Donnerstag, Dezember 12, 2024

Chordozentese

Die Nabelschnurpunktion - Alles was Du darüber wissen musst

Sie stellt damit für Dein Kind die lebenswichtige Versorgungsleitung dar und versorgt das Ungeborene mit wirklich allem, was es so braucht. Im Rahmen der Pränataldiagnostik gíbt es die Möglichkeit einer Nabelschnurpunktion. Adeba.de hat sich für Dich auch über die Untersuchungsmethode informiert und beantwortet Dir die wichtigsten Fragen.

Was ist die Nabelschnurpunktion (Chordozentese)?

Die Nabelschnurpunktion ist eine weitere Untersuchung im Rahmen der pränatalen Diagnostik. Dabei kann der Arzt zum Beispiel eine Blutprobe vom Ungeborenen entnehmen. Neben Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) , Mutterkuchenprobe ( Chorionzottenbiopsie) ist die Nabelschnurpunktion eine weitere Möglichkeit, an Zellen Deines ungeborenen Kindes zu kommen.

Wozu dient die Nabelschnurpunktion?

Bei der Nabelschnurpunktion kann der Arzt dem Kind Blut entnehmen, aber gleichzeitig auch Medikamente verabreichen oder eine Bluttransfusion.

Die Untersuchung des Blutes kann Antwort auf verschiedene Fragen geben, so zum Beispiel:

  • Bestimmung des Blutbildes, z.B. Auszählung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten),
  • Feststellung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozythen) und
  • Nachweis einer möglichen Blutarmut (Anämie),
  • Untersuchung von Antikörpern gegen Infektionskrankheiten wie Toxoplasmose oder Röteln.

Wann wird sie durchgeführt?

Die Nabelschnurpunktion wird ab der 17. bzw. 18. Schwangerschaftswoche durchgeführt und dient dazu, Spezialfragen abzuklären bzw. ein möglichst genaues Ergebnis einer Chromosomenuntersuchung zu erbringen. Konkret heißt das, eine Nabelschnurpunktion wird durchgeführt, wenn

  • auffällige Ultraschallbefunde im Rahmen der Organdiagnostik vorliegen,
  • erkennbare Chromosomentstörungen ausgeschlossen werden sollen,
  • Verdacht auf eine kindliche Infektion besteht,
  • als Nachweis von Antikörpern bzw. Erregern,
  • Verdacht auf bzw. bereits eine Blutgruppenunverträglichkeit besteht,
  • Verdacht auf Blutarmut (Anämie),
  • Kontrolluntersuchung bei nicht eindeutigen Ergebnissen einer vorangegangenen Fruchtwasseruntersuchung,
  • Bluttransfusion bei bestehender Blutarmut beim Ungeborenen,
  • Medikamentabgabe an das Kind,
  • Behandlung weiterer Bluterkrankungen.

Vorteil: Kindliche Blutzellen können sehr schnell analysiert werden – Ergebnisse liegen meist nach ein bis drei Tagen vor.

Ablauf der Untersuchung

Die komplette Untersuchung findet unter Ultraschallkontrolle statt. So wird zuerst die Lage des Kindes bestimmt und ein günstige Einstichstelle gesucht, anschließend wird eine sehr dünne Nadel durch die Bauchdecke bis zum Ansatz der Nabelschnur geführt. Die Nabelschnurvene wird punktiert und es werden ca. 2 ml Fetalblut entnommen.
Der Eingriff ist für das Kind schmerzfrei und die für die Frau verbundenen Schmerzen sind denen einer Blutentnahme ähnlich. Eine örtliche Betäubung ist nicht erforderlich.
Die Punktion dauert nur wenige Minuten, anschließend liegst Du mindestens noch eine halbe Stunde z.B. in einem Ruheraum. Die nächsten ein bis zwei Tage solltest Du Dich schonen und eventuell liegen. Am Tag nach der Untersuchung ist eine Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt empfehlenswert.

Risiken

Wie auch jeder andere invasive (in den Körper eindringende) Eingriff, birgt auch die Nabelschnurpunktion gewisse Risiken. So kann es zum Beispiel

  • zu einer Fehlgeburt kommen, das Risiko liegt bei ca. einem Prozent
  • es kann zu Fruchtwasserabgang, schwachen Blutungen in der Gebärmutter, der Verletzung der Gebärmutter oder einer Infektion kommen
  • Verletzung des Kindes durch die Nadel
  • Kontraktion der Gebärmutter, recht häufige Reaktion, die allerdings in der Regel schnell nachlässt
  • Komplikationen der Nabelschnur (Blutungen aus der Nabelschnur, Bildung eines Blutergusses)
  • gelingt die Blutentnahme nicht beim ersten Einstich, muss der Eingriff wiederholt werden

Alternativen

Um die Erbanlagen des Ungeborenen zu untersuchen kann im Rahmen der Pränataldiagnostik auch die Amniozentese oder eine Plazenta-Untersuchung durchgeführt werden. Alle Eingriffe sind jedoch ebenfalls invasiv.

Kosten

Ist die Untersuchung aus ärztlicher Sicht notwendig, übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Tipps

  • Informiere Dich frühzeitig über die Möglichkeit der Nabelschnurpunktion und auch über mögliche Risiken bzw. Folgen eines positiven Befundes.
  • Lass Dich vom Arzt umfassend aufklären und wähle für die Untersuchung einen erfahrenen Arzt.

Autor: jb

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