Die plastische Chirurgie kommt zum Einsatz, wenn es um ästhetisch begründete Eingriffe geht, aber nicht nur, denn gerade bei funktionalen Störungen sind solche Operationen erforderlich. Zuweilen steht das Eine mit dem Anderen sogar in direktem Zusammenhang.
Man könnte es auch so ausdrücken:
Die Schönheits-Chirurgie beziehungsweise ästhetische Chirurgie ist eine Teilmenge der plastischen Chirurgie. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Eingriff nicht auf einer medizinischen Notwendigkeit fußt, sondern lediglich auf dem Wunsch des Patienten, sein Äußeres gezielt zu verändern.
Hierbei spielt das Gesicht eine Hauptrolle, da es den maßgebenden Faktor für das Selbstwertgefühl eines Menschen darstellt. Da nimmt es nicht Wunder, dass dabei gerade Nasenkorrekturen beziehungsweise Nasenoperationen im Vordergrund stehen, was den speziellen Zweig der plastischen Chirurgie, die Rhinoplastik, begründet.
Nasenoperationen sind keine Erfindung der modernen Zeit
Seit mindestens 1.400 Jahren beschäftigen sich die Menschen nachweislich mit der hohen Kunst der Nasenoperation. Ungefähr um 700 v. Chr. als Romulus und Remus gerade dabei waren, Rom zu gründen, wurden zum Beispiel reihenweise Nasenoperationen in Ägypten und Indien durchgeführt. Dafür gab es gute Gründe, denn die Bestrafungen der Menschen waren seinerzeit drakonisch und sollten unbedingt mit großen körperlichen Schmerzen verbunden sein.
Zu diesem Zweck war es an der Tagesordnung, gleich ganze Körperteile abzutrennen, da war nur der Verlust der Nase noch eine vergleichsweise milde Bestrafung. Um die Nase dann halbwegs, zumindest äußerlich, zu ersetzen, wurde an ihre Stelle ein Hautlappen aus der Stirn vernäht. Der sogenannte „Indische Lappen“ kommt noch heute zur Nasenrekonstruktion zur Anwendung. Beachtliche Erfolge konnten bei Nasenoperationen bereits im Mittelalter und in der frühen Neuzeit verbucht werden.
Ungefähr 100 Jahre nach der Entdeckung Amerikas erschien in Italien ein sehr umfangreiches Werk über plastische Chirurgie. Geschrieben hat es ein Arzt aus Bologna, sein Name war Gaspare Tagliacozzi (1546–1599). Seine „Italienische Methode“ bestand darin, lebendige Haut aus dem Oberarm zu transplantieren, um so die fehlende Nase rekonstruieren zu können. Darüber hinaus wurden auf ähnliche Weise Ohren wiederhergestellt oder Gewebedefekte verschlossen, die oftmals durch die damals weitverbreitete Geschlechtskrankheit Syphilis entstanden waren.
Mitte des 19. Jahrhunderts kam endlich die Narkose mithilfe des Äthers auf, die der plastischen Chirurgie geradezu zum Durchbruch verhalf. Die plastische Chirurgie, so, wie wir sie heute kennen, fußt im Wesentlichen auf der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie). Der Erste und Zweite Weltkrieg brachten Gesichtsverletzungen hervor, die eine echte Herausforderung für die Gesichts- und Kieferchirurgen damals waren. Diese medizinischen Pioniere waren im Grunde dazu gezwungen, die Rekonstruktionstechniken zur heutigen plastischen Chirurgie weiter zu entwickeln.
Was hat die Nasenoperation mit Selbstbewusstsein zu tun?
