Viele Kinder haben Angst vor dem Mann oder der Frau im weißen Kittel, weil sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Aber auch für Eltern und alle anderen Beteiligten stellt der Gang in die Kinderarztpraxis oft eine Herausforderung und Stress dar.
Einige Tipps, die helfen können:
- Zu Hause oder im Kindergarten sollte versucht werden, die Kinder spielerisch mit den Themen Arztbesuch vertraut zu machen. Dies nimmt den Kindern die Angst vor dem Ungewissen. Sie könnten sich beispielsweise medizinische Spielzeuggeräte anschauen und ausprobieren, auf dem Bett oder einer Trage liegen und sich gegenseitig verbinden. Diese Erfahrungen sind sehr wichtig für Kinder und helfen, die Angst zu nehmen.
- Erklärt nicht zuviel und versprecht nicht, dass es nicht weh tun wird. Bleibt bei der Wahrheit. Es kann auch hilfreich sein, von der eigenen Angst als Kind vor der Spritze zu erzählen sowie von der Erfahrung, dass es dann meist doch gar nicht so schlimm war.
- Das Kind sollte Kleidung tragen, die leicht aus- und wieder anzuziehen ist. Bei Kleinkindern Ersatzwindeln und eventuell Handtuch nicht vergessen!
- Nehmt das Lieblingsspielzeug mit!
- Notiert Euch zu Hause in Stichwörtern, wie die Krankheit Eures Kindes bisher verlief: Wann haben Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Fieber begonnen? Wie hoch ist das Fieber? Messt die Temperatur dafür regelmäßig morgens, mittags und abends.
- Bei starken Schmerzen kündigt vorher telefonisch an, dass Ihr mit einem eventuell weinendem und schreiendem Kind kommt und fragt nach Wartezeiten.
- Notiert Euch auch Fragen, etwa über die Ernährung Eures Kindes. In der Aufregung beim Arzt vergesst Ihr sonst leicht, was Ihr alles von ihm wissen wolltet.
- Falls Ihr vermutet, Euer Kind habe eine ansteckende Krankheit, ruft vorher an und warnt die Sprechstundenhilfe. Sie sagt Euch, wie Ihrvermeiden könnt, dass andere Kinder im Wartezimmer angesteckt werden. Hat Euer Kind Durchfall, bringt die letzte Windel mit – oder beschreibt genau die Farbe von Stuhl und Urin.
- Ärzte verwenden oft unverständliche Fachausdrücke. Wenn Ihr etwas nicht versteht, fragt nach! Und: beim Kinderarzt notieren, was er rät. Zu Hause hat man oft alles schon wieder vergessen.
- Denkt daran, schon beim ersten Mal im Quartal die Chip-Karte mit in die Praxis zu nehmen.
Wenn folgenden Symptome vorhanden sind, solltet Ihr den Kinderarzt sofort aufsuchen:
- das Baby viel mehr oder weniger schläft
- das Baby oder Kleinkind mehr schreit
- das Kind weniger trinkt als gewohnt
- bei Fieber von mehr als 39 Grad Celsius
- bei wiederholtem Erbrechen oder Durchfall
- bei Appetitlosigkeit oder Apathie
- bei Hautausschlägen.
Grundsätzlich gilt, dass Ihr den Kinderarzt lieber einmal mehr besuchen solltet als einmal zu wenig.
Wenn Fieber länger als drei Tage andauert, sollte unbedingt nochmals eine Abklärung erfolgen.