Dienstag, März 19, 2024
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Stillhilfen zum Überbrücken schwieriger Zeiten

Im Normalfall können Mütter ihre Babys auch ohne Hilfen stillen. Es gibt aber Situationen, wo Hilfen unverzichtbar sind. Die meisten Mütter wollen ihr Kind stillen und fast alle Kinder bekommen anfangs die Brust. Sobald aber Probleme auftauchen, wie z.B. daß die Milch während der Wachstumsphase des Babys scheinbar nicht reicht oder Streß die Milchproduktion einschränkt, ist die Stillbeziehung bald gefährdet. Das muß nicht sein!! Lasst Euch bei Krisen nicht entmutigen und gebt nicht zu schnell auf. Im folgenden werde ich Euch einige Hilfsmittel vorstellen, mit denen Ihr Eure Probleme bewältigen oder zumindest mindern könnt.

Brustwarzenformer

Brustwarzenformer auch Brustschilde genannt haben sich bei Frauen mit Flach- oder Hohlwarzen als sehr hilfreich erwiesen. Sie sollten möglichst schon ab dem vierten Schwangerschaftsmonat getragen werden, um die Brust optimal auf das Stillen vorzubereiten. Es wird außer beim Stillen unter dem BH getragen. Eine innere Halbkugel mit einem Loch in der Mitte wird über die Bruswarze gestülpt; eine zweite Halbkugel wird darauf gesetzt. Durch den Druck schiebt sich die Brustwarze etwas vor. Diese Wirkung bleibt noch eine Zeit lang bestehen, nachdem das Brustschild abgesetzt wurde. Einige Brustschilde sind in der oberen Schale mit einer Lochung versehen, so daß die Luft zirkulieren kann. Dadurch gibt es keinen Wärme- und Feuchtigkeitsstau. Ihr könnt es auch mit einem kleinen Gerät versuchen, daß die Brustwarzen durch sanften Unterdruck herauszieht. Auch dieses Gerät müßt Ihr schon während der Schwangerschaft täglich ein paar Stunden tragen.

Stilleinlagen

Durch Stilleinlagen wird die auslaufende Milch aufgefangen und gibt Euch ein Stück Sicherheit, weil nichts auf die Kleidung durchkommt. Es gibt Einmaleinlagen und wiederverwendbare Stilleinlagen. Letztere sind aus Wolle oder Seide, die ausgewaschen werden können. Wollt Ihr Einmaleinlagen verwenden, achtet darauf, daß sie atmungsaktiv sind, um einen Feuchtigkeitsstau zu verhindern.

Stillhütchen

Stillhütchen werden oft empfohlen, um Schwierigkeiten beim Anlegen zu vermeiden oder wunde Brustwarzen zu schonen. So wirkungsvoll sie auch sein mögen, sie bergen das Risiko in sich, daß die Milchmenge um mehr als die Hälfte zurückgeht, da wegen des Hütchens die Milchseen in der Brust durch die Zunge des Babys nicht richtig geleert werden können. Die Milchproduktion geht zurück, da dem Körper suggeriert wird, daß weniger Milch gebraucht wird. Um dem entgegenzuwirken, könnt Ihr die Latexhütchen von der Spitze her milimeterweise abschneiden, bis das Baby wieder an der Brustwarze saugt. Vorsicht: niemals mit Silikonhütchen so vorgehen. Es können scharfe Schnittkanten entstehen. Einige Stillhütchen sind unten abgeschnitten, damit das Baby beim Stillen mit der Mutter Hautkontakt erleben und ihren vertrauten Geruch atmen kann.

Creme

Um den Heilungsprozeß wunder Brustwarzen zu fördern, könnt Ihr nach dem Stillen Cremes mit Zusätzen von Guajazulen oder Lanolin auftragen. (Ganz natürlich, keine Chemie)

Das hilft auch bei kleinen Einrisses (Rhagaden).

Milchpumpe

Wenn Mutter und Baby zeitweise getrennt sind, kann mit Hilfe einer Milchpumpe die Milchproduktion aufrechterhalten werden. Es gibt elektrische Milchpumpen, die Ihr in der Apotheke ausleihen könnt und Hand-Milchpumpen. Es gibt die unterschiedlichsten Arten in verschiedenen Preislagen. Die eine Art, die Ihr auf keinen Fall nehmen solltet, hat einen Plastik- oder Glaskonus, der auf die Brustwarze und den Warzenhof paßt, mit einem Gummiball. Diese Milchpumpe ist am billigsten, liegt aber unter Umständen zu hart auf der Brustwarze. Außerdem können sich in dem Gummiball Bakterien ansammeln.

Brusternährungsset

Bei trinkschwachen Babys, z.B. Frühgeborenen, ist ein Brusternährungsset hilfreich. Es besteht aus einer Flasche, die sich die Mutter um den Hals hängt, und zwei Schläuchen, die zur Brustwarze geführt werden. Das Baby umfaßt dann mit der Brustwarze auch das dünne Schlauchende. Während es saugt, bekommt es gleichzeitig Milch aus der Flasche – am besten abgepumpte Muttermilch. Je stärker es saugt, desto weniger Milch fließt aus dem Set – bis es kräftig genug ist, auch ohne dieses Hilfsmittel beim Stillen satt zu werden.

Adressen für Hilfe bei Stillproblemen

Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen
Gertraudgasse 4
97070 Würzburg
Tel. 0931/573493 werktags 9.00 – 12.00 Uhr

Bund Deutscher Laktationsberaterinnen e.V.
Delpweg 14
30457 Hannover,
Tel. 0511/467164

La Leche Liga Deutschland e.V.
Postfach 650096
81214 München

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