Das Gesicht ist das „Aushängeschild“, gleichsam die Visitenkarte eines Menschen. Aus der Topografie der Gesichtszüge werden vermeintlich charakterliche Eigenschaften wie Sanftmut, Aggression, Verbitterung, Freundlichkeit, Ehrlichkeit oder Verlogenheit direkt abgelesen. In Summe macht all dies jedes Gesicht einmalig in seinen Alleinstellungsmerkmalen. Im wahrsten Sinne des Wortes spielt unsere Nase dabei die zentrale Rolle. Sie war und ist oft der auslösende Moment, wenn beispielsweise ein Kind in der Schule gehänselt wird, wofür heute lieber das Wort „Mobbing“ bemüht wird.
Die Statistik liefert den Beweis, denn auf der Wunschliste stehen bei jungen Menschen, deren Persönlichkeit sich noch formieren muss, Nasenoperationen ganz oben. Ist die Nase schief oder hässlich, lässt sie sich durch Kleidung kaum verbergen, im Gegenteil, sie ist stets der erste „Blickfang“ des Gesprächspartners. Die Nasenkorrektur bedeutet dann, einen Menschen von belastendem Leidensdruck dauerhaft zu befreien.
Der Wert eines gesunden Selbstbewusstseins kann nicht überschätzt werden
Man mag die Menschen, die sich einem rein kosmetischen Eingriff unterziehen, belächeln oder sogar bedauern. Aber jeder sollte wissen, dass es hierbei eben nicht nur um überflüssige Oberflächlichkeiten geht. Als Ergebnis des Eingriffs erhoffen sich die Patienten eine Steigerung des Wohlbefindens, mehr Selbstzufriedenheit, persönliches Glücksgefühl und nicht zuletzt eine Zunahme des Selbstwertgefühls.
Letzteres ist seit alters her sehr stark an die äußere körperliche Erscheinung gekoppelt. Im Umkehrschluss gilt, dass jeder äußerliche Makel einen nachhaltigen Angriff auf das Selbstbewusstsein eines Menschen bedeutet. Die daraus resultierende Ablehnung der eigenen Person äußert sich beispielsweise in dem Verhalten, seinem Gegenüber beim Gespräch nicht in die Augen schauen zu können, was dieser meistens als besondere Schüchternheit bewertet, wenn er gutmütig drauf ist. Überhaupt tangiert das Selbstwertgefühl die gesamte Ausstrahlung und Körpersprache eines Menschen. Dazu fallen uns sofort das gebeugte Haupt, tief hängende Schultern und eine besonders leise, zurückhaltende Sprache ein.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sexualität. Sie verlangt den ganzen Menschen mit seinem klaren Willen in seiner vollen Schaffenskraft. Wer aufgrund äußerlicher Merkmale in seinem Selbstwertgefühl erkrankt ist, hat beispielsweise Probleme mit seiner sexuellen Identität. Das Anstarren durch andere Menschen und verletzende Bemerkungen türmen bei den Betroffenen immer mehr psychischen Stress auf, was schließlich in einer schweren Depression und totaler Isolation münden kann. Gerade Menschen mit Beeinträchtigungen im Gesichtsbereich haben riesige Probleme bei der Partnersuche, in ihrem beruflichen Umfeld und im gesamten emotionalen Kosmos, was eine enorme Einschränkung der Lebensqualität bedeutet.
Vor diesen Hintergründen haben wir das allergrößte Verständnis für alle Menschen, die auf der Grundlage einer Nasenoperation ihr Aussehen verbessern möchten.
Die Erfolgsbasis sind die Qualifikation des Arztes und das Vertrauen des Patienten
Auch kosmetische Operationen sind chirurgische Eingriffe, die mit den üblichen Operationsrisiken behaftet sind. Beide, der Patient und der Arzt sollten sich sicher sein, dass die Durchführung der Operation sinnvoll und das Risiko wert ist. Der Leidensdruck des Patienten sollte also ein Niveau erreicht haben, das es unbedingt mithilfe einer Nasenkorrektur zu reduzieren gilt. Dem Arzt kommt hierbei eine wichtige beratende Rolle zu, die nicht von seinem wirtschaftlichen Interesse getragen sein darf.
