Das Hotel und das Restaurant werden online ergattert. Was liegt da näher als auch eine Beziehung online zu suchen? Neben vielen billigen Alterativen gibt es mittlerweile ca. 5 grössere Portale, die um die Liebe und das Geld der Kunden kämpfen. Also los geht es mit unserem ersten Partnerbörsen Test.
Laut Statistisches Bundesamt leben in Deutschland 41 % aller Haushalte als Singlehaushalten. In Großstädten wie Hamburg sind es sogar schon 54% aller Haushalte.
Partnerbörsen Test Elite Partner
Adeba macht deshalb für Euch den Test und schaut sich um. Diesmal sehen wir uns Elite Partner an. Das Portal ist sicherlich mit eines der teuersten im Netz und richtet sich nach eigenen Aussagen deshalb an kultivierte und gebildete Singles.
Ganz ehrlich, wer möchte nicht als ein solcher bezeichnet werden? Für das eigene Ego ist es zumindest eine schöne Annahme, dass man zu diesem elitären Kreis gehört. Das wird dann mit der Aussage verstärkt „die Online-Partnervermittlung für Akademiker und Singles mit Niveau“.
Endlich jemand der Dich richtig einschätzt.
Anmelden darf sich natürlich jeder erst einmal in der Partnerbörse kostenlos, ob mit Niveau oder nicht und während man überall gratis und kostenlos liest findet man die Preise nur nach intensiverer Recherche. Wir finden dies sehr verbraucherunfreundlich. Ein direkter Link auf der Startseite mit dem Titel Preise wäre ehrlicher gewesen.
Preis Elitepartner
Wie bei fast allen Datingportalen darf man wie in einem Schaufenster erst einmal reinschauen, doch das echte Kennenlernen und Schreiben ist natürlich nur mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft verbunden. Dabei schlägt die Jahresmitgliedschaft mit über 700,– EUR (12 x 58,90 EUR – Stand 2018) zu buche. Ein stolzer Preis für ein Forum mit Kennenlernfunktion.
Dabei kann man allerdings positiv anmerken, wer soviel Geld bezahlt und dies als Investition in die eigene Zukunft sieht sucht vielleicht wirklich einen Partner fürs Leben. Je höher der Preis, umso höher die Hoffnung, dort echte Singles zu treffen und keine Tinder- Wisch-Weg Abenteuer.
Partnerbörse Test: Anmeldung im Portal
Bei der Anmeldung wird dann von euch ein Profil angelegt, wobei man ehrlich und genau sein sollte, den später werden auf Gerund der vorgeschlagenen Einträge dann die Traumpartner ausgesucht.
Beachtet: Ihr könnt vieles ändern aber nicht alles und die Postleitzahl dient auch dazu Euch zu finden. Blöd wenn Euer Mann im selben Dorf wohnt und die gleiche Idee hat.
Für alle (Frauen): Ihr könnt später das Alter spontan nicht mehr ändern :-). Das ist auch biologisch nicht erklärbar.
Intern im Portal wird dann spannender. Kostenlos bekommt Ihr Partner samt Beruf und mit den meist verpixelten Bildern vorgestellt. Diese Bilder werden erst nach Freigabe an Euch klarer. Ihr entscheidet ebenfalls pro Person, ob Ihr Bilder freigebt und an wen.
Gut ist, dass man als Frau nur Männer sieht und logischerweise als Mann nur die Frauenprofile. Das verführt weniger zum Kopieren der Texte, obwohl es sicherlich auch spannend und legitim ist, sich ein zweites Profil als Test zuzulegen, um zu sehen was die Konkurrenz so treibt.
Man schreibt sich so alt, wie man sich fühlt.
Natürlich sind auch hier viele Menschen online, die sich selbst besser beschreiben oder es auch mit dem Beziehungsstatus oder dem Alter nicht so genau nehmen. Wobei sich interessanterweise keiner älter darstellt als – er oder sie – in der Realität ist.
