Freitag, April 26, 2024
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Erste Fälle von West-Nil-Fieber in Italien

In Norditalien sind erstmals Fälle von Infektionen mit dem West-Nil-Virus beim Menschen nachgewiesen worden.

In Norditalien sind erstmals Fälle von Infektionen mit dem West-Nil-Virus, dem West-Nil-Fieber oder ach WNV beim Menschen nachgewiesen worden. Experten befürchten daher, dass sich die Erkrankung auch in Europa ausbreiten und bis nach Deutschland vordringen könnte. Um die Virus-übertragenden Stechmücken abzuwehren, empfiehlt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) allen Reisenden nach Norditalien, während der wärmeren Monate unbedingt auf einen ausreichenden Mückenschutz zu achten.

West-Nil-Fieber in Italien

Einem Bericht italienischer Infektionsmediziner im Jahr 2008 zufolge wurde das Virus Mitte September bei einer älteren Patientin aus der Gegend zwischen Ferrara und Bologna entdeckt, nachdem diese mit hohem Fieber, Halluzinationen und Bewusstseinsstörungen in eine Klinik eingeliefert worden war. Anfang Oktober wurde ein weiterer Patient mit schweren Symptomen einer Gehirnhautentzündung in eine Klinik eingeliefert. Auch bei diesem Patienten wurde das West-Nil-Virus nachgewiesen.

„Diese Fälle sind die ersten eindeutig dokumentierten Fälle von West-Nil-Fieber in Italien. Möglicherweise wurden die Patienten von Mosquitos gestochen, die sich zuvor bei infizierten Pferden oder Vögeln mit dem Virus angesteckt haben“, sagt Prof. Thomas Löscher vom BDI. Beide Patienten lebten in einer sumpfigen Gegend, die Stechmücken durch ihr feuchtwarmes Klima im Sommer ideale Lebens- und Brutbedingungen böten.

In Norditalien kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Ausbrüchen von Infektionskrankheiten, die durch Mücken übertragen werden. So erkrankten im Sommer 2007 in der Gegend um Ravenna über 200 Menschen am so genannten Chikungunya-Fieber – einer Viruserkrankung, die vor allem in Südasien sowie im tropischen Afrika vorkommt und ebenfalls durch Stechmücken übertragen wird. „Sowohl die Klimaerwärmung als auch die Globalisierung mit dem enormen Anstieg internationaler Reisen und Transporte begünstigen die Ausbreitung von Krankheitserreger und ihren Überträgern. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass Infektionskrankheiten, die bislang auf tropische Gebiete beschränkt waren, auch in gemäßigten Regionen auftreten – z.B. hier in Deutschland“, warnt Prof. Löscher.

Das West-Nil-Virus wird durch Stechmücken übertragen und gelangt so aus Wirtstieren wie Vögeln oder Pferden in den Menschen. Das Virus löst bei etwa bei jedem 5. Patienten das fiebrige, grippeähnliche West-Nil-Fieber aus. Bei einem von 150 Patienten verläuft die Erkrankung schwer und kann eine Gehirn- oder Hirnhautentzündung hervorrufen, die vor allem bei Älteren tödlich enden kann. Ursprünglich stammt das Virus wahrscheinlich aus Afrika, in den letzten Jahren hat es sich aber vor allem in den USA rasant ausgebreitet. Dort starben seit dem Jahr 2000 mehr als 1000 Menschen am West-Nil-Fieber.

Weitere Informationen zum Thema gibt es unter www.internisten-im-netz.de.

  • Aktuelle Informationen 2021 zum Thema West-Nil-Fieber

Symptome vom West-Nil-Fieber (WNV)

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Durchfall und Erbrechen
  • Anschwellen der Lymphknoten
  • Schüttelfrost
  • Appetitlosigkeit.

Eigentlich alle Fieber Symptome.

Dauer 3- 6 Tage

West-Nil-Fieber in Deutschland

Interessanterweise ist dieser Artikel schon etwas älter (aus dem Jahr 2008), hat aber leider seine Aktualität nicht verloren, da dass RKI aktuell wieder bestätigt hat, dass das Fieber auch in Deutschland bereits zum dritten Mal hintereinander aufgetreten ist.

RKI – West-Nil-Fieber – West-Nil-Fieber im Überblick

2018 erste Funde bei Vögeln und Pferden überwiegend in Ost-Deutschland  TierSeuchenInformationsSystem (TSIS) (https://tsis.fli.de/).

Im Spätsommer 2019 gab es dann erste in Deutschland durch Mücken übertragene Fälle von West-Nil-Fieber.

Sommer 2020 und 2021 gab es ebenfalls einzelne Fälle in Ostdeutschland (siehe Epid Bull 36/2020 und Epid Bull 37/2020 und EpidBull 36/2021).

Anscheinend sind die Winter in Deutschland mittlerweile so warm, dass es für die Mücken möglich ist, hier zu überwintern. So wird sich die Krankheit hier wahrscheinlich dauerhaft festsetzen.

Unabhängig davon wird es immer wieder auch Reisende geben, die das Virus aus anderen Ländern mit einbringen.

West-Nil-Fieber in anderen Ländern

Durch Zugvögel ist das Virus weltweit zu finden, vor allem aber in Südfrankreich, Nord-Italien, Griechenland und weite Teile des Balkans, bzw. auch weiter nördlich in Teilen von Tschechien, Ungarn, Slowakei und Österreich.

Impfung gegen das West-Nil-Fieber

Ein Impfstoff ist bislang nicht verfügbar (2021).

Behandlung und Therapie West-Nil-Fieber

Es gibt keine spezifische antivirale Therapie. Das bedeutet, das West-Nil-Fieber wird symptomatisch behandelt.

Allerdings scheint es in den meisten Fällen auch „nur“ eine normale Erkältungskrankheit zu bleiben, die folgenlos ausheilt. Nur bestimmte Personen gruppen sollten sich falls möglich, durch besondere Maßnahmen schützen (Moskitonetze)

Meldepflicht

Es besteht nach §7, Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) eine Meldepflicht für den direkten oder indirekten Erregernachweis (Arbovirus-Erkrankungen).

Schutz gegen Mücken

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