für alle gut lesbar und zugänglich auf einem Zettel haben.

Das Bundesfamilienministerium hat zum Thema Vergiftungen eine Broschüre herausgegeben. „ Achtung!Giftig!Vergiftungsunfälle von Kindern “ heißt die Broschüre und Ihr könnt sie Euch kostenlos im Internet herunterladen.

Autor: jb

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