Samstag, April 13, 2024
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„Wer nicht hören will, muss fühlen!“

Bestrafung von Kindern – muss sein, aber bitte fair

Mit Computerverbot, Stubenarrest, Taschengeldentzug und Co versuchen Eltern ihre Kinder zu erziehen. Was Du zum Thema noch wissen musst, liest Du bei adeba.de.

Regeln aufstellen

Du musst Deinem Kind Grenzen aufzeigen und auf Überschreitungen dieser Grenzen musst Du auch dementsprechend reagieren. Allerdings Strafen darfst Du nicht nach Lust und Laune einsetzen. Dein Kind muss vorher wissen, welche Reaktionen das Fehlverhalten haben wird. Deshalb stell klare und für das Kind verständliche Regeln auf. Weniger ist hier übrigens auch mehr. Also lieber wenige klare Regeln, als eine ganze lange Liste von Regeln. Nun weiß das Kind, was verboten ist und das es bestraft wird, wenn es das Verbot missachtet. Sei bei der Ahndung von Missachtung feststehender Regeln aber unbedingt konsequent. „Leere“ Drohungen helfen Deinem Kind überhaupt nicht und werden irgendwann auch nicht mehr ernstgenommen, damit wirst Du nicht mehr ernstgenommen.

Strafe dem Alter entsprechend

Strafen müssen unbedingt dem Alter des Kindes angemessen sein. Ein Kind mit 2 Jahren kann in den seltensten Fällen überhaupt erkennen, dass es etwas falsch macht.

„Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen“

Setze Strafen sparsam und vorsichtig ein und vor allem dem Fehlerverhalten angemessen.

Nie wütend bestrafen

Wenn Du aufgeregt bist bzw. wütend über Dein Kind – dann entschärfe die Situation erstmal, bevor Du bestraftst. Also, schicke Dein Kind z.B. in sein Zimmer bzw. verlasse Du selber das Zimmer, dann atme tief durch und versuche Deine Gefühle in den Griff zu bekommen. Erst dann kannst Du klar und fair reagieren und agierst nicht aus Deiner Wut heraus.

Zeitnah bestrafen

Wichtig ist, dass Kinder die Konsequenzen ihres Fehlhandelns unmittelbar, das heißt zeitnah erfahren. So können besonders kleine Kinder noch eine unmittelbare Verbindung zwischen Verhalten und Konsequenz erkennen.

Gewalt ist nie eine angemessene Strafe

Früher war die Anwendung von Gewalt in der Erziehung total üblich und akzeptiert. Das hat sich, zum Glück, geändert.Gewalt gegen Kinder bewirkt viel, aber nichts Positives. So fühlen sich die Kinder z.B. erniedrigt, schuldig und nicht wertgeschätzt bzw. nicht geliebt. Das Vertrauen zwischen Deinem Kind und Dir bekommt einen Knacks.

Ein weiteres Argument, wie soll Dein Kind lernen, dass es andere Kinder nicht schlagen darf, wenn es selber geschlagen wird. Du bist in dem Punkt dann ein negatives Vorbild für Dein Kind.

Übrigens, Kinder haben ein gesetzliches Recht auf eine gewaltfreie Erziehung

(§1631 II BGB).

Rutscht Dir dann doch mal „die Hand aus“, dann bleibe „hart“, auch wenn es weh tut. Denn wenn Du jetzt Dein Kind tröstest, dann ist es verwirrt und weiß nicht mehr woran es ist „Strafe?“ „Trösten?“. Bei älteren Kindern macht es allerdings Sinn, anschließend darüber zu reden und dem Kind gegenüber auch ehrlich zu sein, wenn Du Dich falsch verhalten hast bzw. aus Wut heraus reagiert ist. Damit bist Du für Dein Kind ein Vorbild im Umgang mit Fehlverhalten.

Alternativen zu Strafen

Jede Handlung zieht bestimmte Konsequenzen nach sich. Ein Weg Dein Kind zu erziehen ist, ihm die natürlichen und logischen Konsequenzen seines Handelns aufzuzeigen. Den Kinder verstehen Konsequenzen besser als Strafen. Also, wer sein Geld verliert, kann sich nichts kaufen. Wer unfreundlich zu anderen ist, wird keine Freunde finden. Wer nicht auf Sauberkeit achtet, lebt im Schmutz. Wer keinen Fahrradhelm aufsetzt, darf kein Fahrrad fahren. Für Dein Kind ist es äußerst hilfreich, so die Zusammenhänge zu erkennen und zu lernen. Im Laufe der Zeit wird Dein Nachwuchs so lernen, überlegter zu handeln und mehr Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen.

Informierst Du Dein Kind über die Konsequenzen seines Tuns („Ohne Fahrradhelm, kein Fahrrad fahren!“) dann formuliere es kurz und knapp und vermeide Vorwürfe bzw. Ironie ala „Das hast Du nun davon!“.

Sei nicht nachtragend

Bei jeder Bestrafung ist es wichtig, dass am Ende alles wieder gut ist. Die Sache also abgehakt und vorbei ist. Für Kinder, wie auch für Euch als Eltern sollte feststehen – nun ist alles wieder gut.

Wichtig

Lob ist genauso wichtig wie Strafe. Das heißt, sage Deinem Kind, wenn es sich richtig verhält. So lernt es und erkennt, was richtiges Verhalten ist und auch, dass richtiges Verhalten positive Konsequenzen mit sich bringt und nicht ungesehen bzw. ignoriert wird. Kinder möchten ihren Eltern Freude machen. Wenn Du Dein Kind lobst oder es ermutigend anlächelst, dann fühlt es sich bestärkt, geliebt und merkt, dass es Dir mit seinem Verhalten Freude gemacht hat.

Autor: jb

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