Freitag, April 12, 2024
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Wachstumsschmerzen: Diagnose und Therapie

Wenn das „Großwerden” schmerzt

Diagnose braucht Erfahrung

Viele Lehrbücher erwähnen Wachstumsschmerzen gar nicht oder widmen den Beschwerden nur ein paar Zeilen. Dabei ist das Problem nicht selten. Ein Viertel bis die Hälfte aller Kinder zwischen fünf und zehn Jahren leidet immer mal wieder, oft zwei- bis dreimal im Jahr, während einiger Wochen daran.

Einziges Merkmal von Wachstumsschmerzen sind die Schmerzen vor allem der Arme und Beine, manchmal auch der Füße, wechselseitig links oder rechts. Weder Rötung noch Schwellung, Ausschlag oder Fieber treten dabei auf. Laboruntersuchungen bleiben negativ. Meist sind die Attacken abends oder nachts, selten tagsüber. Die Diagnose ist auch deshalb schwer zu stellen, weil die kleinen Patienten hinsichtlich der Schmerzstärke und des Schmerzortes nur selten sichere Angaben machen können.

Ursachen noch immer unklar

Die Ursache der Schmerzen beim Wachstum könnte die Dehnung der Sehnen und Bänder sein. „Die Sehnen und Bänder wachsen nicht so schnell mit, wenn der Körper sich nachts streckt und bei einem Schub um 0,2 Millimeter wächst”, meint hierzu Dr. med. Wolfgang Sohn, Allgemeinmediziner aus Schwalmtal. Als Therapie empfiehlt sich Wärme, zum Beispiel durch Massage, Moorsalben oder Infrarotbestrahlung.

Wenn es besonders schlimm ist, können auch Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingesetzt werden. „Ganz wichtig ist auch die Zuwendung der Eltern”, rät Sohn. Nehmen Sie die Beschwerden des Kindes ernst. Trösten Sie es und lesen Sie eventuell eine Geschichte vor oder singen Sie zusammen, denn Ablenkung verringert den Schmerz.

Typische Anzeichen für Wachstumsschmerzen

  • Tritt üblicherweise im Kleinkindesalter, manchmal bis in die Pubertät hinein auf
  • Auftreten am Abend oder nachts, häufig nach ausgiebiger Bewegung tagsüber, niemals aber während der körperlichen Belastung selbst.
  • Der Schmerz ist nicht exakt lokalisierbar, betrifft hauptsächlich die langen Röhrenknochen (z. B. Unter- oder Oberschenkel), selten die Gelenke
  • Der Schmerz wandert oder wechselt die Seiten
  • Die Schmerzdauer schwankt zwischen wenigen Minuten und einer Stunde
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