Ursachen für fehlende Milchmenge
Die Bildung von Muttermilch ist zwar ein automatischer Prozess, aber auch ein sehr störanfälliger Vorgang. Die Milchbildung hängt im hohen Maße mit der seelischen Verfassung der Frau zusammen. Fühlt sie sich überfordert, läuft nichts – im wahrsten Sinne des Wortes.
Deshalb brauchen junge Mütter in erster Linie viel seelische Unterstützung.
Wenn die Milch nicht reicht, gebt das Stillen nicht gleich auf. Es gibt viele „Tricks“ die Milchmenge zu steigern. Es ist übrigens nicht ungewöhnlich, wenn Ihr etwa sechs Wochen nach der Geburt und nach drei Monaten das Gefühl habt, Euer Baby wird nicht richtig satt. Der große Appetit hängt mit einer Wachstumsphase zusammen: das Kind legt in dieser Zeit so kräftig zu, daß es vorübergehend kaum satt zu bekommen ist.
Vertraut als erstes Eurem Baby. Es steuert seinen Bedarf selbständig. Legt es häufiger an, auch nachts. Nach zwei bis drei Tagen hat Euer Hormonsystem die Botschaft verstanden, die Milch fließt reichlich.
Was kann ich machen, wenn die Milchmenge beim Stillen nicht ausreicht
Um die Milchbildung anzuregen, könnt Ihr mit einem „Stilltee“ nachhelfen. Diesen gibt es fertig gemischt, oder Ihr bereitet ihn selbst mit je 20 g Fenchel-, Kümmel-, Anissamen und Brennesselblätter. Überbrüht zwei gehäufte Eßlöffel der Teemischung mit einem halben Liter Wasser, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen. Trinkt davon über den Tag verteilt drei bis vier Tassen.
Achtet darauf, daß Ihr mindestens zwei Liter am Tag trinkt – aber keinen Salbeitee. Er kann die Milchbildung hemmen.
Wenn Ihr trotz allem das Gefühl habt, die Milchmenge ist unzureichend, macht eine Wiegeprobe. Legt das Baby vor und nach jeder Mahlzeit mit den gleichen Sachen und der gleichen Windel auf die Waage. Die Addition der Differenzen ergibt die Gesamttrinkmenge. Besprecht das Ergebnis mit einer Hebamme oder Eurem Kinderarzt.
Es kann viele Gründe für wenig Milch geben: zu viel körperliche Aktivität, Steß mit Geschwisterkindern, Überforderung mit der neuen Situation, Kummer und nicht zuletzt die Sorge, die Milch könne nicht reichen.
Versucht eine Lösung zu finden, die Euch mehr Ruhe und Abstand verschafft.
Gönnt Euch doch einen Trödeltag im Bett, zusammen mit Eurem Baby. Manchmal hilft es Wunder, sich ganz auf das Kind zu konzentrieren und die Außenwelt mal für einen Tag zu ignorieren.