Donnerstag, April 25, 2024
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Alkoholmissbrauch: Suchttherapie kommt vor Schmerztherapie

Ungefähr 20 Prozent alle Polyneuropathien werden durch Alkoholmissbrauch verursacht. Häufige Symptome sind beispielsweise Taubheitsgefühle und „Ameisenkribbeln“ vor allem in den Beinen, Empfindungsstörungen, Muskelschwäche und Krämpfe. Die Abbauprodukte des Alkohols schädigen die Nervenzellen und die Funktionsfähigkeit des Nervensystems. Auch der bei Alkoholikern oft zu beobachtende tapsige, unsichere Gang ist darauf zurückzuführen. Besonders tragisch: Kurzfristig kann der weitere Alkoholkonsum die Schmerzen scheinbar lindern. Auf lange Sicht führt der fortgesetzte Konsum jedoch zu stärkeren Schmerzen.

„Jede Therapie alkoholbedingter Schmerzen kann nur mit der Therapie der Sucht beginnen“, fordert deshalb Wolfgang Sohn, Allgemeinarzt und Psychotherapeut aus Schwalmtal. Dabei ist die stationäre Psychotherapie gerade bei starken Schmerzen sinnvoller als die ambulante, da diese Patienten sehr viel mehr Betreuung und Aufmerksamkeit benötigen. Abhängig davon, wie schwerwiegend die Schädigungen sind, benötigen die Nervenzellen einen längeren Zeitraum um sich zu regenerieren.

Sohn rät deshalb Hausärzten, Betroffene bei verdächtigen Schmerzen gezielt auf ihren Alkoholkonsum anzusprechen.

Bearbeiter: Kerstin Tesch

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