Wer seine Gewichtskurve genauer verfolgt, kann interessante Rückschlüsse ziehen auf die Entwicklung des Fötus und der Schwangerschaft insgesamt. Zwar nimmt eine schwangere Frau allgemein hin eher zu, aber es kann zwischendurch zu Gewichtsabnahmen kommen, insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft. Über die Hintergründe und auch über die Gefahren, die damit verbunden sein können, berichten wir dieses Mal.
Der Gewichtsverlauf als Abbild und Kontrolle der Schwangerschaft
Das Gewicht während der Schwangerschaft täglich zu kontrollieren, ist ein guter Vorschlag, den man gar nicht oft genug wiederholen kann. Achte dabei darauf, dass Du stets „zu vergleichbaren Bedingungen“ auf die Waage steigst, also zum Beispiel gleich morgens nach dem Aufstehen ohne Bekleidung, wenn Du gerade Deine Blase entleert hast. Übergewicht ist gar nicht gut, weil es oftmals mit zu hohem Blutdruck verknüpft ist.
Ödeme sind Einlagerungen von Gewebswässern, die sich durch eine plötzliche markante Gewichtszunahme bemerkbar machen. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel geht ebenfalls mit einer Gewichtszunahme einher. Nur der Arzt kann abklären, ob sich dann möglicherweise ein Schwangerschaftsdiabetes ankündigt. Übergewicht ist absolut nicht hilfreich bei der Geburt, weil in diesem Fall auch das Baby ein „Wonneproppen“ sein kann und Schwierigkeiten im engen Geburtskanal bekommt.
Untergewicht ist ebenfalls ein Grund zur Besorgnis. Da die Geburt eine große Anstrengung für den Körper der Frau bedeutet, sind gewisse Reserven außerordentlich hilfreich. Dies gilt auch für die Zeit danach, vor allem mit Blick auf die Milchproduktion. Frühgeburten treten übrigens statisch häufiger bei untergewichtigen Frauen auf. Oftmals ist dann sogar das Baby untergewichtig, was seinen Start ins Leben erschwert. Daher sollte die untergewichtige Schwangere mit einem geeigneten Ernährungsplan für eine Normalisierung ihres Gewichts sorgen.
Gewichtsabnahme während oder durch die Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft nachhaltig abzunehmen, ist der eher ungewöhnliche Fall. In Panik verfallen musst Du deshalb aber nicht. Oftmals ist das nur eine ganz logische Folge der fast üblichen Übelkeit, die mit häufigem Erbrechen verbunden sein kann. Wenn sonst keine weiteren gesundheitlichen Probleme vorliegen und sich das Kind soweit gut entwickelt, besteht eigentlich kein Grund zu Sorge. Dennoch darf das beim Arzt angesprochen werden, damit er bei den Untersuchungen ein besonderes Augenmerk darauf legt.
Es gibt in der Tat Frauen, die während der ersten vier Monate manchmal bis zu fünf Kilogramm verlieren, um danach ihr Gewicht lange Zeit konstant zu halten. Das kann sogar von Vorteil sein, weil der Körper nach der Entbindung schnell wieder seine alte Form erlangt.
Stress ist oftmals ein auslösendes Moment für Gewichtsabnahme, die durch psychische Probleme noch verstärkt wird. Mal ganz abgesehen von einer Schwangerschaft fallen geregelte Mahlzeiten bei Menschen mit einer Depression meistens aus. Stressbedingte psychische Belastungen durch die neue Lebenssituation einer Schwangerschaft sind keine Seltenheit und oft genug der Reaktion des sozialen Umfeldes, insbesondere des Partners, geschuldet.
Vereinzelt kann es auch zu einer deutlichen Gewichtsabnahme gegen Ende der Schwangerschaft kommen. Wenn die Voruntersuchungen eine normale Entwicklung des Babys vermuten lassen, wird eine solche Gewichtsabnahme keine klinischen Konsequenzen für das Baby haben, denn der eher banale Grund liegt oftmals darin, dass der stark eingeengte Magen-Darm-Trakt der werdenden Mutter nur noch kleine Portionen zulässt.
Da sich das Baby dennoch nimmt, was es braucht, geht das eben an die Substanz der Mutter. Darüber hinaus kann sich am Ende der Schwangerschaft, typischerweise ab der 38. SSW, die Menge des Fruchtwassers verringern, was nicht dramatisch, aber auf der Waage abzulesen ist. Insofern kann so ein Verlust an Gewicht die nahende Geburt anzeigen, muss er aber nicht.
Die Gewichtskurve der schwangeren Frau
Teilt man die Schwangerschaft im Wesentlichen in drei Phasen ein, mögen die folgenden Aussagen zur Gewichtsentwicklung als grobe Richtschnur gelten:
- Monat I bis III: Die frühe Schwangerschaft zeichnet sich im Allgemeinen nicht durch eine deutliche Gewichtszunahme aus. Die veränderte Hormonlage, die die Stoffwechselvorgänge zuweilen mit unangenehmen Begleiterscheinungen beeinflusst, kann sogar zu einem messbaren Gewichtsverlust führen.
- Monat IV bis VI: Eine stete Gewichtszunahme von 250 bis zu 400 Gramm pro Woche wird als völlig normal betrachtet.
- Monat VII bis IX: Wenn jetzt die Zunahme Deines Körpergewichts mehr als 600 Gramm pro Woche beträgt, solltest Du mit Deinem Arzt darüber reden, denn als Ursache könnten Ödeme oder ein Schwangerschaftsdiabetes infrage kommen. Ab der 40. SSW sollte Dein Gewicht sogar relativ konstant bleiben.
Fazit Gewichtsabnahme gegen Ende der Schwangerschaft:
Eine Gewichtsabnahme gegen Ende der Schwangerschaft sollte sensibel beobachtet werden. Normalerweise ist das kein Anlass zur Besorgnis, in Einzelfällen kann sie aber eine Gefahr für Mutter und Kind signalisieren. Eine Unterversorgung des Babys kann bei untergewichtigen Frauen eintreten. Eine Frühgeburt, eine Behinderung des Kindes und ein Gesundheitsschaden bei der Mutter können die Folge sein.
Da eine Schwangerschaft stets eine gewisse körperliche Herausforderung für eine Frau darstellt, ergibt sich ein erhöhter Energiebedarf, der durch eine angemessene, gesunde Ernährungsweise einfach zu kompensieren ist. Solange sich das Baby im Mutterleib normal entwickelt und es auch der Mutter gut geht, stellt ein Gewichtsverlust überhaupt kein Problem dar.
Der regelmäßige Besuch beim Arzt im Rahmen der empfohlenen Kontrolluntersuchungen sollte unbedingt eingehalten werden. Dabei unterliegt auch das Gewicht der Mutter einer medizinischen Beobachtung, um mögliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und notwendige medizinische Maßnahmen rechtzeitig einleiten zu können.
Falls Du Deine eigenen Erfahrungen bezüglich eines Gewichtsverlusts am Ende der Schwangerschaft mit uns teilen möchtest, kannst Du das in unserem Forum Gewichtsabnahme zum Besten geben.