Dienstag, April 23, 2024

Diphtherie

Die Diphtherie ist eine schwerwiegende, bei nicht ausreichender und vor allem nicht sehr frühzeitiger Behandlung oft tödlich verlaufende bakterielle Infektionskrankheit. Sie gehört zu den meldepflichtigen Krankheiten. Noch in diesem Jahrhundert war sie eine der gefürchtetsten Infektionskrankheiten und wurde im Volksmund „Würgeengel der Kinder“ genannt. Infolge der vorbeugenden Impfung tritt sie bei uns jedoch nur noch selten auf. Trotzdem sind in den letzten Jahren wieder Krankheitsfälle, besonders unter Erwachsenen, aufgetreten. Das liegt daran, daß die Diphtherie durch Erwachsene, die keinen Impfschutz besitzen, nach Reisen in andere Länder auch bei uns wieder eingeschleppt wurde. Sollte der Erreger den Sprung zurück schaffen, sind wir stark gefährdet, da nur etwa ein Fünftel der Erwachsenen gegen Diphtherie geimpft ist.

Übertragung: Tröpfcheninfektion durch Bakterien (Cornebacterium diphtheriae) bspw. durch Niesen oder gemeinsam benutztes Besteck.

Inkubationszeit: 2 – 7 Tage

Symptome: Meist nur geringes Fieber, an der Stelle, wo sich die Erreger niederlassen, entsteht ein weißlichgelber Belag, der fest haftet. Selten kommt es zu Belägen auf der Nasenschleimhaut oder auf der Bindehaut des Auges. Charakteristisch ist ein sehr starkes Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Übelkeit und ein süßlich-fauliger Mundgeruch sowie geschwollene Kieferlymphknoten. Bei Säuglingen entwickelt sich die sogenannte Nasendiphtherie mit dünnflüssigen, eitrigem, leicht blutigen Nasenschleim.

Folgen der Krankheit: Im vorigen Jahrhundert war die Diphtherie eine weit verbreitete Erkrankung mit einer hohen Sterblichkeitsrate. 1883 sollen 75.000 Menschen, vorwiegend Kinder, an der Diphtherie gestorben sein. Entscheidend ist eine frühe Diagnose und rasche Behandlung. Sonst sinken die Überlebenschancen und gleichzeitig steigt das Risiko bleibender Schäden. Die Erreger produzieren Giftstoffe, die an Haut und Schleimhäuten wirken können, greifen allerdings auch Organe an, wie z. B. den Herzmuskel, Nerven, Leber und Niere. Die häufigste Form ist die Rachendiphtherie, wo bei schweren Fällen der ganze Gaumen mit Belägen überzogen und gleichzeitig eine Lymphknotenschwellung zu erkennen ist, die mit einer Ödembildung einhergeht. Es bilden sich immer mehr Giftstoffe, was rasch zur Herzmuskelschädigung führt. Unbehandelt kommt es innerhalb weniger Tage zum Herzmuskelversagen, zu Stauungsbronchitis, zur Leberschwellung und zur Bauchwassersucht (Aszites). Außerdem wird das Nervensystem geschädigt, was zu Lähmungen führt (erkennbar an den Beinen und dem Schielen durch Augenmuskellähmung). Letztendlich kommt es zur Schluck- und auch Atemlähmung. Es gibt auch noch die Form der Kehlkopfdiphtherie, die Reizhusten und Heiserkeit verursacht. Hier besteht durch das Zuschwellen der Stimmfalten am Kehlkopf die besondere Gefahr des Erstickens.

Schutzimpfung: Meist wird sie als 5-fach Impfung (Diphtherie-Tetanus-Hib-Keuchhusten-Polio) oder als 6-fach Impfung (zusätzlich Hepatitis B) verabreicht.

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