Montag, Dezember 16, 2024
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Schwangerschaftsmythen – wir bringen Licht ins Dunkel

- Rund um Schwangerschaft und Geburt gibt es eine Vielzahl von Ammenmärchen und Gerüchte

Nachdem Du die frohe Botschaft der Welt kundgetan hast – prasseln Fragen auf Dich ein. Gut, viele der Fragen stellst Du Dir als Schwangere erstmal selbst. Eine immer wiederkehrende Frage dabei ist, „Wird es ein Mädchen oder ein Junge?“. Angeblich soll ja die Form des Bauches auf das Geschlecht Aufschluss geben. Also, je nachdem, ob der Bauch eher rund oder spitz ist – wissen die „Experten“ ganz genau, ob Du bei der Babyausstattung eher zu rosa oder doch besser zu blau greifst.

Was ist an diesen Gerüchten bzw. Ammenmärchen dran? adeba.de hat ein wenig näher hingeschaut.

Jedes Kind kostet einen Zahn

Auf Deine Zähne bist Du stolz und die möchtest Du auf keinen Fall verlieren. Aber da gibt es das Gerücht, dass jedes Kind die werdende Mutter einen Zahn kostet. Also, was stimmt ist, Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen. Gründe dafür sind unter anderem, häufiges Übergeben in den ersten Monaten, die Hormonumstellung – dadurch wird das Zahnfleisch besser durchblutet, aber auch gelockert – und eine veränderte Zusammensetzung des Speichels. Das muss allerdings nicht zwangsläufig zum Verlust von Zähnen führen. Wichtig ist, dass Du während der Schwangerschaft mindestens zweimal zum Zahnarzt gehst und darüber hinaus Deine Zähne gut pflegst. Das heißt also, die Zähne gründlich und mindestens zweimal am Tag putzen, zusätzlich kannst Du Zahnseide für die Zwischenräume verwenden. Eine intensive Zahnpflege ist auch deshalb wichtig, weil bestimmte Bakterien im Mund vorzeitige Wehen auslösen können.

Übelkeit spricht für ein Mädchen

Die Zeit der Schwangerschaft ist von einer großen Vorfreude auf den Nachwuchs geprägt – dazu gesellt sich bei vielen Frauen allerdings auch ein eher unangenehmer täglicher Begleiter – nämlich die morgendliche Übelkeit.

Die ein oder andere Frau bekommt dann zu hören „Na ja dann wird es bestimmt ein Mädchen!“. Allerdings handelt es sich hierbei um ein Gerücht. Die Übelkeit zu Beginn der Schwangerschaft steht in keinem Zusammenhang mit dem Geschlecht des Kindes. So wird zum Beispiel angenommen, dass ein bestimmtes Hormon (Humane Choriongonadotropin – HCG ) zu Beginn der Schwangerschaft stark ansteigt.

Nach 12 bis 14 Wochen sinkt der Spiegel dann wieder ab – genau in der Zeit legt sich bei den meisten die morgendliche Übelkeit auch wieder. Ein gibt es keinen konkreten Grenzwert für den HCG-Wert, ab dem eine Frau Übelkeit empfindet. Deshalb wird vielmehr von einer Kombination von verschiedenen Faktoren ausgegangen, so zum Beispiel allgemeines Befinden, Hormonlage und Stresslevel etc., die zur nervigen Übelkeit führt.

Stillen verursacht eine Hängebrust

Das das Stillen das Beste ist, was Du für Dein Neugeborenes tun kannst, dass liest und hörst Du überall, trotzdem hast Du Bedenken. Denn es kursiert gleichzeitig auch das Gerücht, dass Dein Busen unter dieser Beanspruchung leidet.

Allerdings findet die weitaus größere Beanspruchung bereits in der Schwangerschaft statt. Denn in der Zeit findet das meiste Wachstum und die stärkste Dehnung der Brust statt. Forscher haben auch festgestellt, dass neben der Zahl der Schwangerschaften, das Alter und der Body-Mass-Index eine Rolle spielen, wenn es um das Nachlassen der Spannkraft des Brustgewebes geht. Also, Du kannst Dein Kind also beruhigt stillen.

Das erste Baby ist nie pünktlich

Neun Monate können richtig lang sein, besonders wenn Du am Ende endlich Dein Baby im Arm halten kannst. Allerdings dauert eine Schwangerschaft nun mal in der Regel 280 Tage und so lange musst Du warten. Aber bereits am Anfang wird von Arzt oder Hebamme ein voraussichtlicher Entbindungstermin berechnet und den kreist Du Dir rot im Kalender ein.

Aber Vorsicht, klammere Dich nicht zu fest an diesen Termin, denn nur etwa vier Prozent aller Kinder kommen tatsächlich am errechneten Termin zur Welt. In der Woche rund um den errechneten Termin werden hingegen knapp 30 Prozent der Babys geboren. Das sich nun besonders die Erstgeborenen durch eine extreme Unpünktlichkeit auszeichnen, ist nicht belegt. In dem Zusammenhang zu erwähnen ist auch, dass gut ein Viertel aller Geburten in Deutschland eingeleitet werden und das bislang immer noch nicht wirklich geklärt ist, welches die die Geburt auslösenden Faktoren sind.

Nach der Schwangerschaft droht Haarausfall

Schwangere Frauen strahlen – sie strahlen von innen, aber auch sonst sind schwangere Frauen besonders schön. So ist das Haar in der Zeit besonders kräftig und gesund. Das liegt am verlängerten Wachstumszyklus, denn der Körper produziert verstärkt Östrogen.
Nach der Geburt allerdings sinkt der Hormonspiegel wieder auf den Normalwert. Haare, die den Lebenszyklus überschritten haben, die fallen nun aus. Das ist natürlich erstmal erschreckend, aber nicht dramatisch. Denn es droht auf keinen Fall eine Glatze.

Schwangere müssen für zwei essen

Mit der Schwangerschaft handelst Du Dir ja einiges ein, angefangen von morgendlicher Übelkeit über Sodbrennen bis hin zu einem richtig dicken Bauch, aber immerhin kannst Du essen ohne Ende, denn schließlich musst Du Dich und Dein Kind ordentlich versorgen. Das stimmt so leider nicht.

Weder Du noch Dein Kind haben auf lange Sicht Vorteile von zu vielen Kalorien. Dein täglicher Kalorienbedarf steigt zwar an, aber nur um die „Winzigkeit“ von 250 Kalorien. Nimmst Du also mehr Kalorien zu Dir, als Du eigentlich brauchst, winken Übergewicht und die damit verbundenen Risiken, wie etwa Schwangerschaftsdiabetes. Was Du hingegen deutlich mehr brauchst in der Schwangerschaft sind Nährstoffe, allen voran Eisen und Folsäure. Die Ernährung während der Schwangerschaft sollte deshalb ausgewogen, sprich eine normale Mischkost.

Autor: jb

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