Mittwoch, April 24, 2024
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Schweinegrippe – Impfen ja oder nein

An der Schweinegrippeimpfung scheiden sich die Geister

Auch wenn Du nicht zu einer dieser Gruppe gehörst – stellt sich für Dich dennoch die Frage, ob die Immunisierung nötig ist oder doch zu gefährlich. Laut aktuellen Umfragen ist die Mehrheit der Deutschen eher skeptisch und zurückhaltend, was eine Impfung gegen die Schweinegrippe angeht.

Adeba.de hat einige der wichtigsten Pro- und Contra – Argumente für Dich zusammengestellt.

Argumente für die Impfung

  • Ein Vorteil der Impfung liegt klar auf der Hand, Schutz für Dich selber denn die Impfung schützt mit hoher Wahrscheinlichkeit vor einer Ansteckung mit dem H1N1 Virus.
  • Schutz auch für andere, denn wer sich selber nicht ansteckt, der kann auch keine anderen Menschen anstecken und das H1N1 Virus weitergeben.
  • Die zukünftige Entwicklung des H1N1 Virus ist völlig ungewiss, eine Mutation ist möglich und damit ist die Gefahr einer neuen Grippewelle gegeben, die dann möglicherweise einen schwereren Verlauf nimmt, als der H1N1 Virus es bisher tut. Je mehr Menschen geimpft sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen zweiten Grippewelle.
  • Bisher verliefen die Erkrankung relativ mild, dennoch gab es auch schon Todesfälle.
  • Das renommierte Robert-Koch-Institut empfiehlt und ermutigt zur Impfung.
  • Die Impfung ist für alle Versicherten kostenlos.
  • Die Kosten für die Impfung liegen bei ca. 500 Millionen Euro, eine eine enorme Summe, allerdings liegen diese Kosten immer noch deutlich unter den Kosten, die durch den möglichen Ausfall von Tausenden Arbeitnehmern, die medizinische Behandlung der Erkrankten (Medikamente, Krankenhausaufenthalte etc.) etc. entstehen würden.

Argumente gegen die Impfung

  • Die Wissenschaft weiß bisher viel zu wenig über die neue Grippe. Viele Daten für die Impfung gegen die Schweinegrippe beruhen auf Daten und Erfahrungen mit dem H5N1 (Erreger der Vogelgrippe). Unklar ist, ob und wie sich die saisonale Grippe mit der Schweinegrippe „verträgt“, ob also Erreger verstärkt oder überlagert werden, ob und wie stark sich das Virus eventuell auch verändert.
  • Die Impfung bzw. der Impfstoff ist bisher unzureichend erforscht. Es fehlen wichtige Erkenntnisse durch z.B. Langzeitstudien. Entwicklung und Prüfung eines neuen Impfstoffs dauert in der Regel mehrere Jahre. Im Fall des Impfstoffs gegen den H1N1 Virus wurde das Verfahren auf wenige Monate verkürzt, auch klinische Tests gab es bisher nur auf eine Zeit von wenigen Monaten begrenzt.
  • Entwicklung, Zulassungsverfahren, Produktion und Praxistests liefen und laufen parallel. Das ist nur möglich, weil die Entwicklung des Impfstoffs auf Grundlage eines bewährten Impfstoffs aufbauen kann. Bei Impfstoffen mit sogenannter Musterzulassung wird im Grunde nur der konkrete Virusstamm ausgetauscht – sprich, das aktuelle H1N1 kommt hinein. Genau das ist auch beim in Deutschland verwendeten Impfstoff Pandemrix der Fall, er enthält abgetötete Bestandteile des H1N1 Virus. Der Impfstoff steht aber in der Kritik, da er zusätzlich ein sogenanntes Adjuvans enthält, das höchstwahrscheinlich für Nebenwirkungen verantwortlich ist.
  • Der Impfstoff hat Nebenwirkungen, so können ähnlich wie bei der Impfung gegen die saisonale Grippe, Schwellung und Rötungen um die Einstichstelle auftreten, auch leichtes Fieber, Unwohlsein und Kopfweh sind möglich. Ausgelöst werden die Nebenwirkungen durch immunanregende Verstärker, die sind im Impfstoff enthalten und bieten den Vorteil, dass weniger Virusmaterial pro Impfdosis gebraucht wird und somit mehr Impfstoff produziert werden kann. Nachteil ist allerdings, dass gleichzeitige Hervorrufen von Nebenwirkungen (Immunantwort des Körpers).
  • Bisher fehlt es an wichtigen Studien wie Schwangere oder kleine Kinder auf den Impfstoff Pandemrix reagieren. Sie sollten deshalb erstmal auf einen Impfstoff ausweichen, der ohne Verstärker auskommt.
  • Eine Massenimpfung ist überflüssig, da der bisherige Krankheitsverlauf mild und sehr harmlos verlief.
  • Die Kosten für die Impfung ist enorm und letztendlich profitiert nur die Pharmaindustrie.

Hinweise für Schwangere

Als Schwangere machst Du Dir nicht nur Gedanken um Dich, sondern auch um Dein ungeborenes Kind. Im Bezug auf die Impfung von Schwangeren ist der Stand wie folgt.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) zählt Schwangere grundsätzlich zu den Risikogruppen. Aber gesunden Schwangeren wird dennoch derzeit von einer Impfung eher abgeraten. Grund, in Deutschland wird vorwiegend mit Pandemrix geimpft, die Wirkung von Pandemrix auf Schwangere und Ungeborene ist noch total unklar. Aber auch die anderen verfügbaren Impfstoffe sind noch nicht an Schwangeren getestet.

Ab Mitte November soll ein spezieller Impfstoff für Schwangere (ein verstärkerfreier Spalt-Impfstoff) auf den Markt kommen. Bei Schwangeren mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes etc. besteht zweifellos ein erhöhtes Risiko an der Schweinegrippe zu erkranken. In dem Fall sollten Vor- und Nachteile einer Impfung konkret im Einzelfall abgewogen werden. So bietet die Schutzimpfung neben dem Schutz für Dich, auch einen Schutz für das Neugeborene, das profitiert nämlich von den Antikörpern die sich in Körper der Mutter bilden.

Lass Dich unbedingt von Deinem Frauenarzt beraten.

Impfen von Kindern

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Deutschland empfiehlt die Impfung von Kindern gegen den H1N1 Virus. Vor allem Kinder mit einer chronischen Erkrankung sollten geimpft werden. Ganz wichtig dabei ist aber, die Impfung sollte nur bei einem Kinderarzt und nach einer umfassenden und individuellen Beratung erfolgen. Möglich ist eine Impfung frühestens ab einem Alter von sechs Monaten. Kinderärzte raten allerdings auch dazu, Kinder mit einem Impfstoff ohne Verstärker zu impfen, das heißt zum Beispiel mit dem speziell für Schwangere entwickelten Impfstoff, der für Mitte November erwartet wird.

Schutz auch ohne Impfung

Mit recht einfachen Verhaltensweisen kannst Du das Risiko am H1N1 Virus zu erkranken, minimieren:

  • Meide große Menschenmassen!
  • Halte Dich von grippekranken Personen fern!
  • Stärke die Abwehrkräfte, das heißt vitaminreiche Kost und viel Bewegung an der frischen Luft!
  • Regelmäßiges und gründliches Händewaschen !

Das Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht regelmäßig wichtige Informationen und Fakten zur aktuellen Entwicklungen.

Autor: jb

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