Samstag, April 6, 2024
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Vitamin K-Prophylaxe

Nahezu jedes Neugeborene erhält unmittelbar nach der Geburt eine erste Vitamin K Gabe in den Mund. Nur selten jedoch wird diese Vitaminverabreichung mit den werdenden Eltern (Einverständnis!) vor der Geburt geklärt. Warum bekommen Säuglinge denn nun Vitamin K Tropfen?

Vitamin K sorgt im Körper für eine gleichbleibende Konzentration des Blutgerinnungsstoffes Prothrombin. Ohne Prothrombin würden alle Wunden weiterbluten. Prothrombin hat die Funktion, daß kleine Blutgefäße verklebt und verschlossen werden.

Die Vitamine der K-Gruppe gehörten zu den fettlöslichen Vitaminen. Vitamin K1 (Phylbelninon) wird über die Nahrung aufgenommen und Vitamin-K2 (Menochinon) von Darmbakterien produziert.

Da der Darm in den ersten Lebenstagen des Babys noch keine richtige Bakterienbesiedelung hat und die Muttermilch einen relativ niedrigen Vitamin K Gehalt aufweist, besteht die Gefahr eines Vitamin K-Mangels beim Neugeborenen. Doch dieser Mangel kann zu Blutungen mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen führen

Auf 30.000 Neugeborene kommt es einmal zu Blutungen (in 50 % der Fälle im Gehirn, hiervon 1/4 der Fälle mit tödlichem Verlauf) besonders in der 1. Lebenswoche.

Durch die Vitamin-K-Gabe können diese Blutungen wirksam verhindert werden.

Erste Infragestellungen der Vitamin-K-Prophylaxe traten auf, als 1990 und 1992 zwei Untersuchungen eine Verknüpfung zwischen der Vitamin-K-Spritze und Leukämie (Blutkrebs) bei Kindern herstellten. Hierbei wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Vitamin-K-Spritze und Leukämie gibt. Das Ergebnis war beunruhigend. Das Risiko, an Leukämie zu erkranken, war bei Kindern, die die Spritze erhalten hatten um 1,8 Mal höher. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und das BfArM haben hieraus Konsequenzen gezogen und empfehlen derzeit aus Vorsichtsgründen nur noch die orale Gabe von Vitamin K, und zwar zwei Milligramm der Substanz jeweils am ersten Lebenstag, bei der U2 sowie bei der U3. Intramuskuläre Injektionen sollen nur noch Kinder erhalten, bei denen Vitamin-K-Tropfen aufgrund einer Erkrankung nicht über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden können.

https://magazin.adeba.de/rund-um-babys-gesundheit-gesund-grosswerden/

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