Leichtfüßig erhebt sich die nackte Liebesgöttin Venus auf einer in goldsilbernem Glanze schimmernden Muschel über dem Meer. Auf sich verspielt kräuselnden Wellen erreicht die übergroße Muschel vom Atem des Windgottes Zephir, der liebevoll von der schönen Aura umarmt wird, angetrieben das Ufer.
So jedenfalls stellte sich der berühmte Maler Sandro Botticelli die Ankunft der Göttin der Schönheit und der Liebe Aphrodite an den Gestaden Zyperns vor.
Nun, wer Zypern schon einmal besucht hat, weiß ganz genau, warum sich Aphrodite gerade dieser Insel entgegentreiben ließ und warum jedes Jahr so viele unzählige Touristen aus der ganzen Welt Ihren Urlaub genau hier verbringen wollen.
Inspiriert durch meinen eigenen Zypernbesuch und das überaus erfolgreiche Treffen mit Herrn S.E. Andreas Hadjichrysanthou, Botschafter des Landes Zypern, in Neuzelle und seinem im Anschluss stattfinden Vortrag im Rotary Club Eisenhüttenstadt Schlaubetal, bei dem ich im Vorstand bin, möchte ich Euch nun entführen auf eine Reise auf die bezauberndste Insel der Welt.
Der Zauber dieses kleinen Landes kann kaum spannender und abwechslungsreicher sein. Die landschaftliche Vielfalt im Verein mit der reichhaltigen Kultur und nicht zuletzt das so angenehme Klima waren und sind nicht nur für die Götter überzeugende Argumente zum Verweilen.
Ein paar Worte zur Geografie und Geschichte Zyperns
Zypern ist nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel im Mittelmeer. Das Eiland befindet sich dort, wo das Mittelmeer seine östliche Begrenzung findet, irgendwo auf halbem Wege zwischen der südlichen Türkei und dem Libanon, in etwa auf demselben Breitengrad wie die griechische Insel Kreta. Zwar wird sie geografisch dem Nahen Osten, also Asien, zugeordnet, kulturell und politisch gehört Zypern aber klar zu Europa.
Wegen der reichen Kupfervorkommen spielte die Insel schon in der antiken (Kriegs)Wirtschaft eine wichtige Rolle. Das griechische „aes cyprium“ bedeutet übrigens „Erz von der Insel Zypern“, woraus sich viel später das deutsche Wort Kupfer entwickelte. In der späten Bronzezeit (1600 – 1050 v. Chr.) erreichten mykenische Griechen Zypern und vermischten sich dort mit der ansässigen indigenen Bevölkerung.
Ägypter, Griechen, Römer und Osmanen besiedelten im Laufe der Jahrtausende das strategisch günstig positionierte Zypern und hinterließen dort ihre vielfältigen Spuren. Noch heute besticht die Insel durch die Einflüsse und Hinterlassenschaften von
- Assyrern
- Persern
- Phöniziern
- Mamelucken
- Venezianern
- Franzosen
- Briten
Auch die Tempelritter und allen voran Richard Löwenherz konnten sich dem Charme Zyperns nicht entziehen.
Moderne Geschichte
Am 16.08.1960 erlangte die Kronkolonie des Vereinigten Königreichs Zypern ihre Unabhängigkeit und wurde eine eigenständige Republik.
Auto fahren in Zypern
In Zypern herrscht Linksverkehr. Als ich in Zypern war und mir ein Auto ausgeliehen habe, gab es mehrere Situationen bei denen ich auf der falschen Seite landete. Besonders beim Abbiegen habe ich Fehler gemacht. Als sehr hilfreich erwies sich aber die Aufmerksamkeit der anderen Autofahrer und die besondere Kennzeichenfarbe der Leihautos. So war den Einheimischen sofort klar: Da fährt ein Tourist! Achtung Fahrschüler!
Ein Teil der Republik Zypern (der nördliche Teil) ist seit 1974 unter türkischer Besatzung. Die sogenannte „Türkische Republik Nord Zypern“ ist jedoch völkerrechtlich nicht anerkannt (Ausnahme durch die Türkei).
Mitten durch die Hauptstadt Nikosia verläuft die Demarkationslinie, welche von Touristen mit nur wenigen Formalitäten problemlos überquert werden kann. Als Erbe der Kolonialzeit wird übrigens auf ganz Zypern auch heute noch Englisch gesprochen und links gefahren.
In der Republik Zypern leben fast 850.000 Einwohner. Neben der geteilten Hauptstadt Nikosia sind dort noch die drei Hafenstädte Paphos, Larnaka und Limassol von großer Bedeutung. Der Badeort Agia Napa ist vor allem für Touristen von Interesse.
Insel der Kontraste
Die subtropische Klimazone, in der sich die Insel befindet, ist im Sommer von vielen Sonnenstunden und im milden Winter von größeren Regenmengen (wenn auch nur sehr kurz) gekennzeichnet, geradezu ideale Bedingungen für die vielfältige, exotische Vegetation Zyperns. Insofern solltest Du Deinen Besuch Zyperns nicht nur auf die Küsten und Strände beschränken, sondern die wilde Schönheit im Herzen der Insel erfahren.
Relativ zentral im südlichen Bereich der Insel befindet sich das Troodos-Gebirge mit dem circa 1950 Meter hohen Gipfel Olympos, wo im Winter auch mal eine geschlossene Schneedecke liegt. Die gekennzeichneten Pisten und Abfahrten tragen bezeichnenderweise die Namen griechischer Götter. Fast ein Fünftel der Landfläche ist mit Kiefern, Zypressen, Zedern oder Zwergeichen bedeckt. Die größeren Flüsse erreichen Längen um 100 Kilometer, genannt sei hier der Pedias (Pedheios), Serrakhis oder Dhiarizos. Allerdings sind die Flussbetten im Sommer meistens ausgetrocknet.
Die kleine Halbinsel im Osten Südzyperns Kap Greco ist ein Nationalpark. An den ausgedehnten Stränden kommt der Schwimmer in kristallklarem Wasser auf seine Kosten. Hier haben die ständigen Gezeiten am Bau großer Höhlen mitgewirkt. Nicht weit davon entfernt findest Du die traumhaften Strände von Konnos Bay und Nissi Beach, die sich auch gut mit dem Boot erfahren lassen.
Gut 160 Kilometer weiter westlich befindet sich in etwa auf dem gleichen Breitengrad die Halbinsel Akamas, die ebenfalls als Nationalpark den westlichsten Ort Zyperns darstellt. Im Bereich der Halbinsel Akamas zeigt sich das wilde Zypern von seiner unbändigen Seite.
Heimat der Aphrodite
Der Besuch lohnt sich schon allein deshalb, weil dort das Bad der Aphrodite zu finden ist. Es ist ein eher unscheinbarer, kleiner Pool, der aber von mächtigen Klippen umrahmt und von einem stattlichen Feigenbaum überschattet wird. Der Sage nach hat Aphrodite hier den „appetitlichen“ Adonis kennengelernt. Doch auch schon die Götter des Olymp waren von Neid und Eifersucht besessen mit der Folge, dass Artemis einen wilden Eber entsandte, der Adonis tödlich verletzen sollte. Dort, wo sein Blut geflossen ist, erblühen noch heute die schönsten Rosen. Aphrodite beweinte ihren Geliebten bitterlich und aus jeder ihrer Tränen erwachsen nun wundervolle Anemonen.
Überhaupt ist circa ein Drittel der Flora Zyperns auf Akamas zu finden. Zudem gibt es hier mehr als 180 Vogelarten und recht seltene Reptilien wie die Riesenschildkröte. Ungefähr vier Kilometer weiter nordwestlich vom Bad der Aphrodite gelangt man zur malerischen „Blue Lagoon“, die zum Beispiel gut per Boot oder Quad erreicht werden kann.
„Wo die Götter Urlaub machen“, kannst Du Dich der griechischen Sagenwelt nirgends entziehen. Die „Schaumgeborene“ Aphrodite, die der Venus bei den Römern entspricht, ist hier wohl die prägnanteste Figur aus der Welt der griechischen Götter. Der Legende nach entstieg Aphrodite hier an den Gestaden Zyperns dem Schaum des Meeres. Sie war und ist die Schutzherrin für Sexualität und Fortpflanzung. Suchst Du die ewige Liebe, dann musst Du den Strand „Petra Tou Romiou“ im Süden der Insel besuchen und den imposanten Aphrodite-Felsen dreimal umschwimmen. Die Sage verspricht Dir sogar „überirdische Schönheit“ und ewige Jugend, wenn Du das bei Vollmond machst.
Überhaupt kommst Du der griechischen Götterwelt ganz nahe, wenn Du den „Kato Pafos Archeological Park“ in Paphos besuchst. Wunderschön zu betrachten sind dort die farbenfrohen Mosaike der verschiedenen Gottheiten. Wer gern in lehrreiche Museen geht, darf die zentral gelegene Hauptstadt Nikosia auf keinen Fall auslassen. Die Geschichte Zyperns erfährst Du am besten im Cyprus Museum in Nikosia, wo auch die wichtigsten archäologischen Funde ausgestellt sind.
Kulinarisches
Die zypriotische Küche hält für jeden etwas Gutes bereit, das liegt unter anderem an den reichhaltigen kulturellen Einflüssen auf die Insel. Wie nicht anders zu erwarten, werden hier Meeresfrüchte jeglicher Machart angeboten. Was bei den Spaniern die Tapas sind, sind bei den Zyprioten die Mezze. Da werden bis zu 30 verschiedene kleine Speisen gereicht, eines delikater als das andere.
Halloumi ist Käse, der aus Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch hergestellt sein kann. Wer Fleisch mag, der wird seine Freude zum Beispiel an den Souvlaki-Spießen haben. Aber auch der Vegetarier kommt hier auf seine Kosten. Da gibt es Snacks aus verschiedenen Gemüsen, Falafel, gefüllte Pita-Brote und köstliche Dips, zum Beispiel Tahini, Hummus, Tzatziki oder Auberginenmus.
Es gibt noch einen anderen Grund dafür, dass sich die Götter, allen voran Dionysos, hier so wohl fühlten: der gute Wein aus Zypern. Allein ein einfacher, traditioneller Tafelwein hat hier richtig Sonne gesehen. Mit etwas Glück wirst Du dem Gott des Weines im September beim Weinfest in Limassol begegnen.
Eines der besten Kochbücher welches wir Euch unbedingt empfehlen wollen ist :
Verführerisches Zypern: Eine kulinarische Reise
Dieses Buch wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und ist eine wundervolle Kombination aus Geschichte, Bild und Kochkunst.
Eine weitere tolle Webseite als Alternative zu Google Maps ist:
http://geomatic.com.cy/visitcyprus/
Schöne Möglichkeit alle Dinge zu entdecken.