Mittwoch, April 24, 2024
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Geburtseinleitung

Vom Öffnen der Fruchtblase bis Wehentropf

Werdende Mütter wünschen sich, dass die Geburt so verlaufen soll, wie es die Natur vorgesehen hat. Wehen sollen dann beginnen, wenn sie aus dem Körper kommen und nicht ausgelöst durch irgendwelche Medikamente. Warum aber wird in den natürlichen Ablauf eingegriffen und Geburten eingeleitet? Immerhin darf sich jedes sechste Kind seinen Geburtstag nicht aussuchen, die Entbindung wird künstlich gestartet. Warum?

Warum überhaupt Geburtseinleitung?

Weil die Natur auch ihre Katastrophen hat. Schlimmstenfalls kann ein geburtsbereites Kind im Mutterleib sterben, wenn die Natur nicht rechtzeitig für Wehen sorgt. Warum es zu solch schrecklichen Unglücken kommen kann, ist bis heute nicht geklärt. Mit moderner Medizin kann aber genau festgestellt werden, wie es dem Kind geht – und eingegriffen werden, wenn es auf die Welt geholt werden muß.

Es wird sicherlich niemand widersprechen, daß die Möglichkeit eine Geburt einzuleiten, ein großer Fortschritt und Segen für die Eltern ist.

Allerdings werden viele Geburten künstlich begonnen, obwohl noch hätte gewartet weden können. Was sind die Gründe dafür? Einerseits entscheiden sich Kliniken lieber einmal mehr für die Geburtseinleitung, um keine rechtlichen Konsequenzen tragen zu müssen, falls das Kind geschädigt auf die Welt kommt. Andererseits drängen auch viele werdende Eltern von sich aus auf einen künstlichen Wehenstart, weil sie die ständige Kontrolle, die ständige Sorge und Verunsicherung nur schwer aushalten.

Die Geburt wird eingeleitet, wenn die Ärzte das Gefühl haben, das es dem Kind außerhalb des Mutterleibes besser geht. Das kann bei bestimmten Krankheiten, wie beispielsweise Diabetes der Fall sein, aber auch wenn die Plazenta das Ungeborene nicht mehr richtig versorgt. Die Geburt wird auch eingeleitet wenn der Geburtstermin 10 bis 14 Tage überschritten ist.

Folgende Methoden können heute angewandt werden um eine Geburt auszulösen:

Öffnen der Fruchtblase

Da sich durch das Abfließen des Fruchtwassers das Volumen in der Gebärmutter ändert, sind oft Kontraktionen die Folge, aus denen sich Wehen entwickeln.

Fruchtblase im Mutterleib

Wehentropf

Durch den Wehentropf bekommt die Frau das Hormon Oxytozin in den Kreislauf. Das ist die gängigste Methode der Geburtseinleitung. Der Tropf wird in eine Vene am Handrücken gelegt und läßt sich gut dosieren. Oft braucht die Gebärmutter nur einen kleinen Anstoß und erzeugt dann selber Wehen. Dann wird der Tropf abgehängt und die Geburt nimmt ihren natürlichen Verlauf.

Nachreifen des Gebärmutterhalses

Durch das Hormon Prostaglandin wird bewirkt, das der Muttermund weicher wird und die Zervix sich verkürzt. Prostaglandin wird als Tablette, Zäpfchen oder Gel in das hintere Scheidengewölbe oder in den Gebärmutterhalskanal gelegt. Die Gebärmutter nimmt das Hormon auf und reagiert mit Wehen. Mit Prostaglandin wird die Geburt eingeleitet, wenn das Kind geholt werden muss, obwohl der Körper der Mutter noch nicht geburtsbereit ist. Der große Nachteil ist, dass keine Dosierung möglich ist. Einmal angewendet, kann die Wirkungsweise nicht beeinflusst werden.

… und die Schmerzen?

Eingeleitete Geburten verlaufen nicht komplizierter als Geburten, wo die Natur das Startsignal gibt. Ein Dammschnitt ist nicht häufiger nötig, Zange oder Saugglocke werden auch nicht häufiger eingesetzt. Das CTG-Gerät registriert keine heftigeren Kontraktionen, als bei natürlichen Wehen. Schaut man jedoch in das Gesicht der werdenden Mutter, ist nicht zu übersehen, dass die Wehen aus dem Tropf noch schmerzhafter sind.

Warum dies so ist, lässt sich medizinisch nicht erklären, die Kontraktionen sind die gleichen. Vielleicht sind es seelische Gründe, dass die Schmerzen gesteigert sind,denn künstlichen Wehen fehlt der Beginn in privater Umgebung.

Die Schmerzen werden wie zugefügt empfunden. Die Geburtseinleitung steht am Ende vieler Wartetage, in denen sich die Frau von der Medizin vereinnahmen lassen muss. Genaue Kontrollen sind aber überlebenswichtig für das Kind. Das heißt Arzttermine, Arzttermine und nochmals Arzttermine. So kann es leicht passieren, dass alle Verantwortung auf den Arzt übertragen wird.

Man lässt über sich verfügen, damit dem Kind nichts geschieht. Zum einen ist das ja gut so, aber andererseits gelingt es dann nicht immer, bei der Geburt wieder selbstbewusst zu sein.

Manchmal kann das Baby auch mit > sanften Mitteln auf die Welt gelockt werden. Das Wirksamste an diesen Methoden ist, das die Frau selbst etwas machen kann. So wird auch die Seele eher für die Geburt bereit. Eigene Aktivität zeigt, dass die Frau jetzt die Einheit mit ihrem Kind aufgeben kann. Und immer wieder erleben es Hebammen, dass sich Kinder in der Nacht vor der geplanten Einleitung von selbst auf den Weg in die Welt machen…

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