Es gibt übrigens nicht DIE perfekte Nase, sondern lediglich die Nase, die in einer natürlichen Weise zu dem Gesicht passt. Das heißt, die ästhetische Chirurgie muss und sollte sich nicht unbedingt an Schönheitsideale halten, die auf dem Deckblatt von Hochglanz-Modezeitschriften abgedruckt sind.
Was aber wichtig ist: Gerade Nasenoperationen sollten von gut ausgebildeten, sehr erfahrenen Nasenchirurgen ausgeführt werden. Die Seriosität der Klinik ist unter anderem auch daran abzulesen, dass man sich im Vorfeld dort Zeit für eine umfangreiche, detaillierte Beratung mit dem Fokus auf die anstehende Nasenoperation nimmt.
Ästhetik und Funktionalität der Nase gehen Hand in Hand
Wir hatten die Chance mit Dr. med. M. Bromba in Kontakt zu kommen. Er ist seit 1996 Leiter und Chefarzt der Klinik für „Plastische und Ästhetische Chirurgie“ am Essener St. Josef Krankenhaus. Dort werden jedes Jahr circa 1.000 Nasenoperationen durchgeführt. Er ist zugleich Gründungsmitglied des „Expertenrats Deutscher Nasenchirurgen“ und er verfügt auf dem Gebiet der Nasenkorrekturen und funktionell-ästhetischen Nasenoperationen über einen jahrzehntelangen Erfahrungsschatz. Übrigens führt Dr. med. M. Bromba die Nasenoperationen zum überwiegenden Teil selbst durch.
Nach seiner Erfahrung sind das Ergebnis der Operation und der Heilungsverlauf ganz wesentlich vom Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt abhängig. Dazu trägt insbesondere die Art und Weise des Behandlungsbeginns bei. Zunächst wird der Nasenbereich von allen Seiten fotografisch aufgenommen, um die Bilder gemeinsam mit dem Patienten zu analysieren. Dabei geht Dr. med. M. Bromba eingehend auf die individuelle Anatomie und die Strategie bei der Operation ein, wobei die Risiken bewusst nicht verharmlost oder gar verschwiegen werden.
Laut seiner Meinung nach erweist sich eine kurze Impression über die Vorher-Nachher-Situation in der Regel als wichtige psychologische Stütze für die Patienten. Als zusätzliche psychologische Hilfestellung hat es sich erwiesen, die Patienten bei der Terminvereinbarung nicht unter Druck zu setzen, sondern deutlich zu signalisieren, dass sie sich für ihre Entscheidung für oder gegen den Eingriff alle Zeit der Welt nehmen sollen.
Das Essener St. Josefs-Krankenhaus an dem er tätig ist, beherbergt übrigens die einzige deutsche Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, an der im Bedarfsfall Korrekturen an den Nasennebenhöhlen mit funktionell-ästhetischen Nasenoperationen kombiniert vorgenommen werden. Bei der Planung der neuen Nase finden dort die folgenden Kriterien besondere Berücksichtigung:
- Zunächst einmal soll die Nase gut aussehen (logisch, oder? Obwohl das natürlich im Auge des Betrachters liegt).
- Die Nase muss zum Gesamtgesicht passen.
- Die Nase darf den Typ nicht verändern.
- Ein natürliches Aussehen steht im Vordergrund.
Fazit:
Gemäß dem Fazit einer Studie der Ruhr-Universität Bochum aus dem Jahre 2013 „macht plastische Chirurgie glücklich“, was sicherlich der enormen psychologischen Wirkung eines intakten Gesichts geschuldet ist. Allerdings, und das betont Dr. med. M. Bromba, der in der FOCUS-Ärzteliste auch wieder im Jahre 2018 unter den Top-Medizinern für Nasenkorrekturen aufgeführt wird, ist es sehr wichtig, dass sich die Patienten mit realistischen Erwartungen in den OP-Saal schieben lassen.