Alternative Fakten im Profil
Bei unserem Partnerbörsen im Test haben wir auch gesehen, dass sich viele durch Ihre Geburtsurkunde völlig falsch eingeschätzt fühlen fühlen. Denn wenn auch nicht körperlich, scheinen sie doch geistig viel jünger zu sein. Es werden alternative Fakten geschaffen, die erst – wenn überhaupt – bei dem ersten Treffen genannt werden. So fangen viele Ihre neue Beziehung so an wie sie aufgehört haben – mit einer Lüge.
Parallele Welten
Das zweite Phänomen ist das parallele Dating von Personen. Es ist ein wenig wie in einem Online Shop. Es werden Daten verglichen, Prozessor, Geschwindigkeit und Grafikkarte bzw. Haarfarbe, Alter und Beruf.
Was nicht passt wird aussortiert. Die Persönlichkeit gerät so in den Hintergrund.
Mann oder Frau stöbert ein wenig wie in den Todesanzeigen der Zeitung, denn dort sterben auch nie die Bösen, sondern immer nur die Guten. Hier im Partnerportal sind alle eloquent, sportlich, tier, natürlich kinderlieb, Vermögend sowieso und als Bonus sogar gebildet mit Niveau.
Da sich hier also nur die Elite der Singles trifft, fällt die Auswahl schwer und so treffen siech die potenziellen Partner mit mehreren Personen parallel. Da dies anscheinend im Allgemeinen heutzutage so ist, erinnert es ein wenig an die Hochzeitsmärkte von früher oder in der sehr verkürzten Form an Speed-Dating mit Steckbrief.
Dumm ist nur wenn man vergisst, was man schon gesagt hatte und vor allem wem. Welche Lüge wurde nochmal wo erzählt? Statt sich auf einen Menschen mit all seinen Vor- und Nachteilen einzulassen ist es wie ein Schaufenster der Möglichkeiten.
Überschätzen in der Futter-Hierarchie
Wobei ehrlich gesagt die eigene Person meist hoffnungslos überschätzt wird. Statt also auf dem eigenen Schönheits-, Geld- oder Intellekt-Level zu daten, werden Personen angeschrieben die weit über dem realistischen Futter-Hierarchie-Ziel liegen.
Vor allem Männer finden einen Altersabstand von 10 bis 20 Jahren anscheinend für normal (nach unten logisch). Da Frauen dies natürlich auch wissen, sind diese bei der Altersangabe daher auch variabel (nach unten logisch).
Dinge, die sicherlich auf andere Portalen ebenfalls zu finden sind.
Alles in allem ein sehr kühles automatisiertes Kennenlernen, welches mit dem echten Treffen und Kennenlernen in der Realität nie mithalten kann. Allerdings zugegebenermaßen für viele moderne Singles ein möglicher Weg, für manche sogar der Einzige. Vor allem die Angst einer Abfuhr zu bekommen treibt wahrscheinlich viele Menschen heute in Portale. In der anonymen Welt sieht keiner die vielen Körbe. Das führt zum dritten Phänomen der Portale:
Keine Antwort auf Anfrage oder spontaner Abbruch
Das Mindestmaß einer Kommunikation ist, wenn man angesprochen wird, diese Anfrage zu beantworten oder abzusagen. Allerdings nicht in Online Portalen. Denn noch einfacher (feiger) ist es nicht zu antworten. Auch das ist ein „Vorteil“ der Anonymität.
Fazit Partnerbörse
Ja, Partnerbörsen haben Ihre Berechtigung und können funktionieren.
Nein, bessere Menschen als in der Realität finden sich dort auch nicht und für alle, die in den Partnerbörsen nicht fündig geworden seid, bleibt immer noch der Versuch mit einem Haustier 🙂 um sich zuerst einmal zu sozialisieren.
Katze löst den Partner ab – zwischenmenschliche Partnerschaft sinkt dramatisch
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