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Makuladegeneration macht blind

Woche des Sehens vom 10. bis 15. Oktober 2005

Das Risikobewusstsein dafür, welchen Schaden bestimmte Augenerkrankungen dem Sehvermögen zufügen können, ist bei der Mehrzahl der Bundesbürger nicht sehr ausgeprägt. Darauf weist die Initiative Auge e. V. in Gönnheim anlässlich der „Woche des Sehens“ hin. So zeigten Umfragen, dass nur 18 Prozent der Deutschen mit dem Begriff „altersbedingte Makuladegeneration (AMD)“ etwas anfangen können. Tatsächlich ist die AMD aber die Hauptursache für Erblindungen und hochgradige Sehbehinderungen in den Industriestaaten. Im Mittelpunkt der Woche des Sehens vom 10. bis 15. Oktober 2005 steht daher in diesem Jahr die Aufklärung und Information der Bevölkerung über das Krankheitsbild „altersbedingte Makuladegeneration“.

Erste Warnzeichen einer AMD (altersbedingte Makuladegeneration)

Erste Warnzeichen einer AMD können sein, wenn gerade Linien plötzlich gebogen aussehen, Buchstaben verschwinden oder in der Mitte des Blickfeldes ein verschwommener Fleck erscheint. Denn bei der AMD verschlechtert sich vor allem das zentrale Sehvermögen zunehmend. Geschädigt wird insbesondere die Makula, jene Stelle auf der Netzhaut des Auges, mit der wir am schärfsten sehen können. In der Makula sind die lichtempfindlichen Zellen (Photorezeptoren) am dichtesten gepackt. Je mehr dieser Zellen absterben, umso schlechter sieht die betroffene Person. Im fortgeschrittenen Stadium werden Lesen, Autofahren oder das Erkennen von Gesichtern immer schwieriger bis unmöglich.

Formen der AMD (altersbedingte Makuladegeneration) Erkrankung

AMD ist allerdings nicht gleich AMD, es gibt unterschiedliche Formen der Erkrankung. Etwa 85 Prozent der Patienten haben eine trockene AMD. Sie schreitet nur sehr langsam fort und der Sehverlust ist meist begrenzt. Begrenzt sind aber leider auch die Behandlungsmöglichkeiten. Ob die Einnahme bestimmter Vitaminpräparate, die Lutein und Zeaxanthin enthalten, den Krankheitsverlauf verzögern oder gar stoppen kann, ist noch nicht endgültig geklärt.

Wesentlich rasanter und damit auch gefährlicher für das Augenlicht verläuft die feuchte Makuladegeneration. Flüssigkeit tritt aus den Blutgefäßen in der Netzhaut aus, die Photorezeptoren sterben schneller ab, das zentrale Sehvermögen geht häufig vollständig verloren – und das innerhalb weniger Monate. Einige Unterformen der feuchten AMD kann man inzwischen recht gut behandeln und so das Fortschreiten der Erblindung zumindest verlangsamen. Doch die Mehrzahl der Patienten mit feuchter AMD muss auf neue Therapien hoffen, von denen eine bereits in den USA zugelassen ist und erfolgreich angewendet wird. In Deutschland werden diese modernen AMD-Therapien voraussichtlich erst Anfang 2006 verfügbar sein.

Gerade bei der feuchten AMD mit ihrem raschen Fortschreiten kommt es ganz entscheidend auf die Früherkennung an. Wer über 40 ist, sollte jährlich oder wenigstens alle zwei Jahre seine Augen vom Augenarzt prüfen lassen.

Die Initiative Auge e. V. ist eine der größten Selbsthilfeverbände von Patienten mit chroni-schen Augenerkrankungen wie dem Glaukom oder der Makuladegeneration. Die Woche des Sehens wird von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit und weiteren Organisationen getragen. Während der Woche machen eine Vielzahl von lokalen und regionalen Veranstaltungen auf die Bedeutung eines guten Sehvermögen aufmerksam. Weitere Informationen gibt es dazu unter www.woche-des-sehens.de